Fieber (Teil 6)
Die Haare abschneiden? Ich fühle eine Mischung aus Wut, dass Henry so etwas von mir wünscht, und Enttäuschung über mich selbst. Ich war wohl von mir selbst sehr eingenommen, wenn ich mich für eine gute Sklavin hielt. Und dann kneife ich, sobald es wirklich schwierig wird? Tauge ich überhaupt zur Sklavin? Bin ich es wert? Oder darf Henry nur so weit gehen, wie es meine eigenen Grenzen zulassen?
Eine BDSM-Geschichte von Devana.
Info: Veröffentlicht am 26.08.2009 in der Rubrik BDSM.
Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.
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Ich muss das soeben gehörte erst einmal verdauen. Groß sehe ich Henry an. Niemals hätte ich ihm solch eine Vergangenheit zugetraut. Genauer gesagt hatte ich mir noch nie nähere Gedanken darüber gemacht. Mir war klar, dass er schon Erfahrungen gemacht haben musste, aber nicht, auf welche Art er sie gemacht hatte.
„Wie lange ging das davor so?“ frage ich leise.
„Oh, das waren schon ein paar Jährchen. Es fing erst langsam an und steigerte sich dann immer mehr. So über fünf Jahre hinweg, denke ich.“
„Fünf!“ entfährt es mir. „Wie viele Frauen waren das dann?“
„Oh Cat, viele... ich weiß es nicht mehr. Meinst Du, Du kannst damit leben?“
„Wie man sich doch in einem Menschen so täuschen kann, ich hätte Dir das niemals zugetraut!“, spreche ich einfach aus, was ich gerade denke. Als ich sehe, wie Henrys Miene zusammenfällt, beeile ich mich aber zu sagen: „Vielleicht hätte ich Dir das aber auch nur deshalb nie zugetraut, da ich nur den neuen Henry kennen gelernt habe.“ Ich hänge ein wenig meinen Gedanken nach und Henry schweigt dazu. Schließlich habe ich eine Entscheidung getroffen: „Von daher würde ich sagen: auf die Zukunft! Was immer sie für uns bringen mag!“
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Begegnungen auf nächtlichen Straßen sind zumeist flüchtiger Art. Um so faszinierender erscheint es, wenn man sich plötzlich seinen geheimsten Wünschen gegenüber sieht und sich die Tür öffnet zu einer Welt, die man eigentlich längst schon betreten hat.
Ich frage mich, ob der Ring wirklich das einzige Erkennungszeichen ist, durch das sich Gleichgesinnte erkennen können. Natürlich gibt es die Möglichkeit, sich gezielt an Orte zu begeben, die von Leuten mit gleicher Gesinnung besucht werden. Aber wie ist es im Alltag? Gibt es geheime Signale, die eine dominant oder submissiv veranlagte Person ausstrahlt?
Irgendwie hatte ich eine zweite Mitteilung an mich erhofft, aber dem ist nicht so. Auch ein wenig mehr Kleidung hatte ich mir erhofft. Kann ich wirklich mit dieser spärlichen Bekleidung quer durch die Stadt und hinaus aufs Land fahren? Was ist, wenn ein Windstoß mir den Mantel hoch weht? Ich werde mir unwahrscheinlich angreifbar in dieser Kleidung vorkommen, das weiß ich schon jetzt. Und dieser Plug! Wie er sich wohl anfühlen mag?
In meinen Gedanken herrscht Chaos. Ich will weinen, weglaufen, bin erregt, stolz, gedemütigt, fühle mich verrückt und will gefallen. Alles auf einmal. Es ist, als zieht es mich ganz tief in ein Loch, in dem ich mich zu Hause fühle. Tief unten und doch geborgen. Ist dies der Ort meiner devoten Sehnsüchte? Ich lasse mich in dieses Loch hinein saugen, sinke tief hinab und schwebe doch irgendwie. Ich bin stolz auf mich. Darf ich das sein?
