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Zu viel

Jetzt wäre der Moment, in dem ich aufstehen und zu dir gehen müsste. Jetzt liegst du hier nackt auf dem harten Boden, zerschunden, geschändet und erschöpft, still in dir wartend auf das, was kommen mag. Jetzt ist der Zeitpunkt, in dem ich dich in den Arm nehmen und wieder aufrichten sollte. Doch ich will es nicht. Ich kann es nicht.

Eine BDSM-Geschichte von Ophion.

  • Info: Veröffentlicht am 22.07.2007 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Ich lausche deinem leisen Wimmern, während meine Augen sich in das Gekräusel des Zigarettenrauches vor mir bohren, als könnte ich es allein durch Willenskraft in andere Bahnen lenken. Jetzt wäre der Moment, in dem ich aufstehen und zu dir gehen müsste, jetzt ist der Zeitpunkt, in dem ich dich in den Arm nehmen und wieder aufrichten sollte.

Doch ich will es nicht. Ich kann es nicht.

Wann war der Punkt, an dem wir uns hätten umschauen, langsam machen, ausruhen sollen? Ich kann ihn nicht festmachen, weiß nur, dass er weit zurück liegt. Dein ewiger Wunsch nach Demütigung und Schmerz, weiter, mehr, schneller, härter! Nie war es genug, nie bist du wirklich angekommen und konntest zufrieden sein. Du hast mich unterworfen mit deiner Unterwerfung, hast mich zu deinem Werkzeug gemacht, in dem du dich mein Spielzeug nanntest, hast mich durch deine kleinen Signale immer weiter getrieben, immer weiter, immer immer weiter, bis ich nicht mehr wusste, wer ich wirklich bin. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

30.09.2023 um 19:31 Uhr

Die Zufallsfunktion hat mir diese Geschichte beschert.

Ein harter Text über ein sehr interessantes Thema: Wieviel Macht hat der Teil, der sich unterwirft? Wieviel devote Begierde darf sein, damit die Beziehung weiterfunktioniert?

Mir haben beide Figuren beide sehr leid getan. Dann das unvermeidbare Ende - die emotionale Notbremse. Besonders gefiel mir die Beschreibung der Gefühlswelt des Dom. Sehr gelungen.

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27.09.2021 um 14:08 Uhr

Was für eine Geschichte! Ich musste erstmal tief durchatmen. Klar, unzensiert und aufwühlend.

 

Ich weiß es ist eine Momentaufnahme, aber für mich macht es eher den Anschein, als würde bei diesem Dom-Sub Verhältnis die Kommunikation fehlen. Bei mir kommt die Frage auf: "Wie konnte es soweit kommen?"

Von tiefer Liebe zu keinerlei Gefühl in wenigen Stunden?

 

Sosehr der Text mich gefesselt hat, ruft er doch einen starken Zwiespalt hervor.

 

Danke für diesen tollen Text Ophion, ich freue mich darauf andere deiner Werke zu lesen.

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Campanula

Autorin.

10.07.2021 um 23:12 Uhr

Puh, was für eine Geschichte! Eindringlich, unter die Haut gehend, nachhallend. Auch Doms können einen Absturz erleben, auch sie können ihre eigenen Grenzen schmerzhaft überschreiten. All das ist hier beeindruckend und eindrücklich beschrieben. Und doch bleibt bei mir ein schaler Nachgeschmack, weil dieser Protagonist hier sich für meinen Geschmack doch allzu sehr als Opfer inszeniert. Sie hat ihn unterworfen, hat ihn getrieben, hat ihn ausgesaugt. Und was war mit ihm? Warum hat er das mit sich machen lassen? Mehr noch: Warum hat er mitgemacht? Was hat ihm das gegeben? Nein, so bemerkenswert das hier auch beschrieben ist und so überzeugend der Ich-Erzähler sich auch darstellt, mich kann er nicht von der Überzeugung abbringen, dass immer zwei dazugehören, wenn ein Spiel so sehr im Desaster endet. Und dann einfach zu gehen und sie in dieser Situation im Stich zu lassen, ist auch nicht gerade die feine englische Art.

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Gelöscht.

11.04.2021 um 10:26 Uhr

Sizilia Luber

Es hart zu sehen, was hier aus demjenigen wird, der Selbsthass ist sehr gut rüber gekommen, die Wut, die sich Bahn bricht und das endgültige Abbrechen der weiteren Handlungen. Sehr gelungen!

