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Geburtstag

Die Vorfreude darauf, mit meiner Herrin in ihrem Schlafzimmer meinen Geburtstag feiern zu dürfen, drohte mir den Verstand zu rauben. Als ich in die Küche eilte, um den Sekt und die Gläser zu holen, erteilte sie mir beiläufig eine Anweisung, die einen aufregenden Abend versprach, brachte sie doch den kleinen praktischen Block für zwischendurch ins Spiel.

Eine BDSM-Geschichte von corvus corax.

  • Info: Veröffentlicht am 03.05.2013 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Bild: Schattenzeilen, Dall-E

 

Es war Abend geworden und Katharina hatte begonnen, sich fein zu machen. Sie saß im Badezimmer vor ihrem Spiegel und ließ sich von mir die Haare bürsten, die ich ihr vor wenigen Tagen kastanienfarben koloriert hatte. Ich genoss, sie berühren zu dürfen, die Nähe zu ihr und sog andächtig ihren Geruch ein. „Zeder des Libanon“ nannte ich diese herbwürzige Mischung von Haut, Haar und verschiedenen Parfums, die ich unter tausenden erkannt hätte. Ich atmete sie tief in mich hinein.

„Bring' den Sekt und zwei Gläser in mein Schlafzimmer“, sagte sie, während sie kritisch ihre Gesichtshaut betrachtete. Aus dem Augenwinkel beobachtete ich, wie sie dabei ihren Mund verzog, um an einem Mitesser herumzudrücken. Mein Herz begann wild zu pochen.

Die Vorstellung, mit ihr meinen Geburtstag zu feiern - in ihrem Schlafzimmer! - trieb mir das Blut in den Kopf und in die tieferen Regionen, von denen sie steif und fest behauptete, sie wären der Sitz meines Verstandes.

Ich begann zu glühen vor Freude auf einen gemütlichen Abend mit ihr und eilte schon in Richtung Küche, als sie ganz nebensächlich noch hinzufügte: „Und du stellst den Block auf, ziehst dich aus und nimmst darin Platz.“

Mir war, als hätte mir jemand von hinten eine Portion Eiswürfel in den Kragen gekippt, mein Magen fühlte sich an wie beim Achterbahn fahren. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

03.11.2024 um 11:56 Uhr

Ein wirklich schöner Text, vielen Dank dafür!

Am besten hat mir dieser Satz gefallen: "ich bin mit ihr so viele kleine Tode gestorben, dass mir der große keine Angst mehr macht." Gänsehaut!

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Gelöscht.

31.12.2019 um 01:07 Uhr

Welche dominante Frau möchte nicht solch eine respektvolle und gefühlvolle Liebeserklärung erhalten?

 

Wow, was für ein feinfühliger Text!

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Gelöscht.

26.12.2019 um 00:20 Uhr

Wow. Sehr schöner Text. Der hat mich mitgenommen!

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hanne lotte

Autorin. Förderer.

20.04.2017 um 08:52 Uhr

Das ist eine ganz besondere Geschichte. Jede Zeile ist voller Liebe und Respekt. Hier wird nicht irgendwas schön geredet, sondern der wunderschöne Kern einer Frau freigelegt mit all ihren liebenswerten Schwächen, die in der Summe ihre Stärke ausmachen.

 

Danke für das Geburtstagsständchen

hanne

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Gelöscht.

20.04.2017 um 02:00 Uhr

Sehr schöne Geschichte

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corvus corax

Autor.

22.11.2016 um 11:30 Uhr

Meine Teilchen? Vermutlich lockere Schrauben, frühkindliche Traumata, diverse fehlende Tassen und Ähnliches.

Die Geschichte ist ein Mosaiksteinchen einer großen, wahren Geschichte. So etwas könnte ich mir nicht ausdenken, dazu bin ich zu phantasielos.

Immer wieder will ich Augenblicke und Menschen festhalten und immer wieder muss ich lernen loszulassen. Angeblich soll das Losgelassene ja zu uns zurückkehren können. Bin sehr gespannt. Es geht nichts verloren.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

22.11.2016 um 00:12 Uhr

Bester corvus ..,

 

Fein. Das beantwortet mir manches. Aber anatomisch/physiologisch hast Du irgendwelche Teilchen an und in Dir, die ich nicht kenne oder nicht habe *g. Ich werd mal rumhorchen.

