War es Mut, eine Sehnsucht, ein Verlangen, das meist junge Männer zum Palast der Katinka Blue führte? Weil nie ein Mensch zurückkehrte, mieden die Menschen den Palast und die unheimliche Stille, die diesen Ort umgab. Aber manchmal passiert es dennoch.
Es ist Winterzeit im Reich der Eiskristallprinzessin Katinka Blue. Wobei, Winter ist hier immer, Jahr für Jahr. Verschneites Land, soweit das Auge reicht.
Der Name Katinka Blue klingt nach einem Fabelwesen, mädchenhaft, ja fast elfenhaft, ist ihre Gestalt. Ihr schneeweißes Gesicht mit den großen blauen Augen wirkt unschuldig.
Die Prinzessin wohnt in ihrem großen Eiskristallpalast mit ihren Untergebenen. Ihre treuen Diener sind zum Schweigen verdammt, denn Konversation betreibt sie nicht mit ihnen. Sie schätzt die besondere Stille, welche lediglich von leisem Wimmern unterbrochen wird. Katinka Blue liebt die kleinen Klagelaute, die nur gedämpft zu vernehmen sind. Sie klingen herauf aus den Tiefen des Palastes, wohin eine Treppe führt, gewendelt, tausend Stufen abwärts. Kein dunkler modriger Keller befindet sich dort, sondern große Weite. Hell beleuchtete Korridore und Zimmer liegen in den Tiefen ihres Palastes. An jeder Ecke stehen Foltergeräte verschiedener Bauweisen. Allein für diesen Zweck hält sich Katinka Blue ihre Untertanen. Sie dienen der Befriedigung ihrer Lust, ihrer sadistischen Triebe. Hin und wieder, wenn sie nicht schlafen kann, weil das Wimmern versiegt ist, wandelt sie nachts durch ihren Palast, steigt hinab in das unterirdische Reich, welches so geheimnisvoll und bizarr ist. Der Gegensatz zwischen ihrem unschuldigen Aussehen und ihren Handlungen ist kaum zu ermessen. Wieder und wieder sorgt sie dafür, dass die Stille im Palast von leisem Stöhnen und Wimmern unterbrochen wird. Und erst, wenn diese himmlischen Klänge ertönen, findet die Prinzessin in einen zufriedenen Schlaf voller Glück. Doch zuvor dreht sie hier und da an ein paar Stellschrauben, wartet, bis das Stöhnen merklich zunimmt, streift in schnellem Schritt sieben Körper hintereinander, erzeugt kleine gemeine Ritzspuren, die sie mit einer nachtblaufarbenen Tinktur reizt. Sodann greift sie zu Stöcken und Peitschen, wirbelt damit umher, zielt millimetergenau. Mit leichtem Schwung führt sie die Geräte. Dabei ist sie in ihrem Element und es huscht ihr sogar ein Lächeln über das Gesicht.
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