 

Was mich auch extrem beeindruckt hat: Wie die Liebe und Zuneigung gegenüber dieser Frau aus ihm verschwindet. Und das innerhalb von ein paar Stunden. Und es gibt nichts, was das jemals wieder umkehren könnte...

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Sizilia Luber

Autorin.

11.04.2021 um 07:41 Uhr

Was für ein toller Text, vielen Dank dafür! Er ist erschütternd, aufrüttelnd, wunderbar echt. Ich kann mir gut vorstellen, dass man auch als dominanter Part instrumentarisiert werden kann, wenn man zu schnell macht, aus Neugier, aus Liebe. Es hart zu sehen, was hier aus demjenigen wird, der Selbsthass ist sehr gut rüber gekommen, die Wut, die sich Bahn bricht und das endgültige Abbrechen der weiteren Handlungen. Sehr gelungen!

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Gelöscht.

11.04.2021 um 01:49 Uhr

Ein kurzer Text, aber extrem eindrucksvoll, hart und kompromisslos!

 

Es ist gut sobald man erkennt, dass etwas nicht passt. Und das man danach so schnell wie möglich die Konsequenzen daraus zieht.

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27.11.2018 um 10:55 Uhr

Sehr bemerkenswerter Text. Macht mich sehr betroffen... und auch wieder nicht...auch ein Dom ist nur ein Mensch.

Geben und nehmen im Gleichgewicht, aufeinander achten, Grenzen ausloten und respektieren. Das ist eben sehr wichtig!

Aber ich werde es mir merken.

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

21.01.2017 um 23:02 Uhr

Wir wollen Grenzen überschreiten, wir wollen fliegen. Immer weiter, immer höher, immer tiefer fallen. Jedes Mal ein bisschen mehr?

Endorphine sind körpereigene Opiate, die einen rauschähnlichen Zustand und Glücksgefühle hervorrufen können, so wie Alkohol, Drogen oder auch Shopping.

Die meisten genießen gelegentlich ein feines Glas Rotwein, andere brauchen das obligatorische Glas Rotwein, um funktionieren zu können. Wieder andere brauchen immer ein kleines bisschen mehr ...

 

Die Geschichte lässt mich ein bisschen hilflos zurück, denn ich sehe mich eher auf der anderen Seite, auf dem harten Boden, noch nicht angekommen. Darüber werde ich sicher noch nachdenken.

 

Danke

hanne

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Meister Y

Autor. Förderer.

12.01.2016 um 10:08 Uhr

Ungeschönt und hart, toll.

Ich muss sagen, dass ich bislang selten hier auf den Schattenzeilen einen Text zum Thema abstürzender Dom gelesen habe. Schon deswegen hat mich dieser wirklich beeindruckt. Zeigt er doch, dass es auch auf der dominanten Seite durchaus Grenzen gibt und das es wirklich darauf ankommt, Grenzen gemeinsam auszuloten, zu ziehen, zu respektieren, vielleicht zu verschieben. Auch stellt sich die Frage, ob hier nicht Sub Dom dominiert, ihn zum "Werkzeug" ihrer unbändigen Lust gemacht hat.

Für mich wichtige, lesenswerte Zeilen. Danke dafür.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

10.07.2014 um 14:28 Uhr

Bin etwas erschrocken, das es auf der dominanten Seite auch ein "Zuviel" geben kann, ich wäre davon ausgegangen, auch wenn Sub mehr fordert, das Dom nur Sachen tun würde, zu denen er bereit ist und die er auch verantworten kann. Für mich liest sich Deine Geschichte, als sie ihn dominieren würde, sie nennt ihn euch einmal Werkzeug. Diese eigenartige Machtverschiebung fühlt sich seltsam an, aber ich kann mir schon vorstellen, dass es so etwas wirklich gibt. Sein Verhalten am Ende und die letzte SMS rundet sein Erlebnis ab und war in meinen Augen das einzig Richtige was er tun konnte. Ich fand sie sehr greifbar und ehrlich geschrieben und konnte seine Gedanken verstehen.

Danke für diese ganz andere Geschichte, die einem aufzeigt, das nicht nur Sub an Grenzen kommen kann, sondern auch Doms.

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