Wie viel kann ein Termin wert sein, dass man in der Eile, ihn zu erreichen, Gefahren auf sich nimmt? Ist das Warten des Herrn ein Alibi, um Risiken einzugehen? Diese Geschichte wäre beinahe schon vor der Lust zu Ende gegangen.
Endlich! Die stressige Arbeitswoche neigte sich dem Ende zu und ein wunderschönes Wochenende lag vor ihr. Wunderschön, weil sie ihren Herrn wiedersehen würde. Sie freute sich schon tagelang darauf und malte sich in ihren Gedanken immer neue Bilder und Situationen aus, was wohl passieren würde und was die Tage wohl bringen würden. Andeutungen seinerseits in den letzten Telefonaten trieben ihre Phantasien in immer neue Winkel und Ecken ihrer Vorstellungskraft.
Und nun war es endlich Freitag! Ein Freitag, dessen Morgenstunden sich wie Gummi zogen. Immer unruhiger werdend blickte sie alle paar Minuten auf die Uhr und überzeugte sich zigmal, dass sie nicht stehen geblieben war. Sogar die Kollegen zogen sie schon auf und machten spitze Bemerkungen wegen ihrer nervösen Art. Aber das ignorierte sie großzügig. Was wussten die denn schon!
Zwei Geschichten in eine gepackt, stilistisch schön umgesetzt, einfach klasse.
Zunächst das Auffangen nach dieser, wirklich gefährlichen, fast schiefgegangenen Situation. Dann ein lustvolles Spiel, voller knisternder Erotik. Ganz am Schluss die Erkenntnis, dass sich Eile tatsächlich niemals auszahlt, toll!
Ich mag Deine Art zu schreiben, unheimlich fesselnd und spannend. Diese Geschichte bestand aus zwei Teilen, der erste machte mich auf eine ganz anderen Art nachdenklich, so dass ich schwer in den zweiten Teil eintauchen konnte. Sonst hast Du diese nachfühlbare Eile erstklassig beschrieben und das sagt eine die es hasst zu spät zu kommen, aber auch immer der Zeit hinterherrennt
Danke für diese realistische Geschichte.
PS: Vielleicht sollte sie nächstes Mal den Zug nehmen, dann hätte sie zumindest einen Schuldigen, wenn sie zu spät kommt...