Uwe meinte, ein Leuchten in Karlas Augen gesehen zu haben, als er mit dem Kochlöffel in seine linke Hand schlug. Karla ihrerseits spielte mit ihren Reizen, stellte sich immer wieder so hin, dass sich ihr nackter Po unter dem Sommerkleid deutlich hervorwölbte.
„Rot!“, schrie Karla Uwe entgegen, „Mach mich los, schnell!“ Fassungslos schaute Uwe seiner Frau ins Gesicht, in der linken Hand die Nippelklemme, die er soeben auf Karlas rechte Brustwarze setzen wollte.
Keine halbe Stunde war es her, dass die Beiden, die sich nur durch vielsagende Blicke und wenige Worte verständigten, den Weg nach oben in das selbstgestaltete Spielzimmer gefunden hatten.
Schon am Morgen hatte es heftig zu regnen begonnnen, „endlich“, wie Karla am Vormittag mehrmals betonte. Unter dem Vordach des Hauseingangs hatten sie gemeinsam dem zunehmenden Regen zugesehen. Karla mit einer Tasse dampfendem Kaffee in der Hand, von hinten umschlungen von Uwe, der kurz zuvor noch schnell die Fenster des Gewächshauses im Garten geschlossen hatte. Im T-Shirt und in kurzen Hosen. Tropfen aus seinem nassen Haar fielen auf Karlas von einem Sommerkleid spärlich bedeckte Brust, während er sich nackt von hinten an seine Frau presste. Das durchnässte Shirt und die Hose lagen auf dem Boden. Gleich daneben genoss Oskar die Kühle der Bodenfliesen, das Thermometer zeigte bereits 30 Grad.
Das etwas passiert sein musste, machte mir bereits der erste Halbsatz bewusst.
Die Annäherung an die „Jetztzeit“ über die bruchstückhaften Erinnerungsfetzen, die unbedingt in ein lustvolles Szenario mündeten mussten, haben mich gepackt und immer neugieriger gemacht.
Und dann, aus dem Nichts, schlägt das Leben zu.
Werter Meister Y. Eine Geschichte, die eine wahre sein könnte und deren Ende schlimmere Alptraumszenarien hervorruft, als so manch anderer Abbruch in Geschichten dies tat.
Ich vergass noch den Titel - wo tritt hier die Liebe über Ufer? Die fließt doch recht anregend zum erwarteten Höhepunkt. Ich finde diesen Titel unpassend!
Der Text gefällt mir gerade in seinem Hin und Her zwischen vorher und nachher, die sich gegenseitig begingen, sehr gut. Der Schluss allerdings erscheint mir völlig zusammenhanglos, vom inneren wie vom äußeren Geschehen her, ich empfand ihn wie einen Schlag vor den Kopf. Er zerstört die aufgebaute Spannung auf brutale Art. Schade!
Aktueller Text mit Katastophenbezug? Besteht hauptsächlich aus wechselnden Beschreibungen profaner, erotisierender Haushaltstätigkeiten und sexuell motivierten BDSM-Handlungen. Dazu der Beweis: Frauen können mehrere Dinge zeitgleich. Der Uwe hat wieder seine "Scheuklappen" auf lässt sich vom Testosteron dominieren. Als er endlich zum Zug kommen könnte, kommt die Flut! Eine traurig-schöne Geschichte. Danke
Ich habe erst nicht ganz verstanden, wie alles zusammen gehört. Etwas verwirrend. Lebendiger "Alltag" in einer BDSM Beziehung. Schön! Doch dann das bittere Ende ... Die zunehmenden Wetterereignisse und Klimawandel sind mir tagtäglich sehr präsent und es schmerzt unendlich. Klar kann man es in so eine Geschichte packen, doch dann dürfte sie nicht so heiter und leicht beginnen. Oder gerade? Ist schon ein harter Bruch. Ich weiß noch nicht, wie ich das finde. ... Eigentlich suche ich hier Ablenkung von dem Thema, da ich es sonst nicht verdränge und mich konfrontiere.
Ich finde die Geschichte gelungen - und zeitgemäß.
Ein schöner Spannungsbogen, aufgehalten durch die Zeitsprünge ("drängelte mit Eimer und Schrubber" - herrlich!). Zuerst dachte ich, es ist was angebrannt - dann das heftige Finale.
Obwohl sporadischer Gast kann ich dennoch auf die Einführung von Oskar verzichten.
Er führte die Phantasie mal kurz auf Abwege - reizend.
Ich finde es nicht verkehrt, Spielräume zu lassen.