Anna musterte Vivian mit einem Blick, als zweifele sie an deren Verstand. Allerdings nagte auch die Neugier an ihr, was sie nicht besonders gut verbergen konnte. Vivian saß in aller Gelassenheit neben ihr auf dem Sofa und aß ihren Kuchen oder nahm einen Schluck Kaffee. Ihr Lächeln wies darauf hin, dass sie um Annas ambivalente Gefühle wusste und es ihr Spaß machte, sie etwas zappeln zu lassen.
Schließlich hielt es Anna nicht mehr aus und sie räusperte sich: »Also, hm, sag mal, wie ist das denn jetzt?«
»Was meinst du?«, erkundigte sich Vivian unschuldig und schmunzelte dabei.
»Na ja, deine Sache.«
»Welche Sache meinst du?«, frage Vivian und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, während sie mit dem Ring ihres schmalen Halsbandes spielte.
»Ach, du weißt schon, dieses ...«, sie holte tief Luft: »Dieses Sado-Maso-Leder-Ding, das du da am Laufen hast.«
»Ach das!«, sagte Vivian und lachte laut. »Und? Was willst du wissen?«
»Du bist wirklich die Sklavin von deinem Freund?« Annas Nase kräuselte sich und ihre Stirn legte sich in Falten.
»Ich bin seine Sub und ich nenne ihn meinen Herrn«, erwiderte Vivian und blieb dabei so ruhig, dass man sie für eine Psychologin im Therapiegespräch halten konnte.
»Aha«, machte Anna. »Und du musst alles tun, was er sagt?«
»Im Prinzip ja«, räumte Vivian ein. »Allerdings möchte ich das auch so. Ich mag es, klare Regeln und Ansagen zu haben. Etwas, das ich partout nicht möchte, mache ich aber auch nicht.«
»Trägt er dir auch Hausarbeit auf und was du anziehen sollst und mit wem du reden darfst?«, fragte sie und man sah ihr an, dass sie eine Falle vorbereitete.
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