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Für immer

Nebelschwaden streifen durch die nächtlichen Straßen Londons. Unter Bettler, Betrunkene und Huren mischen sich dunkle Geschöpfe, unsterbliche Kinder der Nacht und des Blutes. Auch unter ihnen findet sich Liebe, wenn auch auf eine ganz eigene Art und Weise.

Eine Fantasy-Geschichte von Devana.

  • Info: Veröffentlicht am 11.02.2002 in der Rubrik Fantasy.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Bild: Schattenzeilen, Dall-E

 

Wie jede Nacht wandere ich durch die nächtlichen Straßen, streife umher, beobachte, amüsiere mich, lese Gedanken, tauche ein in die menschlichen Abgründe, nehme still an ihnen teil, ohne dass es jemand bemerkt. Manchmal streift mich ein Blick. Kurzes Erkennen flackert in den Augen auf und dann schaltet sich aber der Verstand ein, dass es mich nicht geben darf und die Augen wenden sich wieder ab. Nebel streifen durch die Stadt, wie so oft im nächtlichen London. In den Kneipen herrscht um diese Uhrzeit meist ein lautes Treiben. Manchmal mische ich mich unter dieses Volk aus Betrunkenen und Huren. Am liebsten sind mir dir Adeligen, die hier ihrer steifen Welt entfliehen. Und ich werde in Ruhe gelassen, strahle eine seltsame Aura aus, die mich wie ein Schutzschild einhüllt. Nur hin und wieder spüre ich einen wissenden Blick auf mir. Ich bin immer wieder verwundert, wer dieses Wissen in sich trägt. Manchmal ist es ein Bettler, der am Wegesrand sitzt und auf ein paar Münzen hofft. Ein andermal ist es wieder ein Kind, das um diese Zeit herrenlos durch die gefährlichen Straßen Londons streunt. Oder eine Wirtstochter, die zwischen all den Betrunkenen ausschenken muss. Und ich lächle dann zurück, die Angst nehmend, die sich oft in diesen Gesichtern ausbreitet.

 

Hin und wieder spüre ich auch einen verwunderten und bewundernden Blick auf mir. Ich lege noch immer Wert auf mein Äußeres, passe mich den jeweiligen Zeiten an. Jetzt trage ich ein dunkelblaues Seidenkleid, meine Taille eng geschnürt. Und ich sehe nicht so aus, als wenn ich um diese Zeit hierher gehöre. Wenn ich dann einen solchen Blick auf mir spüre, dann spiele ich meist damit, kokettiere. Wie herrlich ist es, das unschuldige Mädchen zu spielen, das Hilfe benötigt! Und wenn mir dann diese Hilfe gewährt wird und ich doch in den Gedanken lesen kann, welche Hilfe mir wirklich zu Teil werden soll. Manchmal suche ich mir unter diesen hilfsbereiten Geschöpfen mein Opfer.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Sizilia Luber

Autorin.

21.12.2022 um 13:39 Uhr

Was für ein schöner, phantastischer, erotisierender Text! Danke, Devana!

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Queeny

Förderer.

22.12.2021 um 20:08 Uhr

Eine sehr schöne Fantasy- Geschichte, man fühlt sich in das Geschehen ein.

Deine Geschichte hat mir sehr gut gefallen!

Übrigend meine Ahnen kommen aus dem Land der Vampire *schmunzle *!

Vielen, vielen Dank, das ich deine Geschichte lesen durfte.

Queeny

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Gelöscht.

21.12.2021 um 17:31 Uhr

Da mein "Vampirwissen" ziemlich begrenzt ist, muss ich die Geschichte wohl so glauben, wie sie erzählt wurde.

Die Ähnlichkeiten zu bestimmten menschlichen Verhaltensweisen scheint zufällig zu sein. Oder hat die eine Spezies von der anderen gelernt? Danke fürs "Angstmachen"!

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Xentaur

Autor.

05.04.2021 um 16:14 Uhr

Ich liebe Vampirgeschichten.

Sie erinnern mich an Filme wie: "Interview mit einem Vampir"

Ich finde die Geschichte sehr schön.

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Ronja

Autorin.

05.04.2021 um 01:00 Uhr

Sie muss erst bezwungen werden, um sich eingestehen zu können, dass sie ihn liebt. Verschleppt, gequält, ihrer letzten Kräfte beraubt, gibt sie auf. Hass wird zu Liebe in dieser spannenden Vampirgeschichte, die eine schaurige Atmosphäre zaubert. Vielen lieben Dank für das schöne Kopfkino.

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Drachenlady

Autorin. Förderer.

04.10.2020 um 00:45 Uhr

Ich liebe Vampirgeschichten ... Aber es gibt zu viele und nur wenige wirklich gute, mal abgesehen von den Klassikern wie Bram Stokers Dracula. Diese hier unterscheidet sich wohltuend vom Groschenroman-Mainstream und Twilight-Kitsch. Sie verbindet auf eine geniale Weise eine Vampirstory mit BDSM, und als Sahnehäubchen das Ganze dann noch im perfekt beschriebenen düsteren London. Klasse! Mal wieder etwas Tolles für meine Sammlung über die Blutsauger.

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03.10.2020 um 11:34 Uhr

Vampire mal anders. Sehr schön geschrieben

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eileen

Profil unsichtbar.

27.11.2015 um 12:07 Uhr

Die Geschichte gefällt mir. Ich mag Fantasy-Storys und du hast Londons Atmosphäre toll eingefangen. Die Idee ihrer Unterwerfung ist spannend umgesetzt und das Ende schön gefühlvoll, danke dafür.

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Meister Y

Autor. Förderer.

27.11.2015 um 10:27 Uhr

Schaurig schön...

Eine klasse erzählte Vampirgeschichte, gekonnt gemischt, mit prickelnder Erotik und einem Ende, aus dem Beide erstarkt hervorgehen. Dargelegt an einem Ort, an dem sich wohl auch Jack The Ripper wohlgefühlt hätte, klasse.

Danke für diese etwas andere, umso schönere Geschichte.

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Rote Sonne

Profil unsichtbar.

01.10.2013 um 17:34 Uhr

Kompliment,

mit Twilight konnte ich nichts anfangen,

aber Deine Geschichte ist

anders,

schöner,

reifbarer,

spannender,

einfach fesselnd geschrieben,

besondern die Beschreibungen von den

Straßen Londons,

die Opfer,

und Ihn,

da kamen Erinnerungen an London Dungeon wieder.

 

Danke

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