Es finde meine Haare nicht sonderlich schön, aber dennoch wäre ich ohne sie gezeichnet. Eine totale Typveränderung. Erklärungen wären nötig. Ich würde Blicke auf mich ziehen. Ein kahler Schädel wäre zwar nicht unbedingt für jeden ein klares Sklavinnenzeichen, aber doch so viel sichtbarer als ein kleiner Ring.
Henry löst die Ketten, die mich an die Badewanne fixiert haben. Das Halsband belässt er mir. Ich wage es nicht, ihm in die Augen zu sehen. Ich bin ihm so dankbar, dass er mich bisher so behutsam in diese neue Welt eingeführt hat. Ich fühle mich im Moment jedoch unglücklich, da ich das Gefühl habe, ihn enttäuscht zu haben. Ich kann einfach nicht über meinen Schatten springen.
Fieber (Teil 6)
Die Haare abschneiden? Ich fühle eine Mischung aus Wut, dass Henry so etwas von mir wünscht, und Enttäuschung über mich selbst. Ich war wohl von mir selbst sehr eingenommen, wenn ich mich für eine gute Sklavin hielt. Und dann kneife ich, sobald es wirklich schwierig wird? Tauge ich überhaupt zur Sklavin? Bin ich es wert? Oder darf Henry nur so weit gehen, wie es meine eigenen Grenzen zulassen?
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Kommentare von Leserinnen und Lesern
Schon zu Ende?? Den Test hätte er auch früher auflösen können ...
Aber es klingt nicht zu abgehoben und ehrlich.
Vielen Dank für diesen alten Schinken ;)
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wie Nylonlover auch sagte, ging mir das am ende dann etwas zu schnell zu. die badewannenszene finde ich irgendwie zusammenhanglos "reingeschossen".
und ich würde den teufel tun, mich bei so einem wetter leicht bekleidet irgendwohin zu stellen... lol.
aber es ist ja eine geschichte und alles in allem hat sie mir sehr gut gefallen.
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Beim Anfang der Geschichte bin ich noch gestolpert: Erst bremst er sie und sagt ihr, dass er sie schrittweise einführt und dann geht es gleich leichtbekleidet (was ich sehr anregend finde) bei Regen in den Wald und es kommt auch noch ein zweiter Mann hinzu. Geht das im echten Leben so schnell? Andererseits wollte sie ja unbedingt in diese Welt.
Aber das einmal verdaut, habe ich den Einblick in ihre Gedanken- und Gefühlswelt sehr genossen. In Sprache und Stil sehr einfühlsam. Es war Teil für Teil spannend (daher leider auch keine Bewertungen zwischendurch).
Eine Geschichte, die mich berührt hat.
Danke
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Traumhaft schön diese unerwartete und berührende Entwicklung. Diese Wendung zum Ende hin. Schade, dass die Geschichte hier zu Ende ist. Ich würde mir Fortsetzungen wünschen.
Vielen Dank für diese wirklich schönen Zeilen.
rauenstein
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Was für eine klasse Wendung am Ende,
aber leider ist nun die Geschichte zu Ende,
gerne würde ich noch weitere Teile
von dieser wunderbaren, so ehrlichen und faszinierenden Geschichte lesen...
Ich hoffe mal,
irgendwann weitere Teile von Ihr zu finden,
vielleicht so viele,
dass daraus ein Buch entsteht
und ich könnte mir auch vorstellen,
dass dieses hier, eine gute Vorlage für einen Film ist...
Tolles Werk, dass ich gerne gelesen habe und mich herzlich dafür bei Dir bedanken möchte.
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Das ist eine der besten Geschichten die ich bis jetzt auf Schattenzeilen gelesen hab
Ich möchte dir für diese wunderbare realistische Geschichte danken
Und hoffe das du noch weitere tolle Geschichten schreibst
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