Es ist eine gute Idee gewesen, die Schattenzeilen zu machen und euer Rückblick gefiel mir.
Servus zuerst. Euer Blog regt mich an, meine Gedanken zu den heutigen Schattenzeilen vortragen.
Die Seite der Schattenzeilen ist wie ein Stoppschild für jeden Menschen, der sich berufen fühlt, schneidigen SM zu schreiben. Interessante sexuelle Fantasien aufs Papier zu bringen, ist keine Schwierigkeit, ist wie das Runterschreiben des besten Ferienerlebnisses im Schulunterricht, nur sexuell befriedigender. Nun kann ich hergehen, satte Sessions für große Portale schreiben und einstellen, die dort von anderen Sessionniederschreibern über den Klee gelobt werden und dann lob ich deren Fantasien auch und fühl mich schriftstellerisch. Ich denk, das Aufschreiben scharfer Fantasien ist ein Ventil, ist schnelles, unmittelbares Kopfkino, was die Leut kurz und knapp sexuell befriedigt und es ist so, wer ein bissel Verstand im Kopf hat und die Gesetze kennt, der weiß auch, dass das Fantasien sind, die real nicht gehen. Ja, soll man sie deshalb nicht niederschreiben?
Kann man, wenns hilft, ist schnelles Betrinken, wie ins Beisl gehen, wenn der Durst plagt.
Ich habe bisher kein Portal gefunden, wo Dominanz, Submission, Masochismus und Sadismus lektoriert werden und auch noch scharf reglementiert. Immer Einvernehmlichkeit, nichts, was so ein bissel mit Zwang zu tun hat. Die niedergeschriebenen Regeln und Anforderungen auf den Schattenzeilen sind länger als manche Geschichte. Ja, man kanns beschimpfen, doch grad hier liegt die Herausforderung. Ich denk, man kann auch auf den Schattenzeilen beinah alles schreiben, was man will. Die Aufgabe ist, Schärfe in den vorgegebenen Rahmen zu pressen. Wer das schafft, hat ein Stück Literatur in der Hand, selbstgemacht.
Man muss sich bemühen, man muss es verstehen und dran arbeiten, nicht nur runterschmieren. Dann gehts. Viele gibts nicht, die das können. Sonst gäb es mehr Texte.
Kein Grund, die saubere Fahne des Anspruchs über dem Morast einzuziehen. Ich freu mich, dass es die Schattenzeilen gibt.