Was hat Sie dazu bewogen, sich um die Stelle einer Privatsekretärin zu bewerben, obwohl Sie noch niemals zuvor in dem Sektor gearbeitet haben? Aus welchem Grund berichten Sie so offenherzig über das, was Sie sind und leben? Und - sind die Informationen, die sie auf der Homepage von sich preisgeben, aktuell?
Private Secretary I: Vorstellungspoker (Teil 2)
War dies der Moment, das Spiel abzubrechen, es verloren zu geben? Sich einzugestehen, dass die Herausforderung zu viel für mich war? Machte es ihm einfach nur Spaß, mich in dem Glauben zu lassen, er sei ein bitterböser Sadist - und war er in Wirklichkeit doch eher der Dominante, der versuchte, mich über die Psyche zu knacken?
Teufel noch mal, was hatte dieser Hansen bisher getan? Mit mir gespielt? Woher nahm der Mann nur diese Kraft? Ich schrie. Klagend, schmerzerfüllt und doch gleichzeitig bebend vor Lust. Erschaudernd. Genommen. Und doch irgendwie befreit. Sklavin. Frau. Fleisch. Objekt. Und was noch?
Neugierig legte ich die DVD ein und setzte mich auf die Couch. Ich wusste nicht, was ich erwartet hatte, aber sicherlich nicht das Video einer Überwachungskamera. Entgeistert starrte ich auf meinen Fernseher.
Ich wusste einfach nicht, wie ich mich entscheiden sollte. Und mit jedem Tag, der verstrich, fiel es mir schwerer. Auf der einen Seite war da die Langzeitarbeitslose, die weiß Gott was für die Stelle gegeben hätte. Aber auf der anderen Seite war die Sklavin, die davor zurückscheute, sich ausgerechnet diesem Mann auszuliefern.
Sich etwas vornehmen, ist das eine. Aber sich dann tatsächlich daran zu halten, ist das andere. Felsenfest war ich der Überzeugung gewesen, ich würde mich Thomas Hansens Ruf nicht beugen und nicht in seinem Büro aufkreuzen. Und doch stand ich jetzt exakt zwei Minuten vor der vereinbarten Zeit am Aufzug.
Ich habe Angst, dass ich mich Ihnen ausliefere, öffne und hingebe, aber irgendwann ausgetauscht werde gegen eine andere Sklavin, die Ihnen besser gefällt! Ich habe Angst, dass ich Ihnen nicht nur meinen Körper anvertraue und schenke, sondern auch mein Herz und meine Liebe. Angst, dass am Ende ich diejenige bin, die leidet und verletzt wird.
Ich bin und ich war noch nie der Typ Sub, der sich alles vorschreiben lässt – dem man sagt, was sie tun darf und was nicht – und der wegen so lächerlichen Dingen um Erlaubnis fragen muss, ob sie ihrem Herrn ins Gesicht sehen darf oder ob sie ihn ansprechen darf und was sie tragen soll – oder ob sie atmen darf, verdammt noch mal! Das ist doch einfach nur - hirnrissig! Da mache ich nicht mit!
Ich hasste Knebel. Und ich hasste, was er jedes Mal aus mir machte. Weil es nicht in meiner Macht lag, wie ich mich veränderte, wenn ich ihn tragen musste. Verstand er denn nicht, was er mir da gerade antat? Was er mir an Selbstwertgefühl nahm, wenn er mich zu diesem sabbernden Etwas machte?
Es wird jetzt nicht gezickt, ich warne dich! Ich bin nicht in Stimmung für ein weiteres deiner widerspenstigen Spielchen! Ein paar Dinge müssen bei dir einfach aufgefrischt und nachhaltig in deinem Gedächtnis verankert werden. Dazu braucht es keinen Schmerz. Ich denke, die Dinge, um die es heute geht, die wirst du dir auch merken können, ohne dass ich dir dazu weh tue!te.
Kleine, in sich verlorene Sklavensau! Jetzt weißt du, was ich gerade sehe, wenn ich dich anschaue. Ich kann sehen, wie es sich für dich anfühlt. Wie elend du dich fühlst, wie gedemütigt. Wie jämmerlich. Und jetzt werde ich dir zeigen, dass es genau das ist, was mir gefällt.
