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Schattenfantasie

Seit Jahren hatte sie einen wunderschönen Barocksekretär zu ihrem Eigentum erklärt, dessen Fächer sie stets verschlossen hielt. Er dachte, in den verborgenen Fächern könnten Hinweise darauf schlummern, welche Sehnsüchte sie verbarg. Denn wie oft hatte er sich in seiner Fantasie Bilder zurechtgelegt, in denen sie gefesselt vor ihm kniete.

Eine BDSM-Geschichte von poet.

  • Info: Veröffentlicht am 28.03.2015 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Als sie das dritte Mal vorschlug, am Wochenende endlich einmal wieder ins Kino zu gehen und diesen Film, den alle Welt derzeit sehen wollte, die Ichweißnichtwieviele Shades of Grey, wurde er langsam stutzig. Das passte doch irgendwie nicht so richtig zu ihr?

Wie oft hatte er sich in seiner Fantasie Bilder zurechtgelegt, in denen sie gefesselt vor ihm kniete, ihn mit ihrem Mund verwöhnend, während er ihre zu einem Mittelpinsel hochgebundenen Haare gepackt hielt, um den gewünschten Rhythmus vorzugeben. Aber immer dann, wenn er genügend Mut zusammengekratzt hatte, um ihr solche Vorschläge zur Belebung ihres Ehelebens zu machen, kam sie heim und schimpfte lauthals über diese unfähigen Männer in den Chefetagen der Unternehmen, wohl auch ihres, für das er sich nie wirklich interessierte, oder sie berichtete von ihrer alten Freundin Agathe, die von ihrem bescheuerten Mann versetzt wurde, obwohl der so eine Frau wie Agathe gar nicht verdient hätte. Dazu ihre vielen Überstunden am Abend, die sie regelmäßig für ihre Firma leistete, um einen dieser unfähigen Männer eines Tages ersetzen zu können, wie sie sagte, und von denen sie immer ziemlich erregt zurückkam, sich einen Cocktail von ihm mixen ließ, um Dampf abzulassen über die Erlebnisse mit den Versagern des Tages. Und sie war wohl sehr gut, denn sie verdiente offenbar exzellent in ihrem Job, weit mehr als er mit seinem Lehrergehalt.

Und nun „50 Shades of Grey“

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Gelöscht.

18.05.2018 um 18:24 Uhr

Mir gefällt die Geschichte trotz der logischen Schwächer im Ausgangssetup. Dass der Mann die Firma der Frau nicht kennt, kann ich mir nicht vorstellen. Ist aber auch total egal, denn das Spiel mit den Worten, z.B. die Bilder mit den Seifenblasen, beim Entwickeln der Geschichte unterhält mich extrem gut. Was soll ich zum Ende sagen? Dumm gelaufen!

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18.05.2018 um 12:59 Uhr

Nunja... mit Rücksichtnahme ummänteltes Desinteresse.

Keine schöne Vorstellung einer Ehe.

Und das doch eher unerwartete Ende für mich der Anfang vom Ende.

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30.07.2016 um 23:46 Uhr

Bis hierher finde ich die Geschichte sehr schön,

ich wüsste nur schrecklich gerne, wie es weitergeht...

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Meister Y

Autor. Förderer.

28.06.2016 um 08:29 Uhr

Eine gelungene Schattenfantasie auf den Schattenzeilen, wie schön...

Ein Mann, Lehrer noch dazu, der, wie wir erfahren dürfen, ein Schattendasein führt. Nicht wirklich etwas über seine Frau weiß. Der auch seine Fantasien im Schatten leben lässt, sie aber hat. Der dann einen Fauxpas begeht und plötzlich erleben muss, dass Fantasien manchmal Wirklichkeit werden, auch wenn er es sich völlig anders vorgestellt hat.

All dies glaubhaft beschrieben, klar mit üblichen Klischees aber ohne dabei klischeehaft zu werden. Stark fand ich auch die, versteckte, gut eingebaute, wunderbar zu lesende Filmkritik.

Eine gelungene Geschichte am Morgen, die mir den Tag versüßt, die ich wirklich sehr gern gelesen habe.

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Nachtasou

Autor. Korrektor.

22.01.2016 um 22:04 Uhr

Bester poet,

 

Schattenfantasie heißt die Geschichte, und sie zeigt das Schattendasein eines verheirateten Lehrers. Und während seine Fantasie den Mittelpinsel seiner Frau (köstlich!) hält, steht er am Ende gar als Einfaltspinsel da.

Wenn Du da mal nicht das Kalauern nahelegst

 

Nein, eigentlich wirkt er ganz sympathisch, dieser Gatte, er versucht, was er kann. Und hat das Pech, dass sich Dominanz über die Richtung des Gefälles ergibt: in Gegenwart eines noch Dominanteren schrumpft jeder Dominante zur Subdominanten. Drum prüfe, wer sich ewig bindet.

 

Für mich war der Ausgang der Geschichte nicht erwartbar; der Dialog

„Könntest du dich denn zum Beispiel in die Hauptdarstellerin hineinfühlen?“

„… Ich kann ihre Gefühle aus einer gewissen Perspektive nachvollziehen" führt auf die falsche Fährte.

 

Sehr spannend wirkte der Einbruch in den Sekretär der Partnerin. Das Wort „Mittelpinsel“ habe ich vorher noch nie gehört gehabt, aber im Bild war er völlig selbsterklärend (wie in einem Duden für Kinder mit Bildern). Über solche Momente kann ich mich dann auch freuen wie ein solches .

 

Zur Konstruktion: einen Lehrer, der die Firma seiner Ehegattin nicht kennt, ist für mich unvorstellbar. Ab da ging dann erst mal von einer Satire aus. Dir ist dann gelungen, ihn nicht bloßzustellen, sondern Sympathie zu erzeugen: vielleicht weil er so harmlos, und ein bisschen verdattelt lieb ist. Da ist die Wahl eines Lehrers wieder eine gute: ich stellte mir vor, dass seine Schülerchen ihn mögen als Erzieher, weil (!) er so wenig direktiv ist.

 

Na ja, die beiden Eheleute haben so lang miteinander ausgehalten, da werden sie diese Hürde doch hoffentlich auch noch durchstehen. Jedenfalls liegt in der Geschichte kein angedeuteter Schrecken.

 

Mal nicht aufgepasst, und schwupps, ist man ein Switcher

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Gelöscht.

03.01.2016 um 23:41 Uhr

Mir gefällt sehr, dass bei oet die Hauptdarstellerinnen in der Regel Strümpfe am Halter tragen.

Aber mit dem Ende hatte ich beim Lesen nicht gerechnet. Aber dann: Das musste ja so sein.

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Gelöscht.

22.09.2015 um 20:05 Uhr

Zu durchsichtig

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Gelöscht.

02.09.2015 um 23:47 Uhr

Ich finde du hast das Thema mal gut aus einer schwierigen Startperspektive beleuchtet und es ist nicht klischeehaft geschrieben.

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Gelöscht.

28.08.2015 um 19:03 Uhr

Die Geschichte kommt an der Oberfläche amüsant rüber. Im Grunde jedoch ist es tieftraurig, wenn 2 Menschen soviele Jahre völlig aneinander vorbei leben.

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Gelöscht.

21.07.2015 um 00:01 Uhr

danke dir vielmals! es ist ein sehr anregender beginn. aber eben für mich nur ein anfang... alles liebe!

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