Inked
Als sich die Fesseln auf ihre Haut legten, merkte Lucy, wie Panik in ihr aufstieg. Gefesselt und ihrer Freiheit beraubt zu werden, konnte sie Wildfang und Streunerin nur schwer verkraften. Doch das war nicht alles. Denn zwischen ihren Beinen hatte sich Anna bereits den Drehstuhl eingerichtet.
Eine BDSM-Geschichte von Knurrwolf und Jantana.
Info: Veröffentlicht am 04.07.2015 in der Rubrik BDSM.
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Es sollte ein ganz besonderes Geschenk werden und zwar für sie beide. Das zumindest hatten sich Lucy und Catherine vorgenommen und entsprechend lange nach dem passenden Ort und der passenden Person gesucht, die es zum Leben erwecken konnte.
Der Ort hatte sich rasch in einem besonderen Raum im Empress gefunden, der mit den anderen Spielzimmern im Obergeschoss lag. Heute war der Club geschlossen und so würde es niemanden stören, wenn sich die Besitzerin und ihre Sub ganz allein vergnügten. Nun, nicht ganz alleine.
Catherine hatte ihren heutigen Ehrengast vorläufig alleine begrüßt, bevor sie die Frau ins Obergeschoss führte. Sie trug ihre Freizeitkleidung aus leichten Hosen, einem Shirt und hatte ihr langes, braunes Haar in einem Pferdeschwanz zusammengefasst. Im Gegensatz zu der Domme war ihr Gast mit ihren Mitte Zwanzig deutlich jünger und das zeigte sich auch in ihrer Kleidung. Abgewetzte Jeans, ein ärmelloses Shirt wurden durch ein rotes Stirnband ergänzt, dass einen Wildwuchs an strohblondem Haar zurück hielt. Wache, graue Augen blickten aus einem fein geschnittenen Gesicht und die freien Stellen ihres Körpers zeigten besser als ihr Koffer, welcher Profession sie nachging.
Verschlungene Muster und Symbole bedeckten ihre Arme und den Ausschnitt und demonstrierten einmal mehr wieder, dass es wohl kaum einen Tätowierer gab, der sich nicht selbst gerne unter die Nadel begab. Zu ihrem eigenen Glück war Anna jedoch schon etwas länger mit dem Lifestyle in Catherines Club bekannt und hatte unter den Mitgliedern und Mitarbeitern schon den einen oder anderen Kunden gehabt.
Allerdings war sie dann doch etwas überrascht, als Catherine sie in den Raum führte, an dem sie arbeiten sollte. Weiße Fließen, sterile Geräte aus Edelstahl und im Zentrum stand ein gewaltiger gynäkologischer Stuhl.
„Kinky“, kommentierte Anna, als sie die junge Frau entdeckte, die sie erwartete.
Ungefähr in ihrem Alter war Lucy ähnlich gekleidet und hatte ihr rostrotes, fransiges Haar gerade so lange wachsen lassen, dass Catherine es packen konnte. Grüne Augen musterten die Tätowiererin und zeigten eine abschätzende Intelligenz.
„Hallo, ich bin Anna. Du musst mein heutiges Nadelkissen sein“, begrüßte Anna sie lächelnd.
Während Catherine Anna von der Tür abgeholt hatte, war Lucy in dem Raum auf und abgelaufen. Obwohl sie es niemals zugeben würde, war sie mit jedem Moment nervöser geworden. Immerhin würde eine Fremde sie berühren und etwas tun, was sie sonst nur Catherine erlaubte.
Ihr Schmerzen zufügen.
Sicher, sie hatte Anna schon das ein oder andere Mal aus der Ferne gesehen und sie wusste, dass Catherine der Künstlerin vertraute. In ihrem Kopf aber tobten die Gedanken und mitten in ihren Überlegungen betraten Catherine und Anna das Klinikzimmer. Es war wahrscheinlich der mit Abstand sterilste Raum im Club, weswegen er perfekt war für das, was sie vorhatten. Denn in einer für sie vollkommen fremden Umgebung wäre dies kein besonderes Ereignis für Lucy geworden. Dafür wäre sie schon jetzt viel zu angespannt und in der Versuchung, zu fliehen.
„Herrin“, hauchte sie Catherine zu und senkte leicht den Blick, bevor sie zu Anna blickte und diese musterte.