Ich war müde. Und am Ende. Wollte nur noch heim und raus aus diesem Spiel. Doch was dann kam, war das pure Grauen. Es kroch in alle Nervenbahnen, in alle Glieder. Und es gab keinen Bereich meines Körpers und meines Gehirnes, in den es nicht eindrang. Wie hatte ich auch nur eine einzige Sekunde lang annehmen können, er würde mich einfach heimschicken und dies wäre es dann gewesen? Mein Gott, wie naiv war ich eigentlich wirklich?
Ich war diesem Angelo auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Wenn ich nicht spurte, durfte ich das selber ausbaden. Das hatte ich Hansen zu verdanken. Und das schmeckte mir überhaupt nicht. Ich empfand das als verdammt unfair. Hansen gehorchen war das eine - er war mein Herr. Aber Angelo? Nein, das war nicht fair! Wieder einmal war ich von dem Gefühl betäubt, selber überhaupt keinen Einfluss mehr auf mein eigenes Schicksal zu haben.
Der Hansen-Teufel, mein Herr. Und Angelo, der Engel. Die zwei hatten sich doch wohl wirklich gesucht und gefunden, und ich war da irgendwie mitten hinein geraten, ohne zu ahnen, worauf ich mich wirklich eingelassen hatte. Als Hansens Sklavin leistete ich mir im Stillen noch einen Schwur: Irgendwann würde ich dies alles Angelo zurückzahlen.
Was bedeutete es schon, wenn es Angelo leid tat? Solange er seine Befehle dennoch ausführte? Und ich die Leidtragende war? Was wusste er denn schon davon, wie sich das hier gerade anfühlte? Dieses einem Fremden ausgeliefert sein? Nichts, aber auch gar nichts tun können gegen das, was mit einem geschah? Mir war klar, auch Angelo war nur ein Opfer der Umstände. Aber dennoch wünschte ich ihm die Pest an den Hals. Und schon wieder klingelte das Telefon.
Das ist nicht gut, Süße! Wir sollten einen Gang zurückfahren, denn Hansen hat bestimmt nicht beabsichtigt, dass sich da zwischen uns beiden etwas entwickelt! Du bist schlicht und einfach ein Job, den ich zu erledigen habe. Und für dich sollte ich nicht mehr sein als der verlängerte Arm deines Herrn! Hast du das verstanden?
Du bist Sklavin, Hansens Eigentum! Warum gehorchst du dann nicht? Ich bin ein Teil dieser Aufgabe, die er dir gestellt hat. Würdest du dich ihm auch verweigern? Ich habe mir diesen Job nicht ausgesucht, aber ich werde dafür bezahlt. Du wirst erkennen, dass du gar keine Chance hast, dich zu verweigern!
Sechs Minuten, Süße! Sechs Minuten hat es gebraucht, bis du den Verstand verloren hast. Das nächste Mal schaffe ich es in drei Minuten. Darauf gebe ich dir Brief und Siegel! Und wenn ich dich morgen beim Chef abliefere, habe ich dich soweit, dass du schon kurz vorm Kommen bist, wenn dich nur ein Finger irgendwo an deinem gierigen, versauten Körper berührt! Und das ist ein Versprechen.
Ich hatte schon vor einiger Zeit die Grenze des Erträglichen erreicht. Ich zitterte in einem erneuten Anfall von Schmerz. Und fror, weil ich mich der Angst vor dem nächsten Mal nicht entziehen konnte. Es würde nicht lange dauern, dann würde dieses schreckliche Handy wieder klingeln. Und vielleicht würde ich dann wirklich sterben, weil ich es nicht mehr aushalten konnte?
Schäme dich nicht dafür, dass du bist, was du bist - und schon gar nicht dafür, dass du in diesem Zustand hier vor mir kniest. In meinen Augen bist du das Ergebnis eines Weges, den du schon für mich gegangen bist als mein Eigentum, und genau deshalb bist du eben in dieser Verfassung wunderschön für mich!
Ich merkte sehr schnell, dass Anna, das Dienstmädchen, ausgesprochen mitteilsam war. Ohne sie hätte ich es vermutlich gar nicht in die Wanne geschafft, denn meine Knie zitterten immer noch vor Schwäche und ich mochte mich keinen Millimeter mehr bewegen.
