Eine Regennacht, im Haus Kerzenschein, ein Mann und eine Frau, die sich während einer traditionellen Shibari-Session auf eine sehr intensive Weise näher kommen. Er umschlingt sie mit einem Nawa, einem ganz besonderen Seil, dem er vorab ebenso viel Achtsamkeit zukommen hat lassen, wie er nun auch ihr schenkt, während er ein kompliziertes Muster um ihren Körper webt.
Obwohl man das sanfte Prasseln des Regens auch hier im Inneren des Hauses hören konnte, war es doch nur ein leises Hintergrundgeräusch. Eine Begleitmusik für das besondere Spiel, das hier stattfand.
Kerzen beleuchteten mit ihren flackernden Flammen die Wände aus Papier und erweckten durch ihren Tanz die abgebildeten Bambuswälder zum Leben. Doch das Schauspiel blieb von den beiden Personen unbeachtet, die sich hier eingefunden hatten.
In der Mitte des Raumes kniete eine Frau, den schlanken Körper in einen blutroten Kimono gehüllt, dessen Farbe in einem starken Kontrast zu ihrer hellen Haut stand. Das lange, schwarze Haar verhüllte ihr Gesicht, da sie unterwürfig zu Boden blickte.
Mit langsamen Schritten umkreiste ein Mann sie, bis er hinter ihr zum Stehen kam. Einen Moment lang musterte er die Frau noch, dann kniete Kaoru sich hinter sie. Wobei er sich nicht auf die Fersen setzte, sondern aufrecht blieb und sie somit überragte. Sein Haar glich in der Farbe dem nachtschwarzen Kimono an seinem Körper und fiel in einem langen Zopf über dessen Rücken hinab.
Der wachsame Blick seiner Augen glitt über Jantanas Körper und schließlich legten sich seine Hände auf ihre Schultern. Weder entging ihm dabei der leichte Schauer, der sie durchzuckte, noch konnte er trotz des Regens den gehauchten Seufzer überhören. Er war es gewesen, der sie zum Ersten Mal mit dieser besonderen Kunst bekannt gemacht hatte, auch wenn es sie damals eine kleine Überwindung gekostet hatte. Eine Überwindung, die er ihr immer wieder als Strafe für ihre bewusste Aufmüpfigkeit abverlangen musste.
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