Ich bin blutiger Anfänger, aber ich habe ihr Vertrauen, dessen bin ich mir sicher. Darum werde ich sie niemals verlassen. Egal, was kommt. Egal, was die Zeit bringt. Egal, als was immer sie mich haben will.
Alles begann damit, dass ein gewisses Interesse da war. Nicht mehr und nicht weniger. Interesse ... Bilder, Geschichten auf einem Board im Netz. Männer und Frauen schrieben von Bondage, süßer Qual und von Schlägen. Seltsam, warum berührte mich das? Es löste ein schrecklich süßes, seltsames Echo aus und brachte mich über Monate zum Nachdenken. Die Lust, hilflos zu sein oder wehrlos zu machen. Macht zu haben und Verantwortung. Für das Wohl und Wehe einer geliebten Person vollständig verantwortlich zu sein. Was war es, das mich so einnahm? Ich wusste es nicht. Und hatte niemanden, mit dem ich darüber reden konnte. Alle Versuche, es zur Sprache zu bringen, mündeten in einem mitleidigen Lächeln, manchmal sogar in einem offenen Tippen an die Schläfen. Man hielt mich für... abartig. Aber war ich das? Lag ich außerhalb des Mainstreams? KEIN Schaf unter Schafen? Was war ich, Ameise oder Wolf? Ich wusste es nicht ... die Frage war, konnte ich jemals hinter mein eigenes Geheimnis kommen?
Dann kam sie, die Frau mit dem geheimnisvoll süßen Lächeln. Sie schwebte auf mich zu, wie ein Engel. Nahm mich allein durch ihre Präsenz gefangen. Sie faszinierte mich vom ersten Moment an. Ihr sanftes Wesen, ihre Klugheit, ihr tiefes Wissen um die Dinge, ihre strahlenden Augen und ihr schlanker Körper ... mein Gott, welch ein Engel.
Unsere lockere Bekanntschaft bekam unweigerlich Tiefe im Laufe der Zeit. Ihre Sorgen und Probleme wurden zu meinen, und ich fühlte mich sicher bei ihr. Auch wenn ich meine tiefsten, im Innersten meiner Selbst beerdigten Gedanken ans Licht zerrte ... Sie nahm mich immer ernst, lachte nie über mich und hatte immer einen Rat. Sie hat so unglaublich viel Facetten ... ihre Traurigkeit, ihre Sehnsucht, ihr verborgenes Verlangen und ihre umwerfende Klugheit. Sie ist Freundin, Geliebte, Kumpel und Zicke. Sie ist einfühlsam, verständnisvoll und sinnlich. Niemals zuvor habe ich mich jemandem so weit geöffnet, wie ihr. Alles in allem eine Traumfrau. Allein für dieses Wort wird sie mir an die Kehle gehen, aber das riskiere ich gerne. Denn es ist wahr, auch wenn sie es nicht hören will.
Es berührt mich immer wieder zu lesen, wie andere mit ihrer Neigung umgehen, sich rantasten, zweifeln, annehmen. Das hast du, lieber Chiron, gut beschrieben. Auch das spezielle Verhältnis zu dirser Frau hast du einfühlsam und nachvollziehbar beschrieben.
An manchen Stellen habe ich mich als Leser allerdings ein bisschen alleingelassen gefühlt, zum Beispiel habe ich erst recht spät erfasst, dass LiLaijla eben diese wunderbare Frau ist, auch die Episode mit ihrem Freund fand ich verwirrend.
hoch emotional beschreibst Du die Auseinandersetzung mit den Neigungen und das erste Ausleben dieser. Du lässt den Leser teilhaben an den Gedanken und Empfindungen Deines Protagonisten. Du schreibst sehr warm.
Was mir nicht ganz so gefiel, war der Wechsel der Zeitformen im Text. Überwiegend schriebst Du im Präteritum, rutschtest aber ab und an ins Präsens. In manchen Teilen hast Du mich damit ein wenig verwirrt. Und auch im letzten Teil wird dem Leser leider erst zum Schluss klar, um welche Frau es sich handelt. Im Textfluss ist ja von zweien die Rede, so dass man als Leser nicht sofort nachvollziehen kann, ob es um LiLaijla oder ImSadhi geht.
Ich fand die wenigen Zeilen wirklich emotional, weil sie eine Seite beschreiben, die man selten liest. Die zarten Anfänge eines Doms, der seine eigene Lust erkennt. Zusätzlich dazu auf jemanden trifft, mit dem er reden kann, der ihm hilft, ihn leitet. Das er dann dazu auch noch in seiner Partnerin genau die Richtige hat, ist wohl das grösste Geschenk.
Zeilen, die das Sprichwort "Aller Anfang ist schwer" untermauern, danke dafür.
Die erste zarten Gehversuche eines Doms, schön mal eine Geschichte zu lesen, wo er nicht perfekt "ausgebildet" ist und weiß was er zu tun hat, sondern, dass es bis dahin ein langer Weg ist.
Danke für diese sehr emotionalen und berührenden Zeilen.