Als ich erfuhr, dass er sich gern als Frau in Gummi präsentieren und unter einem Cape gefesselt in der Öffentlichkeit vorführen lassen wollte, war mein Interesse geweckt. Aber er war doch ein Mann, genau wie ich - könnte ich damit überhaupt umgehen?
Auslöser war irgendeine Geschichte, die ich ins Internet gestellt hatte. Ein Leser, er nannte sich Andreas, meldete sich darauf, um sich bei mir persönlich zu bedanken. Normalerweise lösche ich alle Mails, deren Herkunft ich nicht kenne, aber der Schreiber hatte in die Bezugszeile den Titel einer meiner Geschichten geschrieben und keinen Anhang in seinem Brief. Darum ließ ich meine Neugierde siegen und öffnete die Zeilen. Mit nur wenigen Sätzen bedankte er sich für die Story, was ich sehr nett fand, und bat darum, mich einmal real treffen zu dürfen.
Das Internet ist eigentlich ein anonymer Raum, in dem Menschen Wert darauf legen, sich unbehelligt mit ihrem besonderen Fetisch beschäftigen zu können. Darum wagt es selten jemand, diesen eher undurchsichtigen Bereich zu verlassen, schon gar nicht, wenn er Gefahr läuft, damit enttarnt zu werden. Umso ungewöhnlicher ist es, dass darüber ein persönlicher Kontakt zustande kommt. Aber genau das war mir geschehen. Bei mir hatte sich ein Mann gemeldet, der sich als Cape- und Gummiliebhaber mit einem Hang zu Frauenkleidung zu erkennen gab. Was hatte mich so neugierig gemacht? Reizte mich das Neue, Unbekannte, oder waren es Schlüsselworte, die ich unbewusst zur Kenntnis genommen hatte? Ich kann es bis heute nicht sagen. Mein Interesse war jedenfalls geweckt und so antwortete ich auf diese Mail und hängte sogar noch eine ältere Geschichte an, die sich mit dem Thema Cape und Fesselung beschäftigte. Gespannt wartete ich, ob sich ein weiterer Kontakt ergeben würde.
Das ist nun überhaupt nicht mein Metier, aber was soll ich groß sagen? Deine Geschichte hat mich abgeholt. Schon am Anfang, die verlassene Fabrik, die alte Lagerhalle, deine Vorbereitungen. Dann war es wie ein Film, in Bildern hatte ich alles vor Augen.
Du hast mich voll überzeugt, und ich hoffe, Andrea hat sich wieder gemeldet und es gab eine Fortsetzung.
Einen "Alterscheck" in der geforderten Form mache ich nicht. (...) Mich stört die Form der Zensur, die wir so selbstverständlich hinnehmen. (oder ist es schon "Selbstzensur", sind wir schon so gut konfektioniert und sozialisiert.
Das will ich an dieser Stelle nicht unwidersprochen stehen lassen: Jugendschutz ist keine "Zensur", wie Du sie hier hinstellst. Sondern eine wichtige und sinnvolle Sache. Wenn Du darüber reden möchtest, bitte in einem anderen Thread. Danke.
An diese Stelle ein Wort zur Geschichte und zur Zugangsbeschränkung wegen jugendgefährdendem Inhalt.
Die Geschichte lese ich eventuell einmal bis zum Schluß, wenn ich nach 23 Uhr auf dieser Seite bin. Einen "Alterscheck" in der geforderten Form mache ich nicht. Das hat nichts mit den speziellen Geschichten und Ihren Autoren zu tun. Die Stories sind allesamt lesenswert (jenseits von persönlichem Geschmack und eigenen Vorlieben) Mich stört die Form der Zensur, die wir so selbstverständlich hinnehmen. (oder ist es schon "Selbstzensur", sind wir schon so gut konfektioniert und sozialisiert. Wer legt das fest? Ist das nicht heuchlerisch und bigott? Wieviel "Gefährdete Jugendliche" werden auf dieser Seite unterwegs sein? Wieviele Gewaltverbrechen und Morde habe Kinder im Vorabendprogramm schon gesehen? Bestätigt man damit nicht die Vorurteile dieser selbsternannten "Moralapostel", welche man ja eigentlich "bekehren" will. Dem Betreiber dieser Seite gelingt es mit sicherem Gespür das Niveau zu steuern. (ich meine das durchaus positiv, da gilt es viele Klippen zu umschiffen und genau hinzu...lesen) Mein Respekt gilt erst einmal jedem Autor, der hier seine Werke einstellt und andere daran teilhaben läßt. Ertappe mich schon wieder dabei vom Speziellen ins Allgemeine zu driften? Zurück zur Geschichte: Gut geschrieben! Den Versuch, Außenstehenden Einblicke in die Gedanken der Protagonisten zu geben, empfinde ich als sehr gelungen. Für den Leser mit ähnlichen Vorlieben kann es nicht ausführlich genug sein, die anderen geneigten Leser müssen mit u.U. mit "Längen" zurecht kommen. Dank dem Autor, für mich war es keine verschwendete Zeit!
Eine Super - Story. Eigentlich einer Fortsetzung würdig, aber so sollte man sie auch stehen lassen können. Ich finde es von der Gedankenwelt her auch mal was Neues, wenn es um zwei Männer geht. Für mich - sehr gut.
Deinen Schreibstil fand ich ein wenig zäh, aber seine Gefühle und Gedanken hast Du gut beschrieben.
Es ist, hoffe ich, wirklich nur eine Geschichte, denn was Andreas gemacht hat, ist schon ziemlich gewagt, sich beim ersten Mal an jemanden Fremden so auszuliefern. Heftig fand ich auch den unabgesprochenen Ausflug in die Stadt und wäre hinterher ein Gespräch über Andreas seine Gefühle und Erlebnisse nicht angebracht?
Mit dieser Thematik kann ich auch nicht viel anfangen, man überlegt halt nicht etwas zu sein, was man schon ist.