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Der Sklavenmarkt

Wir schreiben das 21. Jahrhundert und dennoch katapultieren sich zahlreiche Menschen gerne zurück in frühere Epochen. Daraus lässt sich vielleicht ein lukratives Geschäft machen auf dem Kleinkunstfestival. Am besten – und noch gewinnversprechender – bezieht man das Publikum mit ein und nimmt es mit: auf den Sklavenmarkt.

Eine BDSM-Geschichte von Treibholz.

  • Info: Veröffentlicht am 23.03.2019 in der Rubrik BDSM.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Eine halbe Stunde vor der Show war der rechte Zeitpunkt, um vor das Volk zu treten. Ich klopfte auf das Mikrophon, worauf Stille einkehrte.

„Werte Lords, werte Ladies, verehrtes Publikum!“ Als sich alle Augen auf mich gerichtet hatten, fuhr ich fort. „Bevor die Show beginnt, darf jeder, der mag, einen Blick hinter die Kulissen werfen. Wer von den Anwesenden mutig genug ist, eine kleine Überraschung zu erleben, sollte sich zum Seiteneingang der Bühne begeben.“

Wenig später hatte sich eine Schlange vor der Seitentreppe der Bühne gebildet. Zwei Dutzend Männer und Frauen warteten nun gespannt. Die Vorbereitungen liefen gut, denn von diesen Freiwilligen hing alles ab. Ich musste schauen, wer von ihnen geeignet war, und mich auf meine Menschenkenntnis verlassen. Acht Leute wählte ich unter den Wartenden aus, denn so viele waren für die Show vorgesehen. Die anderen schickte ich fort. Nachdem die Auserwählten mir in den Raum hinter der Bühne gefolgt waren, wies ich ihnen jeweils einen Hocker zu.

„Severus! Die Kandidaten sind bereit zur Musterung!“, rief ich. Der Hüne, der nun in Erscheinung trat, war mein Freund Heiko, mit dem ich diese ganze Geschichte ausgetüftelt hatte. Ein römischer Sklavenmarkt, bei dem die Zuschauer aktiv beteiligt wurden, da wir die zu versteigernden Sklaven aus ihren Reihen rekrutierten. Heiko hatte einen eisernen Gesichtsausdruck aufgesetzt, und ich hoffte, man sah mir mein innerliches Grinsen nicht an.

„Schön. Dann werden wir mal schauen, was wir im Angebot haben.“ Heiko schritt die Reihe ab und streichelte seine Peitsche. In seiner Tunika und mit den Eisenringen an den Schultern wirkte so authentisch wie ein Sklavenschinder in den Comics.

„Moment!“ Ein Mann im Sportoutfit sprang auf und blickte mich an. „Worauf läuft das Ganze hinaus?“

„Es ist so: Ihr selbst seid bei dieser Show die Sklaven. Wenn der Vorhang fällt, werdet ihr unter den Zuschauern versteigert“, erklärte ich unseren - wie ich finde - genialen Beitrag zum diesjährigen Kleinkunstfestival. „Eure Kleidung wechselt ihr noch gegen einen Lendenschurz. In wenigen Minuten fällt der Vorhang und dann werdet ihr auf der Bühne präsentiert.“

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

Efstratia Schober

Gelöscht.

16.08.2023 um 18:42 Uhr

Sehr interessante geschichte

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Sisa

Autorin. Förderer.

16.08.2023 um 11:49 Uhr

ich fand diese geschichte recht amüsant. der kleine ganove und seine - eigentlich - geniale idee. ich hätte bei so einem markt auch zugeschlagen, gebe ich ehrlich zu.

aber es sind fragen offen geblieben. die gedankenwelt des sklaven und seiner käuferin. er wurde ja nicht dauerhaft verkauft, warum macht er das mit?

und unser kleiner ganove, geht einfach so auf die knie? warum? wieso?

 

wie geht es mit der geschichte weiter?`ich möchte es gerne wissen ...

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Nora

Profil unsichtbar.

16.08.2023 um 11:31 Uhr

Ja eh aber ...

Der schnoddrige Ton und das angedeutete Kleinganovencharisma waren sehr reizvoll und witzig, etwas mehr Recherche aber, zB in Sachen Lebenswelt von Hartz 4 -Beziehern, Messiesyndrom und Live-Action-Role-Playing hätte dem Ganzen gut getan.

 

(Wobei ich aber kein Maßstab bin, da ich Marie letzten Samstag grade auf einen solchem LARP-Sklavenmarkt an an einen Ostgoten aus Thüringen verkauft habe, was letzterem einige Bisswunden und ihr ein nasses Hemdchen einbrachte ...)

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hexlein

Autorin.

16.08.2023 um 10:35 Uhr

Lieber Treibholz,

ein wahrlich guter Anfang...

jedoch auch leider nicht mehr als das. Aber dies ist wohl dem Motto des Wettbewerbs geschuldet, an dem dieser Text teilgenommen hat.

Ich fand, dass der Schluss ein bisschen plötzlich gekommen ist. Zu überraschend.

Das ist auch der Grund, warum mich die Geschichte irgendwie "unbefriedigt" zurücklässt.

 

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Audrey

Gelöscht.

16.08.2023 um 01:35 Uhr

Schöne Wendung, aber in Summe nicht meine Geschichte! Das liegt aber eher an persönlichen Präferenzen!

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Christina Saphir

Förderer.

01.05.2023 um 13:16 Uhr

Eine niedliche Geschichte, finde ich. Und eine schöne Idee, solch eine Sklavenmarktsituation weiter auszumalen.

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Gelöscht.

29.04.2023 um 17:07 Uhr

Eine sehr interessante Geschichte. Ich persönlich fand es so ungefähr in der Mitte fast etwas zu ausführlichen (meine Meinung), hatte dadurch kurz etwas zu kämpfen mich auf die Geschichte zu konzentrieren. Ich wurde aber schnell wieder in den Bann der Geschichte gezogen.

Ich fand es im ganzen gesehen gelungen und wirklich spannend geschrieben. Es kommt auch der Realität sehr nahe wie ich finde. Ich würde mich über einen weiteren Teil freuen.

MG

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famulus severus

Förderer.

12.12.2021 um 21:17 Uhr

amüsant zu lesen und ein überraschender Schluß

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Gelöscht.

19.10.2021 um 13:19 Uhr

Gefällt mir gut. Tiefgründige Story mit einer gehörigen Portion Selbstironie. Angenehm zu lesen und mit schönem "Biss" Lässt mich neugierig bleiben. Danke!

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Gelöscht.

18.10.2021 um 09:48 Uhr

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