Eine Villa hat er gemietet, nur für sie beide. Etwas ganz Besonderes hat er ihr für dieses Treffen versprochen. Doch ihre Vorstellungen treffen nicht die Realität. Schon der erste Abend wird zur Probe für sie, während sie einen Teil in ihm entdeckt, den sie nicht zu kennen glaubt.
Der Wagen rollt langsam über den verwitterten Kiesweg, manchmal fällt ein Reifen geradezu in eines der tiefen Schlaglöcher, denen er durch vorsichtige Kurven auszuweichen versucht. Gegen die untergehende Sonne, die durch das langsam licht werdende Blattwerk der Alleebäume fällt, versucht er, sich ein Bild von dem Haus zu machen, auf das sie gerade zufahren. Auf dem Bild im Internet hat es bezaubernd ausgesehen, aber aus Erfahrung weiß er, wie sehr solche Bilder lügen können. Er wirft einen kurzen Blick auf seine Begleiterin, die auf dem Nebensitz ebenso gespannt nach vorn blickt. Erst als sie seinen Blick auf sich spürt, wendet sie sich kurz ihm zu und lächelt ihn an.
Vielleicht noch hundert Meter, die Sonne ist jetzt hinter dem Gebäude verschwunden. Ja, das ist es, genau wie auf den Bildern. Eine kleine Villa, etwas heruntergekommen, von jemandem erbaut, der sich nicht um Stile scherte. Ein wenig Jugendstil, dessen Stuck so gar nicht zu der Südstaatenveranda mit Säulen und dem hausbreiten Balkon darüber passt.
Aber es hat was. »Wenn es nun innen auch noch ist, wie der Besitzer es am Telefon beschrieben hat ...« denkt er.
Eine Villa hat er gemietet, nur für sie beide. Etwas ganz Besonderes hat er ihr für dieses Treffen versprochen. Doch ihre Vorstellungen treffen nicht die Realität. Schon der erste Abend wird zur Probe für sie, während sie einen Teil in ihm entdeckt, den sie nicht zu kennen glaubt.
Die Tage, auf die sie sich so freute, werden ihr immer unerträglicher. Sie meint, ihr Herr habe sich verändert, seit sie sich in diesem Haus aufhalten. Ein Tagebuch findet sie, von einer ehemaligen Dienstmagd, und was sie dort liest, lässt sie erschauern.
Sie beginnt zu verstehen, was vor sich geht. Ihre Leiden in diesem Haus ergeben einen Sinn, wenn sie selbst nur endlich handelt. Die Einträge des Tagebuchs scheinen zwar unglaublich, aber nach allem, was geschehen ist, kann sie einfach nicht länger zweifeln.
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Ein schon etwas älterer Text, auf den ich heute gestoßen bin.
Ein guter Schreibstil, der mir sehr zusagt. Schlüssig, ohne viel Drumherum wird vor Allem das Innenleben der Protagonistin geschildert. Ohne Längen habe ich den Text in einem Zug durchgelesen.
Zur Geschichte selbst bemerke ich, dass dies ein gutes Beispiel dafür ist, warum Safewörter in der Praxis, eben aus den eindringlich geschilderten psychologischen Gründen, nicht funktionieren. Hier wird eindeutig eine Non-Consent Situation beschrieben und der bis dahin fürsorgliche "Herr" entpuppt sich als schnöder Vergewaltiger. Im realen Leben würde eine derartige Beziehung sehr wahrscheinlich als destruktiv angesehen werden.
Daher fühle ich mich doch etwas unwohl dabei, Derartiges hier zu lesen. Ich sehe hier die Gefahr, dass unbedarfte Leser(innen) nach solcherart Lektüre auf den Gedanken kämen, solch ein Verhalten - Fiktion hin oder her - gehöre zum BDSM.
Fortsetzung folgt ... ich war ganz tief eingetaucht in die Szenerie und besinne mich langsam. Lasse das bisherige Geschehen in Gedanken noch einmal ablaufen, sortiere, was ich erfahren habe.
Es ist ein Vergnügen, dem Autor zuzuschauen, wie er hier den Plot ausbreitet, wie sorgfältig er das Zusammenspiel der Protagonisten auslotet. Ich atme den Duft eines alten Hauses mit seiner morbiden Eleganz. Ich tauche ein in die Zweifel der Frau, die ihren Wunsch in seiner Erfüllung nicht erkennt, sich in Zorn und Ablehnung verliert. Mein Vorsprung an Wissen gibt mir die Gewissheit, dass das Spiel nicht im Fiasko endet.
mir ist beim Lesen aufgefallen, dass ich dazu geneigt habe Passagen zu "überlesen" und im Text nach "Schlüsselwörtern" zu suchen, um an die Stelle zu gelangen, wo es wieder interessant wird
also werde ich den ersten Teil nochmal lesen müssen, bevor ich mich dem zweiten Teil zuwende - schließlich will ich ja nichts wichtiges verpassen.
Die Idee dieser Geschichte finde ich sehr interessant, aber komplett überzeugt bin ich noch nicht... Ich hätte das zu Boden gefallene Büchlein nicht liegen lassen
Wow, es gefällt mir sehr gut wie hier Spannung erzeugt wird. Auch finde ich es schön mal eine Geschichte zu lesen, die sehr sehr lang ist -vielen Dank dafür! *muss dringend weiterlesen*