 

Das einzige, was mich an Deiner Geschichte traurig stimmt, ist, dass sie in der Vergangenheit geschrieben ist; und ich mich frage, wie eine solche Hingabe an ein Ende kommen konnte.

Aber, es ist eine Geschichte ... mit Geschichte?

 

besten Gruß,

 

p.s. sehe Dich gerade online *winkt*

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corvus corax

Autor.

21.11.2016 um 18:21 Uhr

Hallo Nachtasou, vielen Dank für Deine ausführlichen und detaillierten Kommentare.

Ich mag Deine Art zu sehen und zu beschreiben. Also, hier der Versuch von Antworten auf Deine Fragen:

- Eine der ersten und beliebtesten Untersuchungen der Urologen ist ja der Tastbefund der Prostata durch den Hintereingang. Ein zweifelhaftes Vergnügen. Prostatamassagen von zarter weiblicher Hand sind dagegen etwas ganz Anderes. Jedenfalls ist die Blockposition für Vorgänge solcher Art wie geschaffen. Ausweichen oder Rumzappeln geht nicht.

- Nein, nein, kein Sperma. Schmierflüssigkeit, körpereigenes Flutschofix, auch ich kann feucht werden ohne Peng. Ein Sekret der Bulbourethraldrüse, nicht zu verwechseln mit Ejaculatio praecox, dem gefürchteten vorzeitigen Samenerguss.

 

- An Katharina war einfach alles schön und attraktiv. Ausgerechnet mir ist das komischerweise besonders aufgefallen. Manchmal war sie mir auch ungeheuer, aber natürlich nur angenehm, als Ungeheuer habe ich sie nie erlebt. Oder selten. Jedenfalls grinst sie von einem Ohr zum anderen.

 

- Erwischt. Als ich ihr den Entwurf der Geschichte vorlas, hat sie das "verführerisch" eingefügt.

 

- Schließungszwang: Auch Katharina konnte sich mal irren. Aber Schuld war immer ich.

 

- Beine lang ziehen durch die Mütter der Welt? Interessante Vorstellung. Aber Du hast Recht, das ist anmaßend von mir, obgleich zu dem Krampf die zwei vorhergehenden Stunden schon angerechnet werden müssten.

 

- Tetraplegiker: Ja, der Einwand ist berechtigt. Nicht zur Nachahmung empfohlen! Aber ich hab's überstanden.

 

Sie hat den Text gelesen, er sollte nie etwas anderes sein, als eine Liebeserklärung, sie war sehr gerührt.

 

Ich finde auch: man kann nur ganz lieben oder gar nicht.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

02.11.2016 um 18:41 Uhr

(damit meine Beiträge nicht so lang ausfallen, teile ich sie jetzt in Häppchen auf *g).

 

Wenn Du magst, habe ich hier noch ein paar Detail-Vorschläge und Anmerkungen. Dabei gehe ich aber nur von meinem Geschmack aus:

 

- Ich stellte mir die Holzkonstruktion als Pranger vor. Zwei Stunden knien ist schon heftig, die 2 Minuten auf der Kirchenbank reichten mir immer *g. Aber wie stellt diese Katharina urologische Studien an ihm an? Dazu müsste sie wie beim Ölwechsel unter seinen horizontal gelagerten Oberkörper kriechen. Oder fehlt mir das räumliche Vorstellungsvermögen (oh ja, das tut es oft). Oder ich frag mal unseren Steeldoc *g.

 

- "Nun begannen die Sekunden und Minuten dahin zu schleichen wie meine Liebeströpfchen" .. schleichendes Sperma ist … komisch

 

- "Ungeheuer breiter Mund" Das ugs. „ungeheuer“ zur Steigerung wird hier allzu leicht substantivisch verstanden. Die Assoziationsfelder von Mund und Ungeheuer beginnen sich unschön zu überschneiden, obwohl Du doch das Gegenteil meinst (attraktiv). Oder war das Absicht? Das wäre dann superklasse.