„Hrmpf“, war alles, was erst einmal von ihr zu vernehmen war. Denn Lucy war sich noch nicht wirklich sicher, ob sie dieser Frau vertrauen sollte. Wirkte sie doch kaum älter als sie selbst und Gleichaltrigen vertraute sie schon gar nicht. Leicht biss sie sich auf die Unterlippe und sah dann abwartend zu Catherine. Wobei sich deutlich zeigte, dass sie im Moment noch viel zu angespannt war, um das gemeinsame Vorhaben in die Tat umzusetzen.
Genau aus diesem Grund hatte Catherine entschieden, die ganze Angelegenheit im Club zu erledigen. Ganz abgesehen von einer bekannten Umgebung boten sich hier einige Möglichkeiten, um Lucy ein wenig zu entspannen und ihr die - aus ihrer Sicht begründete - Angst zu nehmen.
„Warum baust du nicht schon deine Sachen auf“, schlug die Clubbesitzerin Anna vor, bevor sie sich zu Lucy umwandte. „Während ich deine Leinwand vorbereite.“
Als die Tätowiererin zustimmte, trat Catherine zu ihrer Sub, um dieser die Hände auf die Schultern zu legen und ihren Blick zu erwidern. Einen Moment lang musterte die Domme sie, dann schüttelte sie schließlich den Kopf. „Wie fühlst du dich Lucy?“, wollte sie wissen. „Und ich will eine ehrliche Antwort.“
Unwirsch sah Lucy zu ihr auf, wurde aber innerhalb kurzer Zeit wieder ruhiger. Sie senkte den Blick leicht und zuckte mit den Schultern. „Wie soll es mir damit gehen, dass mir eine nahezu Fremde gleich zwischen den Beinen hocken wird?“, klang dabei aber eher störrisch als wirklich aggressiv. Sie wollte ja auch Catherine nicht schlecht vor ihrer Freundin dastehen lassen. Daher biss sie sich auf die Unterlippe und atmete erst einmal tief durch. „Ich bin nervös. Ich... habe Angst, dass mir ihre Berührung zu viel werden könnte. Dass...“, sie wandte den Blick von Catherine ab. „Dass ich schwach wirke."
Denn diese Seite war wahrlich allein Catherine vorbehalten. Niemand außer Catherine konnte diese Seite aus ihr herauslocken. Manchmal war es wirklich beängstigend, wie geschickt ihre Herrin darin war.
„Oh, meine Süße, du wirst niemals schwach wirken“, versicherte Catherine ihr. „Und ich werde die ganze Zeit an deiner Seite sein, denn ich habe mir bereits so etwas gedacht.“ Damit drehte sie Lucy herum, sodass diese den Stuhl anblickte, und legte ihr dann einen Arm um die Hüfte, während sie sich an die Jüngere schmiegte. „Ich weiß, dass du Angst hast und auch Sorge, dass dir Anna etwas entlocken könnte“, fuhr die Domme dann fort. „Aber falls du es dir nicht noch anders überlegst, kann ich dir eines versprechen. Die Einzige, an die du denken wirst, werde ich sein.“ Damit küsste sie Lucy sanft aufs Ohr, während sie ihre freie Hand um Lucys Finger schloss.
Langsam wich die Anspannung aus der Haltung der jungen Frau und sie lehnte sich ein wenig an Catherine. Sie wusste nicht, wie diese es machte, aber immer schaffte es Catherine, genau die richtigen Worte für sie zu finden. Und zugleich ihre Ängste zu erkennen.
„Und wie wirst du das anstellen?“, kam eine leise, eher zaghafte Nachfrage, von der sie jedoch wusste, dass Catherine sie verstehen würde. Kurz ließ sie den Blick zu Anna gleiten, die bereits damit begonnen hatte, ihre Utensilien auszubreiten. Sie wusste wirklich nicht, was sie davon halten sollte. Als sie das alles mit Catherine geplant hatte, war der Gedanke daran aufregend gewesen.
Das war er auch jetzt noch, wenn auch mit ihren Ängsten durchsetzt. Daher tat die Nähe zu Catherine ungemein gut und leicht drehte sie den Kopf um sie ansehen zu können. „Ich will es. Aber bleib wirklich bei mir ja?“
„Das werde ich, keine Sorge“, versicherte ihr die Ältere erneut, bevor sich ein Lächeln auf ihre Züge schlich und sie Lucy auf den Hals küsste. „Damit unser Gast in Ruhe arbeiten kann, werde ich dich wohl sicherheitshalber in deiner Bewegungsfreiheit einschränken.“ Damit umfasste Catherine das Handgelenk ihrer Sub, um ihr einen Vorgeschmack auf das zu bieten, was sie nun geplant hatte.