Das war ja mal wieder typisch Hansen gewesen! Was er Belohnung nannte, ließ mich wieder vor Geilheit zitternd zurück. Und auch wenn er jetzt sehr stolz auf meine unterwürfige Reaktion gewesen war, änderte das überhaupt nichts daran, dass ich bis in den Wahnsinn hinein erregt war und mich verzweifelt nach einem Orgasmus sehnte. Manchmal war es richtig schwer, die Art Sklavin zu sein und den Gehorsam zu zeigen, der von einem erwartet wurde.
Leide, schrie eine kleine, gehässige Stimme in mir. Leide genau so vor Geilheit, wie du mich hast die ganzen Tage über leiden lassen. Benutzen hatte er mich wollen? Seine Sklavin nehmen? Wer benutzte jetzt wen? Wer nahm wen? Ich beherrschte mein Spiel. Schmerz war mir in dem Moment egal, ich war lange noch nicht fertig mit ihm.
Ich habe damit gerechnet, dass du anfängst, zu irgendwelchen Tricks zu greifen und irgendwie Macht über mich zu gewinnen. Mir ist es lieber, wenn wir diese Art Machtkämpfe gleich zu Anfang unserer Beziehung haben, dann haben wir das hinter uns und können uns wichtigeren Dingen zuwenden. Du kannst und wirst mich in keiner Weise beherrschen.
Vorsicht vor den Geistern, die du gerufen hast? Jetzt ist es zu spät! Jetzt steckst du mitten in dieser Geschichte, und egal, wie unsicher du bist und wie viele Gedanken du dir wegen allem machst - du wirst gehorchen! Du wirst tun, was ich von dir verlange. Du wirst die Termine, die ich für dich gemacht habe, wahrnehmen. Jeden einzelnen davon. Haben wir uns verstanden? Ich weiß, was für ein Satan in dir steckt. Du kannst mich nicht täuschen!
Ich betrachtete forschend mein eigenes Gesicht im Spiegel. Die Haare waren etwas zerzaust und die Lippen waren leicht geschwollen. Man hätte blind sein müssen, um nicht zu sehen, dass ich immer noch zutiefst erregt war. Aufgegeilt. Und verdammt unbefriedigt. Warum konnte er nicht ein einziges Mal vergessen, dass er dieses Orgasmusverbot ausgesprochen hatte? Nur ein einziges Mal!
Ich habe mich Ihnen anvertraut! Ich habe mit meiner Unterschrift auf dem Vertrag besiegelt, dass ich Ihr alleiniges Eigentum bin! Dass Sie über alle meine Geschicke bestimmen! Ich habe Ihnen das Recht abgetreten, selber zu entscheiden, wann ich Sex habe! Und sogar mit wem! Und das alles zweifeln Sie plötzlich an?
Keine Ahnung, was ich erwartet hatte - aber sicher nicht, dass Hansen mich in ein Tattoostudio bringen würde. Ich versuchte tapfer zu sein, ich biss mir auf die Lippen, um jeden weiteren Laut zu unterdrücken. Wie hatte Hansen gesagt? Ich sollte ihn nicht beschämen. Aber es ging fast über meine Kräfte.
Ich sollte mich ausziehen? Wir waren umgeben von hohen Glasfenstern, und wir saßen regelrecht auf dem Präsentierteller. Nichts konnte uns vor den Blicken der Passanten verbergen, die draußen vorbeigingen. Ich würde mich nirgendwo in der Nachbarschaft mehr sehen lassen können, das wusste ich.
Diese verordnete Keuschheit macht dir ganz schön zu schaffen, nicht wahr, meine kleine Schlampe? Aber ich muss dich leider enttäuschen, es gibt kein Gutschriftskonto für nicht erlangte Orgasmen. Damit wirst du leider leben müssen. Dir war doch sicher von Anfang an klar, dass es nicht immer einfach ist, eine Sklavin - und vor allen Dingen meine Sklavin - zu sein, oder? Es ist nicht immer alles schön und angenehm.
Mein Herr deutete wieder unter den Schreibtisch und gehorsam kroch ich zurück. Mir blieb nichts anderes übrig, als zu warten, bis er wieder Verwendung hatte für mich. Ich richtete mich auf eine lange Wartezeit ein.
