Söldner
Genial, die Beschreibung eines Szeneviertels mit Ökohipstern.
Ja, die Beobachtungsgabe kann man der Autorin wirklich nicht absprechen. Wobei mir die Gedanken zum passenden Schuhwerk für Männer im Swingerclub sogar noch einen Tick besser gefallen haben.
Söldner
Frau Müller kann schreiben, kann beschreiben, lediglich einige Wechsel von Vergangenheit und Gegenwart haben meinen Lesefluss gestört.
Ich habe natürlich gerade im Hinblick darauf, dass die Erzählerin als Lektorin in einem Erotikverlag arbeitet, ein ganz besonderes Augenmerk auf solche Sachen gelegt, und der ein oder andere grobe Patzer war schon dabei. Aber im großen und ganzen fand ich es sprachlich gut.
Jedenfalls hat mich hat die Rezension auch neugierig gemacht. Also habe ich mir das Buch besorgt und es nahezu in einem Rutsch gelesen.
Es hat mich nicht wirklich in einen Sog gezogen, aber die Neugierde, was die Erzählerin noch alles erleben würde, war geweckt und hat mich bis zum Schluss „durchhalten“ lassen. Bis dorthin gelangt, hätte ich mir eine andere Aufteilung gewünscht. Mir kam die „Einführung“ in den Lifestyle mit Weinproben, Bondage und dem (vermeintlichen) Übertypen Rich, dem ich für mich schon den Nachnamen Grey zugeschrieben habe, im Verhältnis zu dem, was dann zum Bruch führt und nach dem Bruch kommt, etwas zu lang vor.
Möglicherweise hat sich so eine Spannung aufgebaut, die dann mehr versprochen als gehalten hat.
Der zweite Teil war sehr gehetzt, was vielleicht sogar beabsichtigt war. Es sind Fragen offen geblieben, was vielleicht auch beabsichtigt war.
Insgesamt hinterlässt mich „Gejagte“ etwas ratlos, aber es ist der erste BDSM-Roman seit langem, den ich nicht nach 20, 30 oder spätestens 50 Seiten der Altpapiertonne übereignet habe.
Insofern: Danke für den Tipp Devana
Schattenwölfin