Der durchsichtige Ball im Mund. Speichelfäden. Die Kamera. Slomo. Geschnürt und eingespannt auf dem Lichttisch. Reiben, Ziehen und Zittern zwischen den Schenkeln. Zwei Blickwinkel, zwei Erinnerungen nach einer Session. Und sehr widersprüchliche Gefühle.
I.
Der durchsichtige, leuchtend rote Ball zwischen ihren Lippen gefällt mir. Er erinnert mich an Kindertage, Super-Superball hießen die Dinger in dieser Größe damals am Kiosk und man konnte sich stundenlang damit amüsieren, sie gegen Garagentore oder Hauswände zu donnern. Ich schalte meine Kamera wieder ein, stelle auf slomo, filme den Speichelfaden, der aus ihrem Mundwinkel sickert, langsam über den Ball rinnt, sich zu einer langen Glocke sammelt, schließlich abreißt. Ich schwenke hoch zu ihren Augen, sie versucht den Kopf zu drehen, der unerbittlichen Linse zu entkommen. Ein Griff unter ihr Kinn, ein Druck auf beide Wangen, der die dünnen Muskeln ihres Gesichts gegen ihr Unterkiefer presst, und sie ist wieder bei der Sache. Schließlich ist es ihr Blick, der mich am meisten interessiert.
Sie braucht eine Zeit der Erholung, ich spüre es. Ich bringe ein Kissen, drehe ihren Kopf seitlich und lege ihn darauf. Sie deutet den ausgestreckten Finger vor meinen Lippen richtig, nickt schwach, ich löse den Verschluss des Knebels. Ihre Zunge betastet erleichtert die angeschwollenen Lippen, sie schluckt, räuspert sich. Ein Schluck Wasser ist nicht zu viel Nachsicht jetzt, ich bringe ein Glas, lasse sie trinken. Ich drücke auf einen Schalter und das Strahlen des Lichttisches, auf dem sie liegt, erlischt. Der Raum gleitet hinüber ins dämmrige Rot der Dunkelkammerbeleuchtung. Sie kann sich ausruhen, wir haben eine Strecke hinter uns. Die hinter ihrem Rücken gefesselten Hände, die mit einem Seilknebel zusammengebundenen Fußgelenke, sobald ich das Tau löse, das beide verbindet, kann sie sich zur Seite rollen oder die Beine anziehen. So viel sei ihr vergönnt.
Melde dich bitte an.