Stefan und die Fee
Der Verstand besitzt seit jeher nur eine Waffe, die Vernunft. Doch was kann ein einzelner Verstand gegen die Waffe starker Gefühle ausrichten? Schon eine Emotion ist nur mühsam zu beherrschen. Kommen aber drei Angreifer, ist der Kampf des Verstandes verloren.
Eine BDSM-Geschichte von Robert S.
Info: Veröffentlicht am 26.09.2020 in der Rubrik BDSM.
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Einst lebte eine Fee, die sich Irena nannte. Ihre Kunst bestand darin, Männer durch Blicke in ihren Bann zu schlagen. Täglich schoss sie gebündelte Gefühle direkt in männliche Seelen. Damit verdiente sie ihr Geld und verstand es, recht gut davon zu leben. Die Blicke der Fee besiegten den Verstand. Das schafften sie deshalb so leicht, weil der Verstand seit jeher nur eine Waffe besaß, die Vernunft. Doch was kann ein einzelner Verstand gegen die Waffe starker Gefühle ausrichten? Schon eine Emotion ist nur mühsam zu beherrschen. Kommen aber drei Angreifer, ist der Kampf des Verstandes verloren. Er wird von den Emotionen gefesselt, geknebelt und in die Ecke gestellt. Keine Chance hat er gegen seine Feinde, die sich Liebe, Sehnsucht und Geilheit nennen.
Die Fee Irena unterstand in ihrem irdischen Sein wie die Menschen der Zeit. Nach zwanzig langen Jahren ihrer Männerjagd änderte sie ihr Geschäftsmodell. Sie empfing ihre Kunden nicht mehr zum Liebesspiel. Nach einer gelungenen Verwandlung zur Katze fing sie Freier wie Mäuse. Und wie beim Liebesspiel bezahlten die Herren für das eigentümlich anmutende Vergnügen, gequält zu werden.
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Alexandra Schulze
Gelöscht.
Diese Geschichte muss man erst einmal sacken lassen. Am Anfang der Geschichte wird die Wichtigkeit der Toleranz beschrieben, dem ich nur beipflichten kann. Wenn es im Einklang der beteiligten Personen geschieht, keine anderen Personen beeinträchtigt werden; dann soll es so geschehen. Trotzdem umgibt mich ein Unbehagen beim Lesen dieser Geschichte, dieser totalen Hingabe. Der Konflikt zwischen Verstand und Emotion in dieser bedingungslosen, extremen Form hinterlässt einen betrübt. Somit bewegend geschrieben, bleibt haften will man aber auch gleichzeitig in den entferntesten Raum der Fantasie wissen.
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Devana
Autorin. Korrektorin. Teammitglied.
Vielen Dank für die Einblicke in männlich-devote Fantasien. Ich empfinde sie oft ganz anders als weibliche Devotion. Oft extremer. Ich achte devote Männer, die ihre Neigung, die so gar nicht dem allgemein gültigen Rollenbild eines Mannes entspricht, dennoch mit einem gewissen Selbstbewusstsein in Einklang bringen. Das finde ich in gewisser Weise sogar sexy.
Letzteres fehlt mir in der Geschichte. Wenn nur noch die Geilheit siegt, der Verstand ausgeschaltet wird, so ist das für mich eine Schwäche, die ich absolut unsexy finde. Wenn man sich auf so ein Arrangement einlässt (gibt es solche Fälle? Würde ich mich interessieren...), dann nur, wenn man sich vorab aller Konsequenzen bewusst ist und bereit ist, diese zur Not auszuhalten.
Noch ein Unterschied zur weiblichen Devotion: Der Mangel an einer emotionalen Bindung. Die dominante Frau wird mit viel emotionaler Distanz angehimmelt.
Jedenfalls danke für die Geschichte und die Einblicke.
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24.10.2020 um 00:22 Uhr
geändert am 24.10.2020 um 00:27 Uhr
Vor der vollkommenen Selbstaufgabe wie die des erzählenden Protagonisten Stefan wünschte ich, Verstand hätte etwas mehr Aufmerksamkeit bekommen. Hatte überlegt, kann das in diesem Umfeld, dem Bauernhof wie in der Geschichte eigentlich so funktionieren?
Trotz allem - man wünschte sich zwar einen harmloseren Ausgang der Geschichte - ist die Spannung beim Lesen der Geschichte fesselnd.
Gut geschrieben!
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Sich stetig steigernder starker Tobak. Eine lange Zeit fand ich deine in relativ nüchternem Ton entwickelte Story durchaus erregend. Das kippte besonders an zwei Stellen, nämlich der Forderung, ihr den Hof zu überschreiben, und dann besonders bei dem fast erwarteten Satz "Du kannst gehen, wenn du willst". Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis der verblendete Mensch entweder genug hat oder gegangen wird, das Pärchen reibt sich die Hände. Sehnsucht und besonders Geilheit sind stark vertreten in deiner Geschichte, von Liebe kann ich nichts spüren. Dein Held ist wie ein Fallschirmspringer, der aus einem Flugzeug springt, den freien Fall genießt, aber den Fallschirm nicht zieht. Wenn er es je doch noch tun will, wird er erkennen, dass es längst zu spät ist. Ist der Text eventuell ein wenig als Warnung an solche Fallschirmspringer gedacht?
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27.09.2020 um 16:22 Uhr
geändert am 27.09.2020 um 16:24 Uhr
Lieber @Robert S: ich bin sehr hin- und hergerissen. Was Du hier erzählst ist schon außergewöhnlich und ich frage mich wirklich, ob es "erfunden" ist oder nicht. Wirklich schön, erzählst Du den inneren Kampf, legst dar, wie die Emotionen miteinander kämpfen. Am Ende wird es zu purer Unterwerfung und zwar, aus meinem Empfinden, mehr als grenzüberschreitend. Das mag es geben, richtig finde ich es nicht.
Ich schließe mich gerne Tek Wolf an, anscheinend musste die Geschichte wirklich mal aufgeschrieben werden.
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Eine eigentümliche Geschichte mit viel Emotionen und Grübelei. Sie ist recht extrem, doch das sind die meisten Fem-Dom-Geschichten hier. Leider kann ich nicht viel damit anfangen, aber ich merke, da steckt viel Persönliches und Herzblut drin. Ich glaube, es ist etwas, dass geschrieben werden wollte und weniger gelesen. Danke, dass du sie trotzdem mit uns teilst.
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