Du bist wie eine Ladung Dynamit, von der man nie genau sagen kann, wann sie hochgeht! Ich liebe die Art, wie du auf mich reagierst und wie du Wachs in meinen Händen bist. Und noch mehr mag ich es, wie du dahinschmilzt, wenn ich dich anfasse - aber so etwas wie eben wird nie mehr geschehen!
Unterdrückt stöhnte ich und schüttelte unwillkürlich abwehrend den Kopf. Nein, das konnte er doch nicht wirklich vorhaben! Er würde doch nicht allen Ernstes erwarten, dass ich dem Treffen mit seinen leitenden Angestellten als Sklavin beiwohnte - und zwar nackt, auf allen Vieren unter seinem Schreibtisch! Doch genau das schien ihm vorzuschweben.
Etwas geschieht. Etwas, das vermutlich von uns beiden nicht beabsichtigt war. Mir kommt es vor, als würde uns alles irgendwie entgleiten. Sich unserer Macht und Kontrolle entziehen. Und ich kann dir beim besten Willen nicht sagen, ob es eine gute oder eine schlechte Entwicklung ist. Wir werden es einfach auf uns zukommen lassen.
Hältst du jetzt mal für einen Augenblick den Mund, verdammt noch mal? Du verweigerst niemals die Annahme von etwas, das ich dir kaufe, dir schenke oder dir gebe - haben wir uns verstanden? Darf ich dir deinen Arbeitsvertrag in Erinnerung rufen? Belassen wir es dabei!
Wo warst du, habe ich gefragt? Wir haben jetzt fast zwei Uhr morgens! Für wie dumm hältst du kleine Schlampe mich eigentlich? Ich weiß, was es dir bedeutet, ein Halsband für deinen Herrn zu tragen! Ich weiß, wie wichtig dir dieses Symbol deines Sklavenseins ist und dass du es niemals entweihen würdest. Und jetzt, da du es trägst - für mich, deinen Herrn - frage ich dich noch ein letztes Mal: Wo warst du heute?
Völlige Kontrolle hatte er gesagt. Dass dies so wörtlich zu nehmen war, hätte ich niemals vermutet. Und auch nicht, wie einschüchternd sich das anfühlte. Ich fühlte mich wie eine Strafgefangene auf Bewährung. Ich fühlte mich sprichwörtlich an die Wand gedrängt. Eingekreist. Bis mir kaum mehr Raum gelassen wurde, zu atmen.
Halte dir das mal bitte in aller Deutlichkeit vor Augen! All die Möglichkeiten, die ich kraft dieses Vertrages habe! Und jetzt sage mir noch einmal, dir geht alles zu schnell! Ich bin der Meinung, dass ich im Gegenteil sogar sehr viel Geduld mit dir beweise und sehr viel Rücksicht auf deine Bedürfnisse nehme! Mehr, als dir eigentlich zusteht, wenn man deine Position bedenkt: Die Position der Leibeigenen, des absoluten Eigentums.
Ich kam mir so dumm vor. Weil ich jetzt, wo ich hatte, was ich mir immer gewünscht hatte, nicht damit umgehen konnte. Ich hatte einen Herrn, mit dem die Begriffe Leibeigenschaft und Sklavin so gelebt werden konnten, wie sie dem wahren Sinn dieser Worte entsprachen - und eben auch meiner Neigung. Wo also lag das Problem?
Dass du ein wenig Unterstützung brauchst, war mir relativ schnell klar. Die Frage, mit der ich mich seit gestern herumschlage ist nur, welche Art von Hilfe. Ich bin der Meinung, dass du etwas brauchst, das dich immer daran erinnert, was du bist. Etwas, das dir auch das Gefühl gibt, ich bin bei dir. Selbst in meiner Abwesenheit. Ein Zeichen, ein Symbol. Etwas für dich Greifbares.
Irgendwie schien die Tatsache, dass ich dieses abgeschlossene Halsband für meinen Herrn trug, alles zu verändern. Manchmal wunderte ich mich selber darüber, wie viel Magie in diesem kleinen Gegenstand lag, der sich eng um Hals und Kehle schmiegte und sich anfühlte, als wäre er ein Teil von mir. Aber diese Magie zeigte Auswirkungen auf meinen Alltag.
