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Ich liege

Du bekommst von mir, was du möchtest, denn du sagst es mir. Oder du tust, was du möchtest, so wie du es heute getan hast. Ich sollte mich ausziehen und in die Badewanne legen. Du hast mir die Haare gewaschen, hast mich rasiert. Deine Berührungen waren nicht zärtlich, sondern effektiv. Du hast kein Wort gesprochen und mich das Ungewisse aushalten lassen.

Eine BDSM-Geschichte von Lareine.

  • Info: Veröffentlicht am 28.03.2014 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Ich liege. Ich betrachte die Umrisse des Deckenlüfters, der nicht eingeschaltet ist. Das Licht stammt von Kerzen, die in unregelmäßigen Abständen verteilt sind. Der Raum ist mir unbekannt, du führtest mich hier herein. Er ist bis auf die Chaiselongue, auf der du mich platziert hast, beinah leer, beleuchtet von überreich in allen Farben und Formen vorhandenen Kerzen. Hast du sie mir als Sinnbild für die Menschen aufgestellt? Egal wie groß oder klein wir sind, egal wie schön oder unansehnlich wir sind, egal welchen Geldwert wir haben, das Licht ist bei jedem gleich und jeder brennt nur einmal ...

Der Raum muss sich im Inneren eines Gebäudes befinden, denn er hat keine Fenster, nur eine Tür, zumindest soweit ich das wahrgenommen habe. Die Tapete wirkt altmodisch, aber edel, perfekte Begleiterin der Chaiselongue aus dunklem Holz. Ein Spiegel mit üppigem Barockrahmen hängt an der Wand, begleitet von geschwungenen Lampen zu beiden Seiten. Man könnte sich vorstellen, dass Biedermeier-Kommoden mit weißen Porzellanfiguren darauf hierherpassen würden, Ölgemälde, die Landschaften oder Stillleben zeigen. Ich ersinne eine gediegene Abendgesellschaft, an einem mit Leinen gedeckten Tisch auf seidenbespannten Sesseln Platz nehmend, ein üppiges Mahl von antikem Geschirr genießend, sich in höflicher Konversation ergehend, nette Komplimente austauschend, repräsentierend, darstellend, sich taxierend, Messer in Rücken mit einem Lächeln versenkend. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

13.11.2020 um 18:48 Uhr

Was für eine fesselnde Geschichte. Was für eine Frau. Ich habe nicht den Eindruck, dass er das tiefe Vertrauen, dass sie in ihn hat, nicht verdient. Was auch immer ihn bewogen hat, dies zu arrangieren, war vermutlich nicht zu seinem Vergnügen. Zumindest lese ich das so.

Wahnsinn, diese Geschichte lese ich bestimmt noch mehrfach.

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Meister Y

Autor. Förderer.

14.10.2015 um 13:08 Uhr

Ich bin schwer beeindruckt.

Selten habe ich hier eine so tiefgründige, so berührende Geschichte gelesen. Eine Geschichte, die sowohl in den Tiefen der Seele als auch in den (Abgrund-)Tiefen des Lebens wühlt. Besonders die Darstellungen ihrer Emotionen, ihrer Empfindungen, ihrer Schutzmechanismen haben mir exzellent gefallen. Ohne das ich darüber nachdenken musste, wie es zu dieser Konstellation gekommen ist. Auch das sie dieses "Spiel" nicht abbricht zeugt sowohl von starkem Willen, als auch großem Vertrauen. Ohne dies wäre eine solche Konstellation auch kaum vorstellbar.

Für mich persönlich wäre ein solches "Spiel" undenkbar, ließe es meine Fürsorglichkeit nicht zu. Was mich natürlich dazu bringt, intensiver über die Rolle ihres Herrn nachzudenken. Was ihn wohl bewegt hat? Was ihn wohl daran reizt? Ob er dabei Lust empfand? Fragen, auf die ich auf die Schnelle keine Antworten finde.

Danke für diesen besonderen Text. Danke für Zeilen, die mich, anders als viele andere, nicht nur unterhalten sondern zum Nachdenken gebracht haben.

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eileen

Profil unsichtbar.

14.10.2015 um 09:59 Uhr

Mich hat diese Geschichte jetzt eher traurig zurückgelassen. Dieses Bild, wie sie weinend vor ihm kniet und er sie einfach nur anschaut, hat mich extrem berührt.

Als sie sich dann bei ihrem Benutzer in sich selbst zurückzieht, versucht sich auf etwas anderes zu konzentrieren, um das Geschehende nicht empfinden zu müssen, musste ich an Berichte von Missbrauchsopfern denken. Auch sie beschreiben oft diese Reaktion bei Übergriffen ihrer Peiniger. Für mich geht es in dem Moment, wo eine Sub solche psychischen Abwehrmechanismen braucht, um etwas ertragen zu können, in eine völlig falsche Richtung.

