Wie es begann...
„Ich möchte so gern wieder ein Mädchen sein!“, sagte Floria nach dem Abendessen.
„Ein Mädchen?“ Er hob die Brauen. „Wie kommst du auf die Idee? Du bist achtundvierzig...“
„Weiß auch nicht, manchmal überfällt mich dieser Wunsch.“
Er sann eine Weile nach. „Wie alt möchtest du denn sein?“
„Fünfzehn!“
„Warum nicht?“, sagte er „zieh dir ein weißes Rüschennachthemd an und komm auf die Couch kuscheln. Du darfst noch das Sandmännchen sehen... bevor du ins Bett gehst!“ Er grinste dabei.
„Das Sandmännchen?“, erwiderte Floria. „Dafür bin ich mit Fünfzehn aber schon zu groß.“ -
„Mecker nicht rum und tu einmal, was man dir sagt! Los, troll dich!“
Floria schmollte. „Ich will aber noch nicht ins Bett, es ist ja noch gar nicht ganz dunkel draußen!“ Trotzdem verzog sie sich ins Bad und erschien nach wenigen Minuten barfuß und im Nachthemd wieder.
Er hatte bereits einige seidene Kissen in eine Ecke der geräumigen Couch geknuddelt. „Komm her zu mir!“, befahl er. „Ich mache den Fernseher an.“
Sie schmiegte sich an ihn und lächelte. „Kann ich nicht doch noch ein wenig länger...?“
„Nein, heute nicht! Es ist schon spät und du musst doch morgen zur Schule!“
„Oooch...“
Über den Fernsehschirm flimmerte eine Magazinsendung. „Auf welchem Programm kommt denn das Sandmännchen?“, fragte er und begann die Kanäle durchzuschalten. Das Spiel schien ihm Spaß zu machen.
„Keine Ahnung“, antwortete sie. „Vielleicht ist es schon vorbei?“
Er sah demonstrativ auf die Uhr. „Wahrscheinlich ist das so.“
„Ich wollte das eh nicht sehen“, nörgelte sie. „Ich bin schließlich fünfzehn und da guckt man so 'nen Scheiß nicht mehr!“
„Was hast du neuerdings für eine Ausdrucksweise? Dieses Wort möchte ich nicht mehr hören!“
„Ach Quatsch! Andere Mädchen in meinem Alter haben ‘nen Freund und gehen in die Disco und ich soll hier das Sandmännchen...!“
Er fiel ihr ins Wort. „Floria! Wenn das Gemecker jetzt nicht sofort aufhört, gehst du auf der Stelle ins Bett.“
„Ich will aber nicht! In drei Jahren bin ich sowieso achtzehn, dann zieh ich aus und du kannst mich m....!“ Erschrocken hielt sie die Hand vor den Mund.
„Was?“ Sein Blick verhieß nichts Gutes.
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