Jetzt bist du aber naiv! Du hast die ganze Zeit schamlos mit dem Schweden geflirtet auf Teufel komm raus! Und jedes einzelne Kompliment hemmungslos genossen. Du hast es doch darauf angelegt, diesen Bengtson aus der Reserve zu locken! Wie kommst du auf die Idee, Hansen würde das stillschweigend unkommentiert lassen? Er hat mit eigenen Augen gelesen, was sein Kumpel Bengtson von dir will. Schätzchen, du steckst tief in der Tinte.
Das war so schrecklich. Wie lange wollte er mich denn noch quälen? Ich wimmerte kläglich, obwohl ich im Grunde gar nicht wusste, worum ich eigentlich bat. Das Zittern in mir war so heftig geworden, dass mir regelrecht die Zähne klappernd aufeinander schlugen. Mit einem ächzenden Stöhnen kniff ich die Augen ganz fest zusammen, in der Hoffnung, so nicht zu merken, was er mit mir gleich anstellen würde. Und dann schnappte die Schere das erste Mal zu.
Er verkürzte die Leine, bis sich das Leder des Halsbandes in meine Kehle grub und sein Gesicht so dicht an meines heran brachte, bis sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Unbewegt starrte ich ihm ins Gesicht. Was auch immer in dieser Nacht mit ihm los war - im Moment kam er mir wie ein Fremder vor.
Mich schwindelte. Vor meinen Augen flimmerte es. Diese Nacht hatte mich über sämtliche psychische wie physische Grenzen geschleudert. An die Grenze des Erträglichen gebracht, in jeder Hinsicht. Bange fragte ich mich, wie ich mich so weit hatte vergessen können. Etwas war heute Nacht gründlich schief gelaufen. Das war uns Beiden klar. Die Frage war nur: gab es noch einen Weg zurück? Gab es nach dieser Nacht noch ein uns?
Was für ein herrlicher Traum war das? Ein Aufwachen im Arm von Thomas Hansen, eng an ihn geschmiegt. Eingekuschelt nicht nur in seine Körperwärme und seinen so wunderbar männlichen Geruch, sondern auch noch in eine beschützende Umarmung. Und plötzlich wurde es mir erst so richtig klar. Er hatte tatsächlich die Nacht bei mir verbracht. Mein Herr hatte hier geschlafen. Mit mir, im selben Bett! Die ganze Nacht!
Meine Güte, war das eine unsägliche Geschichte, die Angelo mir da erzählte! Sie half mir in der Tat, vieles anders zu sehen. Und manches konnte ich jetzt auch besser nachvollziehen von dem, was bereits geschehen war. Wer so etwas erlebt hatte, der war sicher schnell bei der Hand, das Schlimmste von mir anzunehmen.
Selbst wenn der Herr auf dem Weg nach Moskau ist, heißt das noch lange nicht, dass die Sklavin ohne Kontrolle ist. Hansen nutzt jede Möglichkeit, die sich bietet, und in der heutigen Zeit kann man via Überwachungskamera und Telefon auch eine Sklavin spielend zum Tanzen und zum Leiden bringen.
Langsam neigte ich mich vorne über, stützte mich mit den Armen ab. Ich hatte mich so vorsichtig wie möglich bewegt, aber es nützte nichts. Die Gewichte schwangen hin und her und jede Bewegung fühlte sich an, als würde mir mit aller Kraft in die Nippel gebissen. Die Minuten vergingen. Die erste Viertelstunde war um. Und die nächste.
Ich zitterte so sehr, dass ich kaum reden konnte. Dass eine Aufgabe, die man als Sklavin erfüllt, so viel Gefahr birgt, hätte ich mir nie träumen lassen. Und noch weniger, dass ein Freund sich als so wenig vertrauensselig entpuppt und sich in mehrfacher Hinsicht eingeladen fühlt. Woraus eine echte Notsituation entsteht.
Mein Herr war nicht nur in stimmungstechnischer Hinsicht wie ein Chamäleon. Auch in seinen Taten war er unberechenbar! Falls man mich gefragt hätte, ob ich glaube, er würde meinetwegen eine Geschäftsreise abbrechen, von dem ein Auftrag in Millionenhöhe abhing. Ich hatte mit allem gerechnet, aber nicht mit so etwas. Thomas Hansen, mein Herr. Der Hansen-Teufel. Und vielleicht der Mann, der mich liebte?
