Die Dame an der Kasse schmeißt genervt einen Ballknebel auf den Tisch. Nina grinst und ihr Sklave bekommt Angst, denn Knebel mag er nicht. Leg ihn dir an, sagt Nina und schaut interessiert auf die Karussells, das Riesenrad und die Menschenmenge.
Nina schubst mich rücksichtslos aus dem Taxi und nimmt mir die lederne Maske ab, die ich während der Fahrt tragen musste. Der Taxifahrer, der die Tür aufhielt, grinst mich hämisch an. Na, Supermann, nicht lieb gewesen? Doch, denke ich, und sehe erst jetzt, welche lächerliche Maske mir Nina übergezogen hatte. Los jetzt, sagt sie ungeduldig zu mir, legt mir ein breites Halsband an und zieht es schon mit dem ersten Riemen so fest, dass mir beinahe die Luft weg bleibt. Ich halte den Kopf gerade, sonst wäre ich beim Schließen des zweiten Riemens tatsächlich erstickt, und sehe direkt vor mir den Eingang zum Jahrmarkt. Laut ist es, überall wird geschrien, gelacht, Musik tönt und irgendwo fallen Schüsse.
Du kannst Texte nur dann bewerten, wenn du sie voll einsehen kannst.
Kommentare von Leserinnen und Lesern
Gelöscht.
11.12.2022 um 15:43 Uhr
Ein Alptraum. Auh, Backe! Gute Beschreibung einer Art Rummel oder Jahrmarkt. Weiß nicht, ob in der Vergangenheit weniger korrigiert wurde. Kleinigkeiten. Zudem bin ich nicht Superman. Ansonsten verbietet sich für mich das ungefragte oder nicht genehmigte "Begrapschen" oder Schlagen anderer Leute Sklaven oder Subs.
Denke, dass eine von vielen Traumsequenzen mit oder ohne Gedankenstrich. Selbstreflexion? Eher nicht. Wohl ungewollt Story über Schein und Anspruch.
Sind nur meine persönlichen Gedankensplitter. Sterne sehe ich trotzdem.
Ich liebe Jahrmärkte und Volksfeste, werde sie nach dem Lesen dieser Geschichte aber nie wieder unbeschwert besuchen können. Heftiger Alptraum, vielleicht eine Warnung des Unterbewusstseins? Was wissen wir schon von den (Un-)Tiefen in unserem Gehirn.
Jahrmärkte dieser Art haben für mich immer ein hohes Alptraumpotential. Beim Lesen hatte ich das Gefühl, in einem Gemälde von Pieter Bruegel eingesperrt zu sein. Kein schöner Gedanke. Aber gut beschrieben.
Ganz nebenbei geht auch darum, dass Vertrauen keine Einbahnstraße ist. Dom kann seiner Sklavin auch zutrauen, dass sie ihre Wünsche mit Bedacht wählt.
Lieber Jona, ein wahres "Nightmare". Es heisst nicht nur so, es liest sich auch so, fühlt sich genau so an. Voller überfrachteter, skuriller, angsteinflößender Bilder. Voller Emotionen, voller Ängste, voller grotesker Szenen aber eben auch voller Genialität des Autors. Genialität, weil man sonst wohl kaum solch finstere Gedanken, solch Spiele mit Ängsten mit einem solchen Ende verbinden kann. Einem Ende, mit dem ich so nicht gerechnet habe. Einem Ende das der Geschichte eine unverhoffte wie versöhnliche Wendung beschert.
Was bleibt ist ein Nightmare, ein wahres, das mich erschreckt wie begeistert, mich abstösst und mitnimmt, einfach toll!
Ein "nightmare" - danke für den Titel vorab! Ein wildes, schreckliches, seltsames und unheimliches Zerrbild.
Was man alles denken, fürchten, träumen kann! Ist es nicht immer so, wenn man eine fremde Welt betritt? Dass man staunt, fassungslos ist, fasziniert und schockiert und dass erst der Kontext, die Haltung, die Nähe aus Vorstellungen einen Alptraum machen - oder einen Traum?
Angeblich ist man ja jede Figur in seinen Träumen, es sind alles eigene Anteile.. und den Verdacht hab ich schon lange: Beide sind beides, wissen beides, fühlen beides. Der Träumer vielleicht auch.
Ich hab die Geschichte zweimal gelesen. Beim zweiten mal mit Distanz - und Genuß . Ganz schön kreativ!
Groteskes Szenario, das sich immer mehr steigert und am Ende fast schon kriminalistisch ist. Ohne die geniale Wendung am Ende, wäre die Geschichte eindeutig zu makaber, aber so ist sie einfach genial und phantastisch geschrieben.