„Du weißt, dass ich dein Vertrauen nicht enttäuschen werde, wenn du meiner Gnade ausgeliefert bist“, raunte sie Lucy zu. „Und ich kann es nicht erwarten, in deine Augen zu sehen, wenn Anna beginnt.“
Ein kleiner Stromstoß suchte sich den Weg durch Lucys Körper, als Catherine ihr Vorhaben ankündigte, und sie holte tief Luft. „Und dabei wollte ich die Augen doch schließen“, erwiderte sie mit leisem Necken und lächelte sie dann zärtlich an.
„Ich werde dich nicht enttäuschen.“ Ob sie das jetzt eher zu sich selber sagte oder aber zu Catherine, wusste sie nicht genau.
„Lass uns beginnen, bevor ich doch noch davonlaufe...“, sie grinste schief zu ihrer Herrin auf und sah dann zu Anna. Errötete dann ein wenig. Normalerweise hatte sie ja kein Problem mit ihrem Körper, aber normalerweise kamen ihr, abgesehen von Catherine, andere Menschen auch nicht so nah, wenn sie nackt war.
„Dann zieh deine Hose und deine Unterwäsche aus“, forderte Catherine sie auf und streichelte ihr dabei über den Rücken. Sie war froh, dass Lucy keinen Rückzieher machte und wie stolz sie auf sie war, würde sie die Jüngere spüren lassen.
Anna war unterdessen gerade dabei, sich Latexhandschuhe überzustreifen und die Nadel samt Farbe bereitzustellen. Ganz offenbar war das nicht das erste Mal für sie, unter solchen Umständen zu arbeiten.
Ein wenig Farbe verlor Lucys Gesicht dann doch, aber bevor sie es sich anders überlegen würde, zog sie die Hose aus. Da sie eher selten, quasi nie, Unterwäsche trug, wurde die Leinwand für Anna bereits sichtbar. Catherines Berührungen waren Balsam für ihre Nervosität und kurz sah sie zu ihr auf, ehe sie sich in den Stuhl setzte und tief durchatmete.
„Erwähnte ich schon, dass ich diese... Dinger nicht leiden kann“, dabei setzte sie aber ein typisches Grinsen von sich auf und sah dann an die Decke.
Lächelnd hatte Catherine ihr auf den Stuhl geholfen und griff nun darunter. Es gab schließlich einen guten Grund, warum ein solcher in ihrem Club stand und auch für die Unterschiede zu einer typischen Gerätschaft wie dieser. Mit routinierten Bewegungen ergriff sie Lucys Hände und fesselte sie mit dafür vorgesehenen Manschetten.
„Aber dabei siehst du doch wundervoll aus, wenn ich dich darauf festschnalle“, versicherte Catherine ihr und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn, als sie den Sitz der Fesseln kontrollierte. „Und an jedem anderen Platz wärst du viel zu nervös und könntest dich nicht so entspannen, habe ich nicht recht?“
Bei den letzten Worten hatte die Domme einen Riemen über den Bauch ihrer Sub gespannt und verhinderte damit effektiv, dass Lucy rutschen oder sich aufrichten konnte. Dann beugte sich Catherine erneut über sie und ergriff ihr Kinn, damit die Jüngere ihr in die Augen sehen konnte. „Konzentriere dich auf mich, Lucy!“, forderte sie mit einer Strenge, die keinen Widerspruch duldete.
Als sich die Fesseln auf ihre Haut legten, merkte Lucy, wie im ersten Moment Panik in ihr aufstieg. Gefesselt werden und ihrer Freiheit beraubt zu werden war etwas, dass sie als Wildfang und Streunerin nur schwer verkraften konnte. Als sie dann in Catherines Augen blickte, nickte sie, denn sie vertraute ihr mit jeder Faser ihres Körpers und so entspannte sie sich langsam.
„Ja Herrin“, kam die leise und ruhige Antwort, die zugleich aber auch von dem vollen Vertrauen zu ihr zeugte. Tief atmete sie durch und legte dann auch die Beine in die dafür vorgesehen Schalen. Wissend, dass Catherine sie auch dort würde fesseln wollen.
„Du bist wundervoll“, schnurrte diese ihr zu, bevor sie zum Fußende des Stuhls schritt. Dabei ließ sie ihre Finger über Lucys Körper wandern und streichelte sich von ihrem Bauch abwärts und ihre Beine entlang. Wie von ihrer Sub vorhergesehen, schloss sie dann weitere Manschetten um ihre Fußgelenke.
