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Kaffeekränzchen

Mir ist schlecht. Was mache ich hier? Ich verfluche mich, weil ich mich habe überreden lassen. Mich zur Verfügung zu stellen, fremden Menschen, denen ich noch nie vorher begegnet bin. Die mich ungestraft entwürdigen können. Ich weiß nicht, ob ich das ertragen kann.

Eine BDSM-Geschichte von Lareine.

  • Info: Veröffentlicht am 02.11.2011 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ich stehe vor der fremden Wohnungstür und mir ist schlecht. Was mache ich hier? Welcher Teufel hat mich geritten, mich darauf einzulassen? Ich kann mich nicht überwinden, an der Türglocke zu läuten. Aber auch nicht, einfach auf dem Absatz umzudrehen und zu gehen. Das automatische Licht schaltet sich schließlich ab und da ich mich nicht bewege, stehe ich im Dunklen, unfähig, mich zu entscheiden.

 

„Lass dich darauf ein“, hast du gesagt, „es wird eine ganz neue Erfahrung sein für dich.“ Ich verfluche dich, weil du mich überredet hast. Ich verfluche mich, weil ich mich habe überreden lassen.

 

„Es wird dir gut tun, einmal die Kontrolle abzugeben“, hast du gesagt und nicht geahnt, wie genau du damit ins Schwarze triffst. Einmal nicht die Verantwortung haben, nichts organisieren müssen, nicht die Querelen zwischen den Kindern schlichten müssen, nicht für die Mahlzeiten zuständig sein, nicht dafür, dass saubere Wäsche da ist, dass die Hausaufgaben gemacht sind und sie ausreichend Schlaf bekommen, nicht die Sprunghaftigkeit des Chefs ausgleichen müssen. Nicht ständig mit zusammengebissenen Zähnen Last auf den Schultern tragen.

 

Und trotzdem: So lange ich die Kontrolle habe, kann ich mich wehren, kann ich mich vor Verletzungen schützen. Oder ist das nur eine lächerliche Illusion? Sonst hätte mir das Leben keine Wunden schlagen können, und doch trage ich sie mit mir herum.

 

Aber mich einfach zur Verfügung stellen, fremden Menschen, denen ich noch nie vorher begegnet bin? Die mich ungestraft entwürdigen könnten. Kann ich das ertragen oder springe ich sehenden Auges ins nächste Messer? 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

21.02.2019 um 21:06 Uhr

Ich habe jetzt Hunger auf Kaffee und Kuchen. :)

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Gelöscht.

20.09.2018 um 20:21 Uhr

Eine wirklich tolle Geschichte, Details herrlich beschrieben, vielen Dank dafür

Zur Nachahmung auch in kleinem Kreise empfohlen

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Gelöscht.

07.04.2018 um 19:33 Uhr

sehr schöner und interessanter Text

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Gelöscht.

15.02.2018 um 17:31 Uhr

Eine sehr gelungene und anregend geschriebene Geschichte.

Die Heldin bekommt durch mit ihrer behutsamen Hingabe eine hohe Wertschätzung

Die Autorin erreicht dies durch die sehr differenzierte Darstellung dieses Nachmittagskaffees.

Sehr leckeres Kopfkino, bei dem ich zwischen "Tisch" und "Gästen" wechsle und beides genießen kann.

Danke Lareine

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

14.04.2017 um 22:27 Uhr

Sehr sympathisch, diese Frau mit ihren Selbstzweifeln und uneingestandenen Sehnsüchten. Wer will nicht auch mal so lecker zu seinem Glück gezwungen werden. Eine gelungene Mischung aus Naschen und Spielen und Abenteuer.

 

Danke für Kaffee und Kuchen

hanne

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Gelöscht.

09.04.2017 um 01:07 Uhr

Ausführlich und sehr gut die Gefühle beschrieben.

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Söldner

Autor. Korrektor.

21.10.2016 um 17:14 Uhr

Hier habe ich eine sympathische Geschichte gefunden. Und köstlich ist sie in vielerlei Hinsicht!

Es österreichelt froh mit Schlagobers und Sachertorte. Da schaut sich’s schön aus.

Und die Typen! Zarah und der Stumme, die Gastgeberin, Handtücher bereithaltend.

Die Heldin kommt schüchtern daher in ihrem Wunsch, alltägliche Last und Kontrolle abzugeben. Es gelingt ihr auch, eintauchend in eine fremde Wohnung wie in eine andere Welt, den Partner an ihrer Seite.

Die Heldin der Geschichte schilderst du sehr warm, offen in ihren Selbstzweifeln. Sie wird dadurch sehr sichtbar, bleibt nicht an der Oberfläche.

Ich hatte Freude beim Lesen. Danke für diese feine Kost.

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Meister Y

Autor. Förderer.

28.07.2015 um 12:53 Uhr

Welch ein gelungenes Kaffeekränzchen! Detailverliebt lässt Du uns an dieser außergewöhnlichen Mahlzeit teilhaben. Lässt uns aber auch ihre anfänglichen Sorgen und Ängste wissen. Ich habe an so mancher Stelle die Augen geschlossen und hatte den Geschmack von Kaffee und Sachertorte auf der Zunge. Danke dafür.

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03.11.2014 um 21:48 Uhr

Da weiß ich nicht was sein möchte.

Mal ein leckere Mahl.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

04.04.2014 um 18:28 Uhr

Mmh, ein wunderschöne passende Geschichte zu meinem späten Nachmittagskaffee

Sehr berührend und detailreich die Eindrücke und Gefühle der "Lebenden Tortenplatte" erzählt. Der Anfang gefiel mir auch sehr gut, Ihre Gedanken und Bedenken waren sehr realistisch und nachvollziehbar beschrieben. Bei so manchen Passagen musste ich richtig schmunzeln und konnte definitiv sagen, das diese Geschichte von einer Frau geschrieben wurde z.B. dann habt ihr eben auf euren schönen schwarz glänzenden Möbeln überall meine Fingerabdrücke, denke ich gehässig. Einfach köstlich!

Danke für diese leckere Beilage zu meinem Kaffee.

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