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Das Lächeln der Frauen

Er hatte nicht damit gerechnet, dass sie durchgreifen würde, nachdem er sie so lang verspottet hatte. Jetzt hatte er dafür bezahlt, und zwar in echter Münze. Das war eine echte, harte Züchtigung gewesen. Er hatte nicht gleich geschrien. Als er gehofft hatte, sie würde aufhören, krallte er seine Nägel in den Teppich. Bei Hieb Nummer einunddreißig schrie er dann doch. So hatte er sich das nicht vorgestellt.

Eine BDSM-Geschichte von poet.

  • Info: Veröffentlicht am 21.10.2012 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Er kniete auf dem Teppich, nackt, die Hände mit Handschellen zusammengeschlossen, den Kopf auf den Unterarmen, so dass er das Lächeln nicht sehen konnte, das während dem Lesen ihrer Zeitschrift auf ihren Zügen lag.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Campanula

Autorin.

24.11.2021 um 21:53 Uhr

Diese Geschichte lässt mich seltsam ratlos zurück. Handwerklich ist sie gut gemacht, keine Frage. Und natürlich greift sie ein interessantes Thema auf: Wie devot sind Devote wirklich? Und ist Dominanz nicht erst dann wirklich dominant, wenn sie die Wünsche des Subs vollständig ignoriert? Das durchzudeklinieren ist durchaus reizvoll und kann aufschlussreiche Einblicke liefern. Aber jetzt mal im Ernst: Wie lange soll das gutgehen? Und was, bitte, hat das noch mit Liebe zu tun?

 

Da ist eine Frau, die behauptet, ihren Mann zu lieben. Dass sie ihn liebt, so vermute ich mal, hat mit ihm und seiner Persönlichkeit zu tun. Vielleicht mag sie seinen Humor, vielleicht seinen intellektuellen Widersinn, sein Talent, Saxophon zu spielen, oder seinen gelegentlichen Hang zum Übermut, wer weiß? Wir wissen es tatsächlich nicht, denn nichts davon wird im Protagonisten dieser Geschichte erkennbar. Alles, was wir wissen, ist, dass sie ihn zum widerspruchslosen Bediensteten heranziehen möchte. Sie will jemanden, der ihr Getränke serviert, ihr die Gartenhecke schneidet, den Küchenboden wischt, ihr die Schuhe putzt und sie ab und zu bis zum Orgasmus leckt. Ein echtes Gegenüber, einen Partner und Gefährten will sie offenbar nicht.

 

Und klar, sie dockt an seine erotischen Wünsche an - oder vielmehr an seine Triebe. Sie manipuliert ihn so geschickt, dass er nur noch als hechelnder Schoßhund Männchen macht. Schon möglich, dass ihn das nach anfänglicher Frustration sexuell befriedigt. Aber ist das auf Dauer abendfüllend? Und was ist eigentlich so verkehrt daran, wenn der devote Part deutlich macht, was er sich wünscht, was seine erotischen Sehnsüchte sind und wie er gerne dominiert werden möchte? Ja, sicher, ich weiß, "Topping from the Bottom". Aber hey, am Ende des Tages agieren da immer noch zwei Menschen, die einander lieben. Zwei Menschen, die miteinander alt werden wollen, die einander beistehen wollen in guten wie in schweren Zeiten. Geht das denn, wenn die eine von beiden die Bedürfnisse des anderen geflissentlich ignoriert?

 

Natürlich kann man jetzt argumentieren, dass ihn diese Art von Dominanz doch zutiefst befriedigen müsste. Letztlich ist das doch das perfekte D/s - die eine bestimmt, der andere gehorcht, ohne Diskussion, ohne Widerrede. Und vielleicht gibt es Menschen, für die das tatsächlich die ideale Beziehungsform ist. Aber ich habe mich im letzten Jahr viel und ausführlich mit einem Freund ausgetauscht, für den der Metakonsens, das totale Machtgefälle, die ideale Beziehungsform darstellt. Und wenn ich eines von ihm gelernt habe, dann, dass diese Art von Beziehung nur funktioniert, wenn die beiden intensiv und innig miteinander kommunizieren, wenn Top die Wünsche und Bedürfnisse von Bottom auf das Genaueste kennt, und vor allem, wenn Bottom in hohem Maße die treibende Kraft für diese Art von Machtgefälle ist. Soll diese Art von D/s nicht zum Missbrauch entarten, dann darf Bottom nicht durch irgendwelche abstrusen Wetten in eine Falle gelockt werden. Und schon gar nicht sollte Top dann in bester "Sex-and-the-City"-Manier mit der Busenfreundin mehr über die Paarerotik reden als mit Bottom.