Inzwischen hatte sich Anna den Drehstuhl eingerichtete, der für den 'Arzt' in besonderen Spielen gedacht war, und rollte zwischen Lucys Beine. „Und auch sehr hübsch“, erklärte sie, bevor sie etwas hob, das verdächtig an Pauspapier erinnerte. „Entspann dich, ich werde erst einmal das Bild auf deine Haut übertragen.“
„Oh ja... ich bin vollkommen entspannt“, murrte die junge Frau leise und sah dann zu Catherine. Ihre Berührungen hatten ihr eine leichte Gänsehaut beschert und ein schiefes Grinsen auf die Lippen gezaubert. Daher biss sie die Zähne zusammen und dachte einfach nicht daran, dass sie quasi gerade ihre intimste Stelle vor Anna entblößte. Eine Stelle, die sonst nur Catherine zugänglich war. Leicht spannte sie die Muskeln an, merkte aber zugleich die Fesseln, die sie im Stuhl hielten.
„Hör auf Anna, entspanne dich einfach“, forderte Catherine, während sie wieder nach oben trat und eine Hand auf Lucys Bauch legte. „Und sieh nur mich an, Lucy.“
Anna hatte diesen Moment abgepasst, in dem die Jüngere abgelenkt war, bevor sie das Desinfektionsmittel auf Lucys Venushügel sprühte. Dann wischte sie darüber und presste schließlich die Schablone auf die Haut. Als sie das Papier abzog, war das saubere Abbild eines blauen Buchstaben zu erkennen.
„Bereit?“, wollte die Tätowiererin wissen und richtete ihre Frage an die beiden anderen Frauen.
Für einen Moment war Lucy zusammengezuckt, als das kalte Spray auf ihre empfindliche Haut traf. Allerdings folgte sie Catherines Aufforderung und sah ihr in die Augen, lächelte dabei zögerlich.
„Das... wird spannend...“, murmelte sie leise und atmete dann tief durch. Was nur hatte sie sich dabei gedacht, das Zeichen ihrer Herrin gerade an dieser Stelle stechen zu lassen? Aber andererseits wusste sie, dass sie es nur an dieser Stelle haben wollte. Catherine berührte sie so tief wie kein anderer Mensch und das nicht nur im emotionalen Sinne.
Und dieser Mensch erwiderte nun ihren Blick, während die Domme zu Anna sprach: „Wir sind bereit.“ Dann beugte sie sich zu Lucy hinab und küsste sie. Ein fordernder Kuss, der ihre Kontrolle über die Jüngere und die Liebe, auf der diese wurzelte, offenbarte.
Und als wäre Catherines Kuss ein Zeichen gewesen, begann Anna in diesem Moment mit ihrer Arbeit. Ließ die surrende Nadel über und in Lucys Haut wandern, während sie begann, die Silhouette des Buchstabens nachzuzeichnen.
Als die Nadel ihre Haut durchdrang, schnappte Lucy nach Luft. Sofort waren alle Muskeln in ihrem Körper angespannt und sie hörte auf, den Kuss zu erwidern. Sie hatte ja mit Schmerzen gerechnet, aber diese waren dann doch etwas stärker als sie es erwartet hatte.
Tief atmete sie ein und ballte die Hände zu Fäusten. Dennoch sah sie die gesamte Zeit zu Catherine auf. Denn neben den Schmerz spürte sie auch ein anderes Gefühl, welches sich langsam in ihrem Bauch ausbreitete.
„Du machst das ganz toll“, bestätigte Catherine, ohne dass ihr Blick von den Augen ihrer Sub wich. „Atme in den Schmerz so, wie du es gewohnt bist. Ertrag ihn für mich.“ Nach den letzten Worten bedeckte die Domme Lucys Gesicht und Hals mit sanften Küssen. Wohl wissend, wie sie die Schmerzen mit ein wenig Lust vereinigen konnte, um es der Jüngeren nicht nur erträglich zu machen.
Anna schien sich davon nicht beirren zu lassen und arbeitete konzentriert weiter. Vereinte die Zärtlichkeiten von Catherine mit dem stechenden Kratzen ihrer Nadel.
Die Atmung der jungen Frau war anfangs noch ziemlich gepresst und es fiel ihr schwer, sich auf die Zärtlichkeiten einzulassen. Schnell aber ging auch das vorbei und sie entspannte sich langsam immer mehr.
„Catherine...“, murmelte Lucy leise und spürte wie ihr die Röte in die Wangen stieg. Denn inzwischen wurde etwas anderes für sie immer deutlicher. Catherines Nähe, in Verbindung mit den Schmerzen, war durchaus anregend für sie.
