Darüber müssen wir reden. Bei Stammtischen und in Internet-Gemeinden. Und nicht einmal hinter den Schlafzimmertüren hört es auf, das Reden-Müssen. Auch das ist BDSM. Es gibt aber eine Grenze zwischen dem unerlässlichen Abklären der Vorlieben und Abneigungen und dem hartnäckigen Hinterfragen, wieso etwas ist, wie es ist, warum es gerade jetzt so ist und weshalb genau jetzt darüber geredet werden muss.
„Was gefällt dir daran?“, fragte sie, während er ihr den Arm auf den Rücken drehte und ihren Oberkörper mit einem Knie auf die Matratze nagelte. Dementsprechend gequetscht klang ihre Stimme.
„Was? Jetzt? Ist nicht dein Ernst!“, genervt ließ er ihren Arm los und verlagerte das Gewicht auf das andere Bein. „Was gefällt dir daran, was gefällt dir daran ...“, äffte er sie nach. Wie er solche Frauenfragen hasste. Seine Erektion fiel in sich zusammen, wie ein Soufflé der zu frühen Neugier der Köchin und dem Windhauch der geöffneten Backofentüre anheimfiel. In solch einem Moment sollten derartige Fragen verboten sein. Er ärgerte sich, sie nicht rechtzeitig geknebelt zu haben. Das würde ihm nie wieder passieren. „Es ist eben geil“, versuchte er es mit einer schnellen Männerantwort.
„Und warum ist es geil?“
Es war so klar, etwas durch und durch Schlüssiges schluckte sie natürlich nicht. „Okay“, er begrub seine letzte Hoffnung und schnappte sich seine Klamotten. „Dann können wir uns auch in die Küche setzen und während der Grundsatzdiskussion rauchen.“ Er schmiss seiner kleinen Zicke die Klamotten auf den Hinterkopf und fragte sich - wieder einmal -, warum er nicht von ihr lassen konnte. Sein Blick streifte ihre stämmigen Beine, den geliebten Knick zwischen Oberschenkel und Knackarsch und er wurde sich des Warums schnell wieder bewusst. Sie war zum Anbeißen niedlich. Von ihrem Haar, das zum Verknoten neigte, über die Knitterfältchen auf der Nase, wenn ihr etwas nicht genehm war, über die liebreizende Schnute, die mal das Abbild des personifizierten Unbills darstellen und im nächsten Moment so strahlend lächeln konnte, dass es ihm immer einen flauen Stich in den Solarplexus gab. Er war süchtig nach diesem Lächeln und tat meist sein Bestes, um es zu provozieren. Aber er war auch ein Mann und liebte ihre großen, prallen Brüste und die Geigenrundung ihrer Lenden. Er konnte nichts dagegen tun, er war ihr verfallen, seit er sie das erste Mal auf dem bescheuerten Stammtisch gesehen hatte.
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