 

Wie gesagt: Die Geschichte lässt mich ratlos zurück. Ich nehme den beiden diese Art von Beziehungsdynamik nicht wirklich ab. Das ist mir alles zu plakativ. Es wird für mich der Komplexität des Themas nicht wirklich gerecht. Denn die Frage, wie devot Devote wirklich sind und wie dominant Dominante und wie viele Bedürfnisse Sub haben und äußern darf und ob es wirklich darum geht, zu etwas gezwungen zu werden, was man partout nicht will, oder am Ende doch eher darum, zu etwas "gezwungen" zu werden, das man zutiefst ersehnt, und ob es nicht auch für Top erfüllend sein kann mitzuerleben, dass Bottom am Ende der Session beseligt darniedersinkt, ist so vielschichtig und facettenreich, dass die Antworten darauf wahrscheinlich so individuell ausfallen wie die Menschen, die sich als dominant oder devot bezeichnen.

 

Insofern bin ich aber auch dankbar für diese Geschichte, poet, weil sie mich, wie du siehst, sehr zum Nachdenken angeregt hat. Es kann auch bereichernd sein, sich an einer Erzählung zu reiben. Von daher danke für deinen Text!

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Gelöscht.

24.11.2021 um 01:07 Uhr

Nach einer Durststrecke wieder mal eine ""Oase". Gefällt mir sehr gut! Mal wieder eine Geschichte, konsequent bis zum Ende durchgedacht. Ja, nicht immer nur die Rosinen rauspicken. Die Geschichte offenbart es: viel Potenzial liegt noch ungenutzt herum. Da bleibe ich doch lieber nur stiller Teilhaber. Fühle mich gut unterhalten. Danke dafür 5 Sterne!

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Queeny

Förderer.

23.11.2021 um 00:24 Uhr

Eine sehr interessante, erotische, mit viel Humor gespickte Geschichte.

Hat mir sehr gut gefallen! Würde dir gerne mehr als 4 Sterne geben.

 

QUEENY

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Gelöscht.

22.11.2021 um 04:53 Uhr

Sehr schöner Text, wie immer.

Gerne mehr davon

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Gelöscht.

17.03.2019 um 00:03 Uhr

Ja, eigentlich ziemlich gut geschrieben und interessant gemacht.

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Gelöscht.

17.09.2018 um 01:59 Uhr

Gutes Kopfkino.

Interessante Geschichte, die sich flüssig lesen läßt.

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Gelöscht.

10.05.2017 um 23:53 Uhr

Die Erwartungshaltung von ihm ist gut ausgedrückt.

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Gelöscht.

22.09.2016 um 03:50 Uhr

Super Geschichte!

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Meister Y

Autor. Förderer.

02.12.2015 um 09:49 Uhr

geändert am 02.12.2015 um 12:06 Uhr

Eine klasse geschriebene Geschichte.

Wortgewandt geschrieben erzählst Du uns eine Story, die zeigt, dass man vielleicht doch Wünsche erfüllt bekommt, auch wenn man sie so nicht ausspricht. Er wird sicherlich seine Erziehung genießen, hätte auch jederzeit die Chance gehabt, auszusteigen, wollte es aber nicht.

Einzig ihre Rolle will ich ein klein wenig kritisieren. Auf der einen Seite zeigt sie pure Dominanz, auf der anderen spricht sie davon, dies alles nur zu tun, um die Wette zu gewinnen. Gelesen habe ich aber auch, dass sie es doch eigentlich auch für sich tut.

Danke für diese schöne Geschichte, die auch mit einem guten Schuss Humor gewürzt ist.

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Gelöscht.

21.06.2015 um 23:34 Uhr

Schöne einfühlsame Geschichte

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