Einige Leute werden reich geboren. Andere sind klug, machen Studium. Und dann gibt es noch Leute mit besonderen Talenten. Madame Lara war so eine und ich fragte mich, warum die es geschafft hat im Leben und ich nicht.
»Wie es weitergeht, dürft ihr euch selbst ausmalen«, meint Sophia Amalia. Wenn sie manches Gesicht ihrer Zuhörer betrachtet, weiß sie, dass genau das längst geschieht. »Jedenfalls weigere ich mich, zu glauben, dass noch immer niemand den Ursprung des dumpfen Geräuschs draußen erraten hat. Robert?«
Der Angesprochene schreckt auf. »Es kann nur etwas mit dem Holzstapel zu tun haben«, erwidert er hastig, aber unsicher, ob sich da nicht gerade Fantasie und Wirklichkeit vermischen.
»Er ist umgestürzt«, souffliert Sophie. »Kein Wunder bei dem Sturm. Und nun bist du an der Reihe. Ich habe dich beobachtet, als ich erzählte. Du kennst auch solche Geschichten von Frauen, Männern und Höfen, da bin ich mir sicher.«
Robert legt den Kopf schräg, fühlt sich ertappt. »Muss das sein? Ich höre lieber zu. Ehrlich, eure Geschichten sind interessant, vertreiben die Zeit bei dem Sturm draußen. Ja, das hört sich alles gut an, was ihr bisher erzählt habt. Wie Märchen, die ich ganz früher hören durfte, so ist das. Ihr redet, wie andere schreiben, wobei ich keine Bücher habe, nicht lese. Ist auch zu teuer. Bücher sind was für Leute mit Geld.«
Robert zieht die Beine zu sich heran, schlingt die Arme um sie. »Ihr müsst wissen, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die gern erzählen. Die Jungs haben immer gesagt, dass jemand, der redet, etwas preisgibt. Wer etwas sagt, der weiß es doch schon, sonst könnte er es nicht sagen. Und der Vorteil beim Reden liegt immer bei den Zuhörern. Sie erfahren etwas von dem, der spricht. Fantasie oder Wirklichkeit, man redet sich schnell um Kopf und Kragen. Es ist wie bei den Bullen. Nicht jeder hat das Talent, eine Geschichte zu erzählen. Manchen fällt es leicht, andere tun sich schwer. Ich weiß nicht, was ich erzählen soll. Eine Sache aus meinem Leben? Ich kann mir keine Geschichten ausdenken, bin nicht so ein Spinner. Aber wenn es dazu gehört, dass hier, in dieser Privatveranstaltung, Geschichten erzählt werden müssen, dann mache ich es. Man will ja kein Außenseiter sein. Sich anzupassen im Leben ist wichtig, unauffällig bleiben. Zeit genug, das zu lernen, hatte ich. Davon will ich aber nicht erzählen. Ich nenne das, was ich euch berichten werde ...«
Unterwegs
Wir sollten uns an Tieren ein Beispiel nehmen. Ihr müsst wissen, ich habe einen Hund. Ruhig liegt er oft neben mir, spricht nicht. Er muss nichts erklären, wird nicht genötigt, Geschichten zu erzählen, und hat es dennoch gut. In der Wärme liegt er, hat sein Fressen, bekommt gute Worte. Er muss nicht arbeiten, braucht kein Geld. Ich dagegen muss für alles bezahlen. Kleidung, Essen, Trinken, ein Dach über dem Kopf, alles kostet. Auf der Welt ist nichts umsonst. Auch ihr wollt eine Gegenleistung dafür, dass ich hier in der Wärme sitzen darf. Den Wein vor mir muss ich zahlen, so wie mein Essen nachher und das Zimmer in diesem elenden Kaff hier, falls sich das Wetter nicht bessert und ich die Nacht hier verbringen muss.
Aber das ist noch lange nicht alles an Elend und Leid dieser Welt für einen Mann wie mich. Ich muss an später denken, muss vorsorgen für das Alter, denn da brauche ich Geld. Arm, alt und dann noch krank, das ist eine riesige Scheiße. Abknallen müsste man den, der sich das mit dem Leben ausgedacht hat, Darwin oder Gott oder was weiß ich. Das wäre Gerechtigkeit.
