Du bist verrückt, meine Liebe! Triffst dich mit ihm, kennst ihn kaum. Lässt dich nicht covern, du dumme Leichtgläubigkeit in Person. Man hat es dir doch eingebläut, ohne Cover und dann auch noch zu Hause! Wie wird er sein, wie sieht er aus, wie wird es sein, das erste Mal?
Sie sitzt am Tisch, zündet sich eine Zigarette an und starrt aus dem Fenster. Hastig raucht sie, schaut auf die Uhr. 8.50 Uhr, wenn er pünktlich ist, dann sind es noch zehn lange, kurze Minuten. Nervös drückt sie die Zigarette in den Aschenbecher, macht sich gleich die nächste an. Sie denkt an ihn, fragt sich ununterbrochen: »Wie wird er sein, wie sieht er aus, wie wird es sein, das erste Mal? Wird es ein reines Kennenlernen, wird mehr passieren?«
Die Gedanken kreisen unaufhörlich und unbeständig in ihrem Kopf. Sie denkt an die nächtlichen, stundenlangen Gespräche am Telefon. Sind es wirklich erst vier Tage, die sie miteinander reden, zuhören, sich austauschen, abwägen, Fragen stellen, Antworten bekommen?
Kaum zu glauben.
9.10 Uhr, schon zehn Minuten über der Zeit, schnell noch eine Zigarette, gleich muss es doch endlich klingeln. Wie soll sie ihn begrüßen, was erwartet er?
Er sagte ihr, er käme als ganz normaler Gast, und so solle sie ihn doch auch empfangen. Aber vielleicht erwartet er doch schon etwas anderes, besonderes?!
Nein, bestimmt nicht, denn er weiß ja, dass sie keinerlei Erfahrung hat.
Sie geht nochmal schnell ins Bad, schaut in den Spiegel.
Gut beschrieben, vor allem das Gefühlschaos am Anfang. Bis dahin konnte ich mich gut reinversetzen.
Mit Eintreten des Mannes ist das vorbei, ich sehe nur noch die Oberfläche. Zudem endet die Geschichte genau an der Stelle, wo die Stimmung kippen könnte. Zwarvlassen die letzten Sätze vermuten, dass es sich am Ende doch vor allem gut anfühlt, aber sicher ist das nicht.
Ich muss gestehen, dass ich die Geschichte wirklich gut geschrieben fand. Die Momente des Abwägens, des Wartens, das Hin und Wider... Dann kommt der ersehnte Moment, ein Spiel beginnt, einvernehmlich - scheinbar. Hier aber ist der Punkt, an dem es mir zu schnell geht. Ein "erstes Mal", kein Covern, scheinbar keine Absprachen (zumindest erfahren wir es nicht). Sorry, dass ist mir dann wirklich zu rasant um nicht gefährlich zu sagen. Auch in Geschichten, die "nur" Geschichten sind, ist mir dies zu verantwortungslos.
sehr schön beschrieben, die Aufregung bis er kommt, selbst ich habe dies erlebt, und weis alzu gut wie es sich anfühlt.das erste mal was auf einen zukommt, ob es passt,,,