Ich hätte es nicht machen sollen, aber die Gelüste waren stärker als der Verstand, wurden zur Gier. Wie schnell hatte ich meine Unvernunft bereut und die achtzehn Tage lagen unendlich lang vor mir. Nun sind sie vorbei. Der achtzehnte Tag ist heute. Heute wird Lara kommen und mich abholen.
Ich hätte es nicht machen sollen. Es war eine bescheuerte Idee. Aber Gelüste siegen immer über den Verstand. Ob es nun die Lust auf Schokolade oder der Wunsch nach Befriedigung masochistischer Geilheit ist, spielt meiner Auffassung nach keine Rolle. Wir Menschen sind von der Sucht nach Erfüllung unserer Bedürfnisse gesteuert.
Im Nachhinein betrachtet ärgere ich mich häufig, wenn ich einer Lust nachgegeben habe, obwohl mir mein Verstand sagte, ich sollte es besser lassen.
Heute ist der achtzehnte Tag und endlich habe ich es hinter mir. Langweilig war es bereits am zweiten Tag, bereut habe ich es einen Tag später, und all die anderen Tage danach waren vertane Zeit. Sich einsperren lassen - was für ein Blödsinn. Klar, Käfighaltung ist ein beliebtes Spiel im BDSM, aber gleich achtzehn Tage und dann auch noch unter so bescheuerten Bedingungen?
Wir spielen ja ständig, Lara und ich. Der normale Sex mit reinstecken und wackeln macht weder ihr noch mir Freude. Fesseln, peitschen, das Aufhören kurz vor dem Höhepunkt ist viel reizvoller. Unterwerfung, Dominanz, Freude und Geilheit an schmerzvollen Spielen, das ist für uns Sex.
Wir stehen auf Leder und Latex, hassen rosa Slips und Rüschenwäsche. An der Leine geführt werden, gehorchen, Befehle erfüllen, das schafft einen Kontrast zum Alltag und kompensiert schlechte Nachrichten aus aller Welt. BDSM ist Sex, ist Überlagerung, schafft wirkliche Freiheit.
Für meinen Wunsch, einmal im Leben eine scharfe, längere Käfighaltung zu erleben, hatte Lara großes Verständnis. Nur die Umsetzung war ein Problem.