Jetzt werde ich auch noch nachdenklich, fast philosophisch. Wenn ich bei Madame Lara war, haben wir uns auch manchmal unterhalten, einfach so, bei einer Tasse Kaffee, meist danach. Über Gott und die Welt haben wir gesprochen, darüber, dass einige Leute reich geboren werden. Die kennen die Probleme des einfachen Mannes nicht. Andere Menschen sind klug, lernen etwas, machen Ausbildung oder Studium und kommen damit über die Runden. Und dann gibt es noch Leute mit besonderen Talenten. Die hat Gott am Sternenstaub schnuppern lassen wie an einer Linie, die werden mit ihrem Können reich. Madame Lara war so eine und ich habe mich damals gefragt, warum die es geschafft hat im Leben und ich nicht.
Ein besonderes Treffen sollte es werden, mit befreundeten Autorinnen und Autoren. Ein wenig Entspannung und Ablenkung kurz vor dem Weihnachtsfest. Nach einem ganzen Jahr Schreibkram. Mit dem, was dann geschah, hatte niemand gerechnet.
Susanne und Ben fahren in den Urlaub. Er ist Sub, sie dominant, aber er wirkt zu provokant, zu abgehoben. Susanne plant eine besondere Lektion, um ihn wieder auf den Boden zu führen. Und die hat es in sich.
Die Erewan-Ritter lebten auf einer Insel im Nordmeer. Ihre Paläste funkelten in goldenem Glanze. Ihre Frauen dagegen hatten Mühe. Mit Schmuck behängt zog es sie nach unten. Sie liebten Strenge, sehnten sich nach Gegensatz. Anstelle goldener Ketten wünschten sie feste, geflochtene Seile.
Wenn es seit Tagen schneit, versinkt das Gebirge im Schnee. Straßen werden unpassierbar und es wird schwer, abgelegene Orte zu erreichen. Verspricht man, Schnee zu schippen, und vergisst es dann wegen anderer Dinge, ist Ärger vorprogrammiert.
Ich habe eben aus den Augenwinkeln die Plejaden gesehen. Rollt nicht mit den Augen! Der Winterhimmel legt es offen. Weil er mich an jemanden erinnert, die mir sehr, sehr wichtig ist. Wichtiger als alle Liebschaften, die ich in meinem Leben hatte.
Anja war ein halbes Jahr für eine Escort-Agentur tätig. Theater, Essengehen, Repräsentieren meist. Was dann folgte, ging auf eigene Rechnung. Meistens geschah gar nichts. Aber einmal auch etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
Lars ist zum Abendessen eingeladen. Bei Lisa. Die jedoch ganz andere Pläne hegt als lediglich ein harmloses Essen zu zweit. Lars merkt das recht schnell, aber da ist es schon zu spät.
Die größte Verwandlung hatte unser Bekannter vollzogen. Er hatte sich umgezogen. Trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd. Ein Dominus durch und durch. Wahnsinn, dachte ich. Und ahnte nicht, was wir gleich zu sehen bekamen.
Er nimmt sich nicht nur Urlaub, sondern eine Auszeit von der digitalen Welt. Landet dann während seiner Wanderung auf einem Hof, welcher einer dominanten Frau gehört. Am Ende muss er sich entscheiden, ob er in sein altes Leben zurück möchte oder einen Neuanfang riskiert.
Unterwegs
Einige Leute werden reich geboren. Andere sind klug, machen Studium. Und dann gibt es noch Leute mit besonderen Talenten. Madame Lara war so eine und ich fragte mich, warum die es geschafft hat im Leben und ich nicht.
Über die Initiation einer Tochter durch ihren Vater, in einer Kultur, in der Mädchen eigentlich keinen Stellenwert haben. Pferde aber schon. In dieser Geschichte sind sie die Gesprächigsten untereinander.
Madame Sadoria gelang ein großer Wurf: Ihrem ambitionierten Team gelang es, einen Zauberhandschuh für masochistische Damen und Herren zu entwickeln, der alle Wünsche eines jeden Kunden und jeder Kundin befriedigend erfüllen konnte.
Mark trifft zum ersten Mal auf seine Domina und ist enttäuscht. Sie ist viel zu jung, glaubt er. Doch sie überzeugt ihn mit Wasser und Brot, dass es darauf nicht ankommt - und dass der Schein manchmal trügt.
Manchmal sollten Wunder auch einfach das sein können, was sie sind, eben wundersam. Lässt sich denn in Geschichten immer alles erklären? Geschehen nicht auch dort immer wieder kleine Wunder? Wenn das nicht so wäre, sollten wir aufhören, zu erzählen. Dann gäbe es keine Geschichten mehr, keine Bücher, keine Bibliotheken.
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irgendwie macht mich diese geschichte traurig. klar, so ist das leben, aber ich hätte mir irgendwie einen weg gewünscht, dass er öfter zu ihr kann oder doch haussklave sein.
ich mag sie trotzdem, denn sie bewirkt etwas in mir. dafür sage ich danke!