Sie würde ihn erwarten. Ihre Augen, ihr Lachen hatten ihn von Anfang an gefangen genommen. Das stimmte nicht ganz. Ihre virtuelle Existenz hatte das schon lange vorher getan. Sie hatte sich seiner angenommen.
Ein schöner Tag. Es könnte wohl kaum einen schöneren geben, dachte er bei sich. Frühling lag in der Luft. Aufbruchstimmung. Wenn nicht heute, dann wohl nie. In sich horchend musste er sich eingestehen, nervös zu sein. Ein wenig. Nicht zu viel. Aufgeregt. Ja, das ohne Zweifel.
Lächerlich? Nein, das ganz bestimmt nicht. Er hatte ein Recht auf beide Gefühle. Er stand vor ihrem Haus. Ihr Name, ihre Klingel. Sie würde ihn erwarten. War sie ebenso aufgeregt? Es war nicht ihr erstes Treffen. Nein, das vierte, wie er kurz überschlug. Ihre Augen, ihr Lachen hatten ihn von Anfang an gefangen genommen. Das stimmte nicht ganz. Ihre virtuelle Existenz hatte das bereits schon lange vorher getan. Sie hatte sich seiner angenommen. In langen Gesprächen hatte sie ihm ihre Welt erklärt, ihn zu sich gelockt. Er fühlte sich sicher bei ihr, konnte sich ihr öffnen.
Das erste Treffen hatte er hinausgezögert. Die Befürchtung, den virtuellen Zauber zu zerstören, war einfach zu groß gewesen. Sie hatte ihn gedrängt, bis er nachgegeben hatte. Er hatte es nicht bereut. Er war in ihren Augen versunken und hatte sie genauso sicher gefühlt, wie bei ihrem virtuellen Austausch.
Drei Treffen waren schon vorangegangen. Im Café, im Park, in seiner Küche. Dabei hatte es nur Umarmungen gegeben. Zur Begrüßung und zum Abschied. Die letzte war innig gewesen. „Jetzt bist du soweit“, hatte sie ihm am Tag darauf in einer Mail mitgeteilt.
Jetzt war er also wohl so weit. Er klingelte.
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