 

- "Sie hob mit den Händen die herab baumelnden Beine hoch und legte sie sehr sorgfältig und verführerisch übereinander." Was für ein schöner Satz in dieser Geschichte!

 

- "Schließungszwang". Danke, ich lerne gern neue Worte! Es heißt Gestalt-Schließungszwang und wird bei Erzählanalysen verwendet. Diese Katharina ist Sadistin, eindeutig *g.

 

- "Ungefähr so musste sich das anfühlen, wenn eine Frau ein Kind zur Welt bringt." Du kannst von Glück sagen, wenn Dir für diesen Satz die Mütter der Welt nicht die Beine lang ziehen. Wohlgemerkt, der Krampf eines Männerbeines im Vergleich. Du hast Humor, eindeutig *g.

 

- „ … Moskitonetz über uns warf wie ein Zelt. Und wie ein kleines Zelt hingen ihre langen Haare auf mich herab, und unsere Gesichter waren darin geborgen … und ich bin mit ihr so viele kleine Tode gestorben, dass mir der große keine Angst mehr macht“

Hut ab, Corvus, diese Stelle ist reif, sich Flügel wachsen zu lassen.

 

- "Ich hörte viele Glocken läuten, es war Mitternacht." Eine Zeitangabe und Metapher für Sternschnuppen-Sehen nach Ohrfeigen. Beides in einem, toll.

 

- Noch eine Sicherheitsfrage: Den Hals in Brettaussparungen fixiert und dann heftige Ohrfeigen: Da hätte ich Angst um meine Halswirbelsäule. Gefährlich nah an der Tetraplegie, oder? Da hilft dann auch kein Rollstuhl mehr.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

02.11.2016 um 18:35 Uhr

Zwangshaft oder Zwanghaft?

Eine Mann und eine Frau begehen ihr Beziehungsjubiläum, das gleichzeitig ihr Geburtstag ist. Er im Pranger, sie im Rollstuhl. Und sie kann dabei so ordinär sein.

 

Bester Corvus Corax,

 

Diesmal also eine Sklavengeschichte (m/F) der besonderen Art. Die darin spielenden Menschen sind nicht perfekt; ein Sklave von Hause aus nicht (*g), und eine Dommse ist querschnittsgelähmt.

 

Ich nehme die Pointe mal vorweg: Die Geschichte lebt vom Kontrast. Und hierzu passt besser denn je: Wer das Unperfekte nicht liebt, kann überhaupt nicht lieben. Denn der Text verdichtet sich zu einer nachgereichten Liebeserklärung, voller Weh und Mut.

 

Wenn es diese Dommse geben sollte, und manche Hinweise können gar nicht erfunden sein, würde ich ihr wünschen, dass sie Deinen Text jemals läse. Wenn ihr dann nicht vor Rührung das Wasser in die Augen steigt, kann ihr keiner helfen.

 

Deine Frauen-Figur drückt Mitesser aus, wenn sie nicht gerade ewig telefoniert, dann geht sie zwischendurch kacken, während er nach Stunden Zwangshaft im Pranger Krämpfe erduldet. Sie ist nicht nur zwanghaft, sie hat darüber hinaus Gesundheitsprobleme (chron. Schmerzen), und lässt ihn ihren Rotz trinken. Ihm gefällt's. Ihm gefällt alles, wenn es nur von ihr kommt.

Sehr gefallen hat mir die ganz, ganz feine Ironie, mit der Du diese Dommse schilderst, ohne auch nur den Hauch einer Kritik aufkommen zu lassen. Liebevoller ist eine zwanghafte Persönlichkeit kaum zu schildern. Man muss sie halt nur lieben. Oder ein Neigungssklave sein.

 

Ich habe Deine Geschichte mit großer Anteilnahme gelesen, Corvus. Nicht nur, weil sie von einer mir ungewöhnlichen Ausgangskonstellation ausgeht, sondern sie enthält auch sprachlich eine Reihe sehr gelungener Bilder, die unter die Haut gehen; jenseits des Mainstream-Schönen.

 

Danke. Und hoffentlich nicht Deine letzte Geschichte.

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