Dies ist keine von den Liebesgeschichten, die täglich zu tausenden passieren. Aber gerade deshalb fängt sie, wie viele Geschichten dieser Art, ganz harmlos an:
Es war Mai, Jahr und Tag spielen keine Rolle. Tanja war Laborassistentin in einer Universitäts-Stadt irgendwo in Deutschland. Mit einer Freundin wollte sie nach Feierabend noch schnell einen Hamburger essen. Anscheinend hatten noch mehr Leute die gleiche Idee, denn sie hatten wirklich Glück, dass gerade ein Vierertisch frei wurde.
"... Entschuldigung, ich habe gefragt, ob hier noch frei ist." wurden die beiden von einer schüchternen Stimme in ihrem Gespräch unterbrochen. Am Tisch stand ein junger Mann, Anfang Zwanzig, wohl Student. Er schien schon mehrmals gefragt zu haben, hatte aber mit seiner leisen Stimme wohl nicht durch ihr Gespräch dringen können.
Er war kein Mann, nach dem sich eine Frau direkt umdreht, dazu noch recht ruhig, wenn nicht gar schüchtern. Trotzdem fühlte sich Tanja irgendwie von ihm angezogen und Steve - eigentlich Stefan - so hieß ihr großer Junge, wohl auch von ihr.
Beide blieben wohl etwas länger in dem etwas anderen Restaurant, als sie es eigentlich vor hatten, und trafen sich immer wieder.
Kurz, es wurde ein gemeinsamer Sommer mit Spaziergängen, Freibadbesuchen, langen Gesprächen und Telefonaten.
Vorspiel
"Steve, ich glaube, ich habe mich in dich verliebt" eröffnete Tanja ihm an einem Abend im September. Steves Augen begannen zu leuchten. "...ich möchte deine Zärtlichkeit nicht nur empfinden, ich möchte sie körperlich fühlen, irgendwann mit dir schlafen!"
Steve wurde mit einem Mal sehr still. Tanja war erschreckt. "Habe ich was falsches gesagt? - Habe ich mich in deinen Gefühlen vertan?"
Steve druckste herum. "Nein, Tanja, ich mag dich aus meinem Leben nicht mehr wegdenken. Es sind meine Phantasien!"
"Phantasien?" Tanja wurde hellhörig.
"Nun, ich bin eben nicht der Typ, auf den die meisten Mädchen fliegen und ich weiß auch nicht recht, wie ich mit ihnen umgehen soll. Mit dir ist alles so einfach - aber dich habe ich erst jetzt getroffen. So habe ich mich dann in diese Phantasien geflüchtet - wehrlose Frauen in kalten, glatten Stoff gekleidet."
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