Für mich bleibt dann die Frage, warum macht sie das. Sie könnte es beenden (ich hab mir so gewünscht, dass sie zubeißt), aber sie lässt es über sich ergehen. Für mich hat das nichts mit Hörigkeit zu tun, ich glaube auch nicht, dass sie es einfach nur für ihren Dom ertragen will. Das Ende liest sich für mich so, als wäre das ganze eine Art Ventil für sie, um mit fiel tiefer gehenden psychologischen Problemen fertig zu werden, dass sie mit der Welt, die sie auch oft als einen negativen Ort, voll mit Menschen, mit denen sie nicht zurecht kommt, besser umgehen kann. Ob das jetzt der richtige Weg ist, weiß ich nicht. Wenn er sie mal "auf den Gleisen gefunden hat", heißt das für mich, sie hat schon einen Selbstmordversuch hinter sich hat und ab dem Punkt, würde ich auf sämtliche Sessions verzichten.

Auf jeden Fall eine wahnsinnig intensive Geschichte, die tief geht und einen lange nicht mehr loslässt.

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Gelöscht.

21.06.2014 um 00:48 Uhr

ist berührend und kritisch aus der sicht der sub , aber irgendwie auch ein wenig konfus ein Herr mit Verantwortung wär eingeschritten, auch wenn die sub selbst nix gesaht hätte, der hätte das gespürt

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Quälgeist

Autor.

18.06.2014 um 18:16 Uhr

Puuh!

Eine Sklavin, die 'Benutzer' und 'Herr' so unterscheidet, wie hier beschrieben, muss das wollen, was sie tut und das geht nur mit Vertrauen. Für mich hat das mit 'Hörigkeit' wenig zu tun.

Eine Geschichte, die ich gerne gelesen habe und die ich wieder lesen werde, weil sie mich 'im Kopf' sehr angeregt hat.

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Gryphon

Autor.

01.05.2014 um 01:09 Uhr

Nach dem Lesen anderer Kommentare - auch der Autorin - meine ich, die Geschichte richtig aufgefasst zu haben. Für mich bleibt die Frage, warum hier von so vielen die Anregung der Libido beim Lesen vorausgesetzt wird, abgesehen davon, dass mittlerweile 90 % der veröffentlichten Geschichten in eine solche Richtung gehen. Ich würde gern mehr von dir lesen, Nala969.

 

Nochmal Grüße, Gryphon

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Gryphon

Autor.

01.05.2014 um 01:02 Uhr

Extrem gut geschrieben! Einzig der etwas exzessive Gebrauch des Präteritums in der Vorbereitungsszene irritierte mich ein wenig. Danke für diesen Text.

 

Grüße von Gryphon

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Gelöscht.

30.04.2014 um 23:59 Uhr

ich empfinde sie sehr tiefsinnig erzählt und sie hat mich die ganze Zeit im Bann gehalten.

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18.04.2014 um 01:09 Uhr

Sehr gut geschrieben, regt sehr zum Nachdenken an.

 

Die Beschreibung Ihrer Gefühle durch seine "Ach so guten Taten" ist ganz toll gelungen. Ebenso wie ihre Verletzbarkeit.

Warum lässt sich diese Frau auf all das ein ? ? Sie ist ihrem Herren so hörig, so verfallen, dass sie sich so erniedrigt.

 

Danke für diese geheimnisvolle Geschichte

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

06.04.2014 um 11:17 Uhr

Sehr schöner bewegender und vor allem nachdenklich machender Anfang, für jeden Menschen eine Kerze, jeder hat nur eine begrenzte Lebensdauer, sehr wahr und fast schon traurig berührend. Ich konnte das nicht genau herauslesen, warum Sie diese Aufgabe erfüllen sollte, ich denke mir das es ein Teil Ihres Spiel zu Ihrem Herrn ist. Ich fand den Teil, als beschrieben wurde, was "Frau" sich immer für Gedanken macht um "Mann" zu gefallen sehr realistisch und nun kommt einer daher, der das nicht will, es selber übernehmen, was Frau immer alleine getan hat, es fühlt sich nach ganz viel Vertrauen an. Genauso wie nach der Aufgabe, wie er sie zurück holt. Ihre Gedanken zu dem Lachen waren auch gut nachzuvollziehen und taten gut.

Danke für diese harte, nachdenklich machende und berührende Geschichte, ich persönlich mochte sie sehr gerne lesen!

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