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Das Mängelexemplar (Teil 5)

Die ersten sieben Tage vergingen wie im Flug und ich habe manchmal das Gefühl, als stecke ich in einem Traum, der mal mehr, mal weniger greifbar ist. Für Anna war es unter anderem die Erkenntnis, dass sie im Sinne der Erotik zuweilen erhöhten Druck und Schmerz für eine vollständige Befriedigung benötigt. Doch nun begann das Spiel nach ihren Regeln.

Eine BDSM-Geschichte von Mirador.

  • Info: Veröffentlicht am 30.01.2013 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ich laufe barfuß am Strand entlang und bin völlig entspannt. Meine Mutter winkt von einem Dampfer, der sich glücklicher Weise immer weiter vom Ufer entfernt und warum auch immer den Namen Titanic trägt. Rosa Spatzen umschwirren mich, während eine formschöne Lady auf mich zukommt und ein kühles Getränk in ihren Armen hält. Das Leben könnte nicht besser sein, wäre da nicht plötzlich dieses durchdringende Gebimmel. Ich wende den Blick, um nach dem nutzlosen Element zu fahnden, welches dieses Geräusch verursacht, kann ihn aber nicht entdecken. Leider verschwindet das schöne Wesen ebenfalls und macht einer neuen Version Geräusche Platz. Zu dem nervtötenden Klingeln gesellt sich nun noch ein penetrantes Klopfen, das meinen Strand in Sekunden zu Staub zerfallen lässt und mich zurück in die Gegenwart katapultiert.

4:15 Uhr. Was zum Teufel kann so wichtig sein, dass man mir fast die Tür einschlägt?

Der Gedanke an Anna legt sich für eine Sekunde wie säuerlicher Zahnbelag auf die Zunge. Benommen wie nach einem linken Haken taste ich mich zur Haustür und ein Blick durch den Spion genügt. Anna steht vor der Tür. Ich dachte, sie wäre in ihrer Wagenburg und wollte mit ihrem Kollektiv von Minimalisten etwas für den Winter bauen?

„Morgen, mein Schatz. Lass uns mal rein. Hier ist es hundekalt.“ Schneebedeckt wie ein Eskimo schiebt sie mich aus dem Weg und drei weitere Gestalten bahnen sich ihren Weg in den Flur. In Sekunden ist alles klatschnass.

„Ich habe dich auch lieb, Anna. Was ist passiert, dass ihr hier mitten in der Nacht aufkreuzt?“ Schnee fällt mir auf die nackten Füße und nötigt mich, nach meinen Schlappen zu suchen. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Rote Sonne

Profil unsichtbar.

11.03.2014 um 00:16 Uhr

Einfach klasse, Peter seine Umsiedlung in die Bauwagenkolonie,

ich würde sagen, dass muss schon Liebe sein, ein solches Opfer zu bringen,

im Sommer könnte man das ganze noch als Survival Ausflug betrachten,

aber im Winter grenzt das ganze schon an ein Himmelfahrtskommando...

Toll geschrieben, danke.

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Gelöscht.

11.03.2013 um 12:48 Uhr

Ich fühle mich zurückversetzt in meine Studentenzeit .

Geschichten die nur das Leben schreiben kann.

Bin sehr gespannt wie es weitergeht.

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Quälgeist

Autor.

05.02.2013 um 15:34 Uhr

auch bei diesem Teil habe ich vergnügt gelesen, mich manchmal gefragt, ob die Geschichte hierher gehört, aber: die Sprache und die Personenbeschreibungen sind es wert gewesen. Ich kann mich 'dienerin' von gestern nur anschließen: wie fallen dir solche Sätze ein?

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dienerin

Autorin. Förderer.

04.02.2013 um 23:12 Uhr

Du beschreibst eine Lebenswelt, die ich nicht kenne,

das aber sehr lebendig.

Du schaffst es Bilder zu malen, ein Kopfkino in Gang zu setzen,

derb und mit einer Ausdruckskraft die ich unglaublich fasznierend finde

Wie fallen einem solche Sätze ein?

Danke für diese Geschichte

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