Lächelnd streichelte die Domme über die Wange der Jüngeren und in ihren Worten schimmerte die Sadistin in ihr: „Wie fühlst du dich, mein kleiner Wildfang? Gefällt es dir vielleicht sogar?“
Die Frage wurde von einem leisen Räuspern unterbrochen und obwohl Catherine den Kopf wandte, blieben ihre Augen auf Lucys Gesicht gerichtet.
„Die Umrisse sind fertig“, erklärte Anne und ihre Stimme klang leicht belegt. „Ich werde jetzt mit dem Füllen beginnen und das kann jetzt ein wenig mehr kribbeln.“
Die Röte in ihren Wangen vertiefte sich noch und ein zittriger Atemzug entwich Lucys Lippen. Diese Frage war nicht wirklich fair. Leicht biss sie sich auf die Unterlippe und hielt den Atem an. „Es... geht mir gut“, antwortete sie leise und hielt den Blickkontakt aufrecht, versank förmlich in den Augen der Älteren. „Ich... ja... es gefällt mir“, nun senkte sie doch den Blick und wirkte geradezu verlegen. Ohne Catherine an ihrer Seite hätten diese Schmerzen gewiss nicht dieselbe Wirkung auf sie. Aber so wirkten sie fast schon anregend.
Das Lächeln der Älteren wurde noch sanfter, während sie die Reaktionen von Lucy beobachteten. Normalerweise war sie dadurch eingeschränkt, dass sie selbst aktiv und damit einen Teil ihrer Aufmerksamkeit gebunden war. Auch jetzt achtete sie noch auf das, was Anna tat. Aber ohne selbst Hand anzulegen, war es ihr möglich, jede Regung der Jüngeren genau zu beobachten und diese zu genießen. „Dann wird dir das hier vielleicht noch mehr gefallen“, schnurrte Catherine sanft und küsste Lucy erneut, während im selben Moment die Nadel erneut auf ihre Haut traf.
Hatte sie den Kuss anfangs noch erwidert, so zischte Lucy leise auf, als die Nadel ihre Haut erneut traf. Es war nicht so beißend wie bei der dünneren Nadel, dennoch war es im ersten Moment einfach nur Schmerz. Tief atmete sie ein und hielt den Blick doch auf Catherine gerichtet. Nur, um im nächsten Moment zu kichern: „Das... kitzelt irgendwie.“
Catherine schmunzelte unwillkürlich beim Ausbruch der Jüngeren und schüttelte leicht den Kopf. Natürlich war der Sadistin in ihr durchaus bekannt, dass Lucys masochistische Tendenzen den richtigen Reiz benötigten. Aber dass sie so auf das Stechen eines Tattoos reagierte, amüsierte sie.
„Anna ist jetzt sicher froh, dass ich dich bewegungsunfähig gemacht habe. Aber wenn es dir solchen Spaß macht“, flüsterte die Domme schließlich und küsste die Nasenspitze ihrer Sub, „wird es ja vielleicht nicht das Einzige bleiben.“
Das Leuchten, welches Lucys Augen bei diesen Worten erfüllte, konnte gar nicht übersehen werden. „Es... es wäre schön, wenn es nicht das einzige bleiben würde. Aber nur wenn du bei mir bist“, zärtlich lächelte sie ihre Herrin an und lauschte dann dem Surren der Nadel. Spürte, wie diese immer wieder über ihre Haut kratzte und ihre Farbe darunter verteilte. Es war ein berauschendes Gefühl und am liebsten würde sie sich wünschen, dass es nicht zu schnell beendet sein würde.
Doch alles geht einmal zu Ende und so verklang das bislang konstante Geräusch. Mit routinierten Bewegungen stellte Anna ihr Gerät zur Seite und wischte dann das Gemisch aus Desinfektionsmittel, Tinte und Blut fort, bevor sie ein Stück zurück rutschte. „Ihr könnt es euch jetzt ansehen, bevor ich es verpacke“, klärte sie die beiden anderen Frauen lächelnd auf. „Es war eine gute Wahl und ich denke, es ist mir ganz gut gelungen.“
Auf ihre Worte hin küsste Catherine Lucy noch einmal und öffnete dabei den Gurt um ihre Körpermitte sowie die Handfesseln. Dann stützte sie die Jüngere und half ihr, sich aufzusetzen. Als sie dabei einen Blick auf das fertige Werk erhaschte, war es nun an ihr, ein Lächeln zu zeigen, in dem sich ihre Gefühle für Lucy zeigten: „Es ist perfekt.“