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Lehrstunde

Sie würde ihn erwarten. Ihre Augen, ihr Lachen hatten ihn von Anfang an gefangen genommen. Das stimmte nicht ganz. Ihre virtuelle Existenz hatte das schon lange vorher getan. Sie hatte sich seiner angenommen.

Eine BDSM-Geschichte von Devana.

  • Info: Veröffentlicht am 25.02.2012 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Ein schöner Tag. Es könnte wohl kaum einen schöneren geben, dachte er bei sich. Frühling lag in der Luft. Aufbruchstimmung. Wenn nicht heute, dann wohl nie. In sich horchend musste er sich eingestehen, nervös zu sein. Ein wenig. Nicht zu viel. Aufgeregt. Ja, das ohne Zweifel.

 

Lächerlich? Nein, das ganz bestimmt nicht. Er hatte ein Recht auf beide Gefühle. Er stand vor ihrem Haus. Ihr Name, ihre Klingel. Sie würde ihn erwarten. War sie ebenso aufgeregt? Es war nicht ihr erstes Treffen. Nein, das vierte, wie er kurz überschlug. Ihre Augen, ihr Lachen hatten ihn von Anfang an gefangen genommen. Das stimmte nicht ganz. Ihre virtuelle Existenz hatte das bereits schon lange vorher getan. Sie hatte sich seiner angenommen. In langen Gesprächen hatte sie ihm ihre Welt erklärt, ihn zu sich gelockt. Er fühlte sich sicher bei ihr, konnte sich ihr öffnen.

 

Das erste Treffen hatte er hinausgezögert. Die Befürchtung, den virtuellen Zauber zu zerstören, war einfach zu groß gewesen. Sie hatte ihn gedrängt, bis er nachgegeben hatte. Er hatte es nicht bereut. Er war in ihren Augen versunken und hatte sie genauso sicher gefühlt, wie bei ihrem virtuellen Austausch.

 

Drei Treffen waren schon vorangegangen. Im Café, im Park, in seiner Küche. Dabei hatte es nur Umarmungen gegeben. Zur Begrüßung und zum Abschied. Die letzte war innig gewesen. „Jetzt bist du soweit“, hatte sie ihm am Tag darauf in einer Mail mitgeteilt.

 

Jetzt war er also wohl so weit. Er klingelte. 

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

hortensia

Förderer.

22.09.2024 um 16:19 Uhr

Was eine feine Scharade! 

 

Ich wunderte mich, wie devana dazu kommt, eine Male-Sub-Story zu schreiben und dann merkte ich fast zu spät, wohin dieses Weib den Hasen laufen lassen wollte ;).

 

Kompliment, eine Lehrstunde, wie ich sie mich nie gewagt hätte. Aber der Lehrling dünkt mir talentiert.

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Ghost

Gelöscht.

21.09.2024 um 17:52 Uhr

Ich habe den Text zweimal gelesen und das war gut so. Beim ersten Mal war die Einstufung nicht gerechtfertigt. 

Nachdem ich die Dialoge nun richtig eingeordnet habe, gefällt es mir sehr. Die zeitlichen Sprünge verwirren am Anfang etwas, ergeben aber im Verlauf absolut Sinn.

 

Das Ende hinterlässt ein Schmunzeln.

VG Ghost

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Gelöscht.

11.08.2017 um 00:34 Uhr

Kurz und gut!

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Gelöscht.

11.08.2017 um 00:33 Uhr

Kurz und gut!

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Meister Y

Autor. Förderer.

24.11.2015 um 08:11 Uhr

Kurz, prägnant, schön.

In wenigen Zeilen präsentierst Du uns hier eine Lehrstunde, die aus dem Leben gegriffen scheint. Baust einen schönen Spannungsbogen auf, zeigst uns, dass auch auf diese Weise der Beginn einer D/S-Beziehung funktionieren kann. Führst uns vor Augen, dass das Sprichwort: "Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen" gerade in dieser (unserer) Welt tiefe Bedeutung hat. Schön fand ich auch das Ende, das unendlich viel Platz für die eigene Phantasie lässt.

Danke für diese wenigen, ausgesprochen schönen Zeilen.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

07.09.2013 um 12:54 Uhr

Diese Worte von Dir, haben mich persönlich tief berührt...

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Gelöscht.

06.07.2013 um 20:40 Uhr

Gefällt mir ausgezeichnet, schön zu lesen, mit leichtem Grinsen im Gesicht

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Lanika

Förderer.

03.03.2013 um 12:19 Uhr

Ich hab den Text immer wieder gelesen. Das spannende sind die Lücken, das Ungesagte. Sprunghaft steht in den Kommentaren. Natürlich könnte man ausführen, wie genau die Sub ihren angehenden Dom in dieser Lehrstunde Schritt für Schritt alles erklärt und beibringt. Aber durch die wenigen herausgegriffenen Worte aus einem viel längeren Dialog, ist die Situation deutlich genug. Spannend an dem Text ist, was nach dem Ende kommt. Der Dom, der die ganze Zeit sich mühsam beherrscht hat, stürzt sich nun voller Begierde auf seine Sub und es gibt eine erste wundervolle Session.

 

Nun noch ein paar Anmerkungen zu der Form und Sprache:

1. Die Stimmung wird durch die ersten zwei Absätze aufgebaut.

2. Der angehende Dom wird mit seinen Fragen und Gefühlen geschildert. Er ist bereit zu lernen. Die Erzählperspektive - personal - wird sehr schön durchgehalten.

3. Der Übergang in den Dialog ist etwas abrupt, aber einer Kurzgeschichte angemessen. Das Zurücktreten des Erzählers ermöglicht eine größere Nähe zu den Figuren.

4. Der Dialog ist sinnvoll gekürzt. Man erfährt alles wichtige. Es geht um eine Lernsituation, Vorbereitung auf das Eigentliche. Die Lücken sind Stilmittel und füllen sich aus dem Geschriebenen.

5. Der Schluss ist knapp und gibt Freiheit für eigene Fantasien.

6. Der Text ist in seiner Dialogform ganz dicht an der Alltagssprache. Die Sätze des Erzählers hingegen sind Schriftsprache.

 

Mir gefällt der Text

Joja

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Occura ven Tarron

Gelöscht.

03.03.2013 um 00:56 Uhr

leider wenig berührend und irgendwie sprunghaft.

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Gelöscht.

17.02.2013 um 14:54 Uhr

Kurz und gut!

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