Die größte Verwandlung hatte unser Bekannter vollzogen. Er hatte sich umgezogen. Trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd. Ein Dominus durch und durch. Wahnsinn, dachte ich. Und ahnte nicht, was wir gleich zu sehen bekamen.
Ambientes Gedanken kreisen. Die Erzählung von Xentaur, vorgetragen mit einer weichen, dunklen Stimme, hat sie ergriffen. Zwischen den Anderen vor dem Kamin sitzend, hat sie ihre Arme um die Beine geschlungen und das Kinn auf den Knien abgestützt. Ihre Augen sind geschlossen. Es war aufregend, nein erregend erzählt. Auf eine Art vorgetragen, die ihr das Gefühl gab, dabei gewesen zu sein.
Da es plötzlich still um sie wird, schaut sie auf. Alle Augen sind auf sie gerichtet.
Sie sammelt sich und versucht, das soeben Gehörte in ihren Gedanken zurückzudrängen. Dann seufzt sie leise und beginnt.
»Wir alle, die hier zusammensitzen, leben oder erleben Lust, wenn es um BDSM geht. Da ich jetzt etwas erzählen soll, berichte ich von einem Erlebnis, welches ich zu Beginn meiner neu entdeckten sexuellen Ausrichtung erlebte. Ich nenne die Episode ...«
Erinnerungen
Wir - mein damaliger Freund und ich, beide noch am Anfang unserer Erforschungsphase - waren einer Einladung eines befreundeten Pärchens nach Hessen gefolgt. Sie taffe Geschäftsfrau, selbständig und selbstbewusst. Er eher unscheinbar, sehr um sie bemüht und aufmerksam. Die zwei hatten für einige Tage eine Ferienwohnung gebucht. Wir hatten zugesagt, für ein Wochenende dazuzustoßen. Unter anderem war auch eine Weinprobe zu viert geplant.
Als wir eintrafen, begrüßten uns die Zwei in der hübschen, durch viele Fenster erhellten Wohnung. Unauffällig schauten wir uns um, aber nichts SM-lastiges war zu erblicken. Wir fuhren gemeinsam zur Weinprobe und trennten uns danach. Wir checkten in unserem Hotel ein und die Beiden fuhren zurück zur Ferienwohnung. Wir vereinbarten noch, dass wir in etwa zwei Stunden wieder zu ihnen kommen würden.
Als wir den großen Raum in der vorher hellen und freundlichen Wohnung betraten, staunten wir nicht schlecht. Das sollte der gleiche Raum sein, den wir vor einigen Stunden gesehen hatten? Er hatte sich in ein SM-Studio verwandelt. Zumindest hatte ich mir damals ein Studio so vorgestellt.
Ein besonderes Treffen sollte es werden, mit befreundeten Autorinnen und Autoren. Ein wenig Entspannung und Ablenkung kurz vor dem Weihnachtsfest. Nach einem ganzen Jahr Schreibkram. Mit dem, was dann geschah, hatte niemand gerechnet.
Susanne und Ben fahren in den Urlaub. Er ist Sub, sie dominant, aber er wirkt zu provokant, zu abgehoben. Susanne plant eine besondere Lektion, um ihn wieder auf den Boden zu führen. Und die hat es in sich.
Die Erewan-Ritter lebten auf einer Insel im Nordmeer. Ihre Paläste funkelten in goldenem Glanze. Ihre Frauen dagegen hatten Mühe. Mit Schmuck behängt zog es sie nach unten. Sie liebten Strenge, sehnten sich nach Gegensatz. Anstelle goldener Ketten wünschten sie feste, geflochtene Seile.
Wenn es seit Tagen schneit, versinkt das Gebirge im Schnee. Straßen werden unpassierbar und es wird schwer, abgelegene Orte zu erreichen. Verspricht man, Schnee zu schippen, und vergisst es dann wegen anderer Dinge, ist Ärger vorprogrammiert.
Ich habe eben aus den Augenwinkeln die Plejaden gesehen. Rollt nicht mit den Augen! Der Winterhimmel legt es offen. Weil er mich an jemanden erinnert, die mir sehr, sehr wichtig ist. Wichtiger als alle Liebschaften, die ich in meinem Leben hatte.
Anja war ein halbes Jahr für eine Escort-Agentur tätig. Theater, Essengehen, Repräsentieren meist. Was dann folgte, ging auf eigene Rechnung. Meistens geschah gar nichts. Aber einmal auch etwas, mit dem sie nicht gerechnet hatte.
Lars ist zum Abendessen eingeladen. Bei Lisa. Die jedoch ganz andere Pläne hegt als lediglich ein harmloses Essen zu zweit. Lars merkt das recht schnell, aber da ist es schon zu spät.
Erinnerungen
Die größte Verwandlung hatte unser Bekannter vollzogen. Er hatte sich umgezogen. Trug eine schwarze Hose und ein schwarzes Hemd. Ein Dominus durch und durch. Wahnsinn, dachte ich. Und ahnte nicht, was wir gleich zu sehen bekamen.
Er nimmt sich nicht nur Urlaub, sondern eine Auszeit von der digitalen Welt. Landet dann während seiner Wanderung auf einem Hof, welcher einer dominanten Frau gehört. Am Ende muss er sich entscheiden, ob er in sein altes Leben zurück möchte oder einen Neuanfang riskiert.
Einige Leute werden reich geboren. Andere sind klug, machen Studium. Und dann gibt es noch Leute mit besonderen Talenten. Madame Lara war so eine und ich fragte mich, warum die es geschafft hat im Leben und ich nicht.
Über die Initiation einer Tochter durch ihren Vater, in einer Kultur, in der Mädchen eigentlich keinen Stellenwert haben. Pferde aber schon. In dieser Geschichte sind sie die Gesprächigsten untereinander.
Madame Sadoria gelang ein großer Wurf: Ihrem ambitionierten Team gelang es, einen Zauberhandschuh für masochistische Damen und Herren zu entwickeln, der alle Wünsche eines jeden Kunden und jeder Kundin befriedigend erfüllen konnte.
Mark trifft zum ersten Mal auf seine Domina und ist enttäuscht. Sie ist viel zu jung, glaubt er. Doch sie überzeugt ihn mit Wasser und Brot, dass es darauf nicht ankommt - und dass der Schein manchmal trügt.
Manchmal sollten Wunder auch einfach das sein können, was sie sind, eben wundersam. Lässt sich denn in Geschichten immer alles erklären? Geschehen nicht auch dort immer wieder kleine Wunder? Wenn das nicht so wäre, sollten wir aufhören, zu erzählen. Dann gäbe es keine Geschichten mehr, keine Bücher, keine Bibliotheken.
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