Diese Geschichte erreichte Platz 1 im Schreibwettbewerb "Erotische Sommernachtsfantasie" (»Schreibwettbewerb: Sommernachtsfantasie«).
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„Also, ich kann euch da auch eine ziemlich ungewöhnliche Urlaubsgeschichte berichten, die ich vor drei Jahren erlebt habe. Naja, eigentlich ist sie doch fast zu pikant, ja fast sowas wie ne SM-Story, äh, und ich weiß ja nicht ...“
„Erzählen, erzählen!“, riefen wir alle.
Ja, unser Weltenbummler Tschaali, eigentlich hieß er Karl, Karl Meier, der konnte erzählen. Immer wieder mal trug er zu unseren regelmäßigen Herrenabenden bei durch Geschichten von seinen vielen Reisen oder wenigstens herrliche Witze. Mit dem Wohnmobil muss er wohl in ganz Europa rumgetourt sein und Flugreisen nach Australien, Kanada, ja Japan und Taiwan und weiß Gott wohin hat er auch hinter sich, was er uns durch manches Foto und spannende Erlebnisberichte dokumentierte. Gut, von uns anderen waren auch schon ein paar mal in Miami gewesen, Mallorca, Türkei, Rimini kannte sicher die Hälfte, aber meist eben brave Familienurlaube am Strand, während Tschaali als eingefleischter Junggeselle regelrechte Abenteuerurlaube suchte.
Wir waren zwölf Männer, alle im gleichen Alter, hatten alle wenigstens ein paar Jahre die Oberland-Realschule im nahen Städtchen gemeinsam besucht. Bei unserem letzten Klassentreffen, es war das zwanzigjährige gewesen, beschlossen wir zwölf, die wir alle noch am selben Ort lebten, uns einmal im Monat im „Goldenen Einhorn“ zu einem Stammtisch zu treffen. Ich muss sagen, nur selten fehlte mal einer bei diesen Treffen, zumal wir vereinbart hatten, dass jeder, der fehlte, beim nächsten Mal eine Runde auszugeben hatte.
Diesmal waren wir sogar dreizehn, denn ich hatte Ernst mitgebracht, meinen Schwiegersohn, der gerade mit meiner Tochter und meinem Enkelchen bei uns ein paar Tage zu Besuch war. Die anderen hatten nur freundlich genickt, als ich ihn vorstellte.
Wie gesagt, Tschaali war eingefleischter Junggeselle, hatte wohl noch nie eine längere Beziehung gehabt, war aber durchaus erotischen Erfahrungen nicht abgeneigt, mit denen er seine Urlaubsgeschichten sehr oft würzte, weshalb auch mir die Abende, bei denen er etwas zum Besten gab, gut im Gedächtnis geblieben sind, so im Gegensatz zur fünften Klettertour von Max im Wilden Kaiser etwa oder Reinhards erneuter feucht-fröhlichen Floßfahrt auf der Isar.
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