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Fehlinterpretiert

Bis heute kann ich nicht glauben, dass mich einer wegen der Fußerotik hat ermorden wollen. Lilli bekommt seit dem bösen Tag nur noch das beste Futter. Er hat es verdient. Ohne Lilli und seinen Einsatz gäbe es mich nicht mehr.

Eine BDSM-Geschichte von Hekate.

  • Info: Veröffentlicht am 21.03.2020 in der Rubrik BDSM.

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Bild: Schattenzeilen, Midjourney

 

Bis heute kann ich nicht glauben, dass mich einer wegen der Fußerotik hat ermorden wollen. Lilli bekommt seit dem bösen Tag nur noch das beste Futter. Er hat es verdient. Ohne Lilli und seinen Einsatz gäbe es mich nicht mehr. Lilli ist ein Rottweilerhund, ein besonders großes Exemplar.

Kommt jemand daher und fragt mich, weshalb ich einen riesigen Hund Lilli nenne, antworte ich, dass ich Gegensätze mag, und manchmal ergibt sich daraus schon die Basis für eine weiterführende Konversation.

 

Seit eh und je gehe ich mit dem Lilli Gassi durch unser etwas schäbiges Wohnquartier. Wie immer trieb sich auch am Abend des furchtbaren Tages noch allerlei Volk auf der Straße herum und wie immer ließ man mich komplett in Frieden. Keine Anmache, keine impertinenten Sprüche, keine Bitte um Kleingeld. Das lag einmal an Lilli, aber auch an meiner erfrischenden Art, Belästigungen zu parieren. All jene traurigen Gestalten, Zecher, Junkies und andere Notständige auf der Suche nach ihren Drogen wussten, dass Lilli auf Kommando zuschnappt und erst wieder auf Befehl loslässt. Mein Reizgas wirkte zielgenau und der Elektroschocker steckte stets locker in der Seitentasche meiner Lederjacke. Die maximale Annäherung der Plattenbrüder bestand aus freundlichen und zurückhaltenden Grüßen. Auch wechselte manch einer den Gehsteig, hörte er mich, da ich gern besondere Stiefel trug, beschlagen, mit hohen Absätzen und Stahlkappe. Doch ein Wechsel der Straßenseite vor mir tat nie not. Lilli und ich waren ganz ohne Arg.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Sophie Amalia

Autorin.

22.10.2021 um 17:32 Uhr

Ganz zufällig zum Feierabend habe ich mir diese Geschichte herausgepickt und kann mich den vielen Meinungen nur anschließen. Ein toller Krimi. Schade, dass die Auflösung nicht kommt, denn neugierig bin ich sehr. Vielleicht ist es gar eine wütende Ehefrau gewesen?

Jedenfalls sehr unterhaltsam und spannend bis zum Ende geschrieben. Lieben Dank dafür!

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Gelöscht.

22.10.2021 um 00:22 Uhr

Eine mir bewusste aber weitestgehend unbekannte Spielart wird hier thematisiert. Sie könnte aber auch für jede andere stehen. Die Heldin erklärt in ihrer locker, flockigen Art Ihre Geschäftsidee. Hört sich clever an, weil, sie ist ja auch clever. Ganz beiläufig erwähnt sie ihre "klugen" Einfälle zur Gewinnmaximierung. Spätestens hier sollten die Alarmglocken sturm läuten. Ganz dünnes Eis! Lustbefriedigung und Geld bilden eine ganz gefährliche Allianz.

Gefällt mir! Gut verpackte Message! Danke dafür!

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Gelöscht.

21.06.2021 um 00:50 Uhr

Tolle Schreibweise, man kann sich gut hineinzuversetzen.

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16.08.2020 um 10:14 Uhr

Spannende Geschichte mit einen schönen offenen Ende, danke dafür.

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Gelöscht.

16.05.2020 um 00:19 Uhr

gradwanderung ral, phantsie. Das irritiert mich. Ich glaube aber, für viele ist es sehr interessant und anregend!

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Marinko Buchta

Gelöscht.

13.05.2020 um 01:16 Uhr

Geniale Geschichte. Ich hoffe du schreibst eine Fortsetzung. Spannend und gut geschrieben. Würde gerne wissen wer es warum auf die Frau abgesehen hat.

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Meister Y

Autor. Förderer.

26.03.2020 um 13:55 Uhr

Liebe Hekate , schon allein des Genres wegen, habe ich die Geschichte gern gelesen. Fast ein S/M-Krimi, ich kann mich nicht erinnern, etwas in der Art auf den Schattenzeilen schon einmal gelesen zu haben.

