Rene das ist ein Problem, das offensichtlich etliche Leser (ja, und auch Leserinnen) haben.
Diese Art Publikum ist der Meinung, wenn etwas nicht ihrer Neigung entspricht, dann ist es per se schlecht, dann kann es ja gar nicht gut sein. Man kann auch feststellen, dass schlechte Bewertungen häufig "anonym", also ohne Kommentar abgegeben werden. Die Verfasser dieser miesen Bewertungen ohne Erklärung sind meiner Meinung nach tatsächlich einfach nur feige, da sie wahrscheinlich eben keine Bewertung im Sinne von gut / schlecht geschrieben - bzw. wo die Mankos sind - abgeben können, sondern es eben gegen ihre - manchmal denke ich mir angebliche - eigene Neigung geht. Es scheint viele männliche Doms und auch weibliche Subs zu geben, die nicht willens oder nicht in der Lage sind, nur die Geschichte als solche zu bewerten und ihre eigenen Vorlieben dabei außen vor zu lassen. Ich tröste mich in solchen Fällen damit, dass ich mir sage: "Die haben's einfach nicht verstanden (worum es in der Bewertung geht)!"; alternativ, wenn es mich besonders ärgert: "Das geht eben über deren geistigen Horizont." Das hilft.
Jetzt aber zu Deiner Geschichte: ich hab' bisher keine Bewertung abgegeben und werde das auch nicht tun. Dies mache ich häufiger, wenn ich mit dem Schreibstil oder auch dem Inhalt nichts wirklich anfangen kann. In Deinem Fall ist es die Art und Weise, wie es geschrieben wurde. Die Idee an sich finde ich schon interessant, aber ich fühlte mich bereits nach den ersten Sätzen des "Es" plötzlich in den "Herr der Ringe"-Film versetzt: der Gollum Smeagol im Domina-Studio. Das Bild hab' ich dann auch nicht mehr aus meinem Kopf bekommen. Außerdem habe ich mittlerweile tatsächlich ein Problem damit, wenn in Geschichten der submissive Mann ausschließlich als winselnder, um Erlösung bettelnder Schwächling dargestellt wird. Eine objektive Bewertung ist mir damit nicht mehr möglich.
In solchen Fällen lasse ich eine Bewertung der Geschichte eben weg, schreibe manchmal noch dazu, warum. Das wäre vielleicht auch eine Lösung für diejenigen die "damit" oder "mit so etwas" (oder ähnlichen Aussagen) schlicht nichts anfangen können. Das ist so ähnlich, als wenn Vanillas BDSM-Praktiken bewerten: "Alles bäähhh!" Wie kann ich denn etwas fair beurteilen, wenn mir der Inhalt als solcher gegen den Strich geht? Oder, um Dieter Nuhr zu zitieren: "Wenn man von etwas keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten!"