Flapsig sagt man ja immer, der Gärtner sei der Mörder, hier aber... Einem der unterwürfigen Kunden so eine Tat, die wirkliche kriminelle Energie, ja eine Entscheidung voraussetzt, zu unterstellen? Ich weiß nicht. Mein Favorit ist eine Frau, vielleicht die von Ralf, die doch was gemerkt hat ?

Danke für unterhaltsame, spannende, schön geschriebene Zeilen, die ich gern gelesen habe.

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Knurrwolf

Profil unsichtbar.

23.03.2020 um 06:49 Uhr

Eine mal ganz und gar ungewöhnliche Geschichte für die Schattenzeile, die schon fast in Richtung Krimi geht. Ein BDSM-Krimi sozusagen, aber doch irgendwie fernab des üblichen Klischees. Vielen dank für diese aufregende Version eines Themas, die dem Leser eine neue Richtung offeriert, wohin es gehen kann.

"Fußfetisch ist ihr Hobby" sozusagen

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

22.03.2020 um 14:17 Uhr

Liebe Hekate,

 

ich habe ja den Verdacht, dass du selber nicht nicht weißt resp. festgelegt hast, wer der Mörder war. Oder gar eine Mörderin? Da hätten wir schon mal eine Fehlinterpretation, wenn wir hinter dem Steuer jedes Bobby-Panzers einen Mann vermuten. Es gibt auch Panzerfahrerinnen.

 

Überhaupt ist die Auswahl an möglichen Fehlinterpretationen beachtlich und ich stelle mir vor, wie du beim Schreiben vergnügt falsche Hinweise - einen nach dem anderen - in dem Text verwoben hast. Und jetzt zählst du die Sackgassen, in die wir uns verrennen.

 

Sind Männer, die nach außen harmlos wirken, auch tatsächlich frei von jeglichem Verdacht? Ost es ganz sicher, dass Ralf nicht doch geschwätzig lügt?

 

Weiß Lilly mehr als wir alle zusammen?

 

Und ... werden wir es je erfahren?

 

Danke für ganz ohne Arg

hanne

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

22.03.2020 um 02:12 Uhr

geändert am 22.03.2020 um 02:15 Uhr

Beste Hekate,

 

der Titel deutet schon an, dass etwas schief läuft. Die Frage, die sich mir als Leser stellt, ist, wer denn nun einem Fehlverständnis aufsitzen wird. Und warum.

Ist es die Protagonistin, die sich für pfiffig hält?

Oder ein Kunde, dessen bürgerliche Existenz sich zwischen Spiel und Ernst verfängt?

Oder erliege ich als Laienschnüffler am Ende einer offensichtlich ausgelegten Fährte?

Zunächst einmal freue ich mich über ein Genre jenseits der Romance. Das geht mir bei Science-Fiction so, aber auch bei Krimis (denen ich geschmacklich jedoch weniger zugeneigt bin). Beiden gemeinsam ist, wenn sie gut sind, dass das Genre der Container ist, in dem etwas transportiert wird.

Die Welt der Protagonistin ist eindeutig wie ihr Charakter auch. Darin sind Fehlinterpretationen eigentlich ausgeschlossen. Eine Domina wäre keine, wenn zu deren Ansagen eine Bedienungsanleitung nötig ist. Und doch:

Da bleibt eine Grauzone im BDSM. Dafür gibt es in der deutschen Sprache keine Begrifflichkeiten, denn Spiel vs. Realität trifft es nicht ganz. Es steht viel auf dem Spiel, sagt man. Wer um Geld spielt, kann auch alles verlieren. Die Grenzziehung gibt es nicht, es ist mehr eine Überlappung, in der sich ein bdsm-Deal einschmiegt. Im Text werden verkappte Drohungen, oder das Herrschaftswissen nahe gelegt, um für Konfusion bei einem der Verhandlungspartner zu sorgen. Es könnte aber auch ein ganz anderes Missverständnis sein. Auch auf Seiten der Protagonistin. Oder auf Seiten des Lesers. Lillie müsste es wissen *g.

Die Protagonistin lebt vom Schein. So martialisch sie durch die Straßen läuft, so wenig aggressiv ist sie. Auch das gehört zum „Deal“. Genauso wie Lillie, den niemand als sanft bezeichnen würde ohne seine Beißer und kräftigen Kaumuskeln. Ohne Angst gibt es keinen Mut, sondern nur Torheit. Aber wo Angst, gibt es eben auch Angstbeißerei und Grenzverletzungen.

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