Ich hatte immer davon geträumt, nicht nur einen Herrn zu haben, sondern eben einen Partner. Jemanden, den man seiner Familie und seinen Freunden eben als Freund vorstellte. Aber das war gewesen, bevor ich Hansen getroffen hatte, und bevor mein ganzes Leben und mein gesamtes Weltbild aus den Angeln gehoben worden war. Plötzlich wurde mir bewusst, wie wenig ich eigentlich über den Mensch Hansen wusste.
Die Sekretärin vermisst ihren Chef. Die Sklavin vermisst ihren Herrn. Und die Frau vermisst den Mann, nach dem sie sich sehnt und der ihr so viel bedeutet. Daran ändert auch nichts diese Situation, während der sie nackt in seinem Büro kniet und seinen Anweisungen folgt. Denn er weilt weiterhin in Moskau. Was aber, wenn auch er Sehnsucht bekommt?
Ankunft in Moskau. Ich folgte meinem Begleiter zum Ausgang. Und dann sah ich sie stehen. Wie eine Schreckensvision. Die berüchtigten Körperscanner. Sie durchleuchteten jeden Passagier, der sie passierte. Und sie zeigten auch alles an, was man aus Metall am Körper trug. Und ich wusste, ich hatte eine Menge Metallteile am Leib, alle zwischen den Beinen.
Frühstück in Moskau und Einkäufe auf Hansens Kosten. Geld öffnet einfach alle Türen. Ich wusste nicht, ob ich das nun gut oder schlecht fand. Aber ich sah die Auswirkungen dessen. Ich war wie geblendet von den Kleidern, die mir gezeigt wurden und fühlte mich mehr oder minder einfach nur hilflos. Einfühlsam erkannte Ekaterina mein Problem. Sie übernahm kurzerhand die Regie. Und am Ende zeigte sie seltsames Interesse am Halsband.
Ich bin nicht beschwipst! Sicher, ich bin trunken, aber nicht vom Alkohol, sondern von der Aufführung. Und weil es mir so gut geht. Und weil ich glücklich bin. Meine Stimme erstarb, als er mich ungeachtet der wartenden Pagen an mich zog und fest an sich drückte. Ich war zutiefst erschreckt, was ich beinahe im Begriff gewesen wäre, zu sagen.
Es ist Zeit für die Einlösung deines Versprechens. Ich werde heute einfordern, was du mir zugesagt hast. Das bedeutet absoluten Gehorsam. Ich werde ihn heute einfordern! Und du wirst gehorchen, ohne Widerspruch, wirst mich nicht beschämen und dich nicht widersetzen. Und du wirst auch deine große Klappe im Zaum halten. Egal, was geschieht. Haben wir uns verstanden? Du vertraust mir? Dann habe auch keine Angst!
Ein schöner Abend im Gorki Park? Sicher, aber der war nicht nur zum Spazierengehen gedacht. Was in dem alten Freilichttheater geschah, hätte ich mir nicht zu träumen gewagt. Vorgeführt hing ich zwischen den Säulen. Was mich aufrecht hielt, war reine Willenskraft. Mein Stolz. Ihn, meinen Herrn, nicht zu beschämen.
Ekaterina war nicht minder überrascht, mich nackt mitten im Zimmer knien zu sehen, wie ich, sie neben meinem Herrn zu sehen. Heiß brannte die Schamröte auf meinen Wangen, als ich den Kopf so weit hängen ließ, wie es in dieser Stellung nur ging. Ich war mir nur zu deutlich bewusst, welcher Anblick sich der Russin gerade bot. Innerlich stöhnte ich. Anschauungsunterricht für Ekaterina? Ging es etwa darum?
Hansen bitten, mich freizugeben? Nicht mehr seine Sklavin sein? Ihm nicht mehr gehören, ihm nicht mehr dienen dürfen? Selbst in Gedanken schreckte ich vor dieser Vorstellung zurück. Da erschien es mir fast das kleinere Übel, das Risiko in Kauf zu nehmen, dass es vielleicht Andere neben mir geben würde oder könnte. Sogar Ekaterina.
Als ich mich auf die Beine kämpfte, hallten seine Worte immer noch in mir nach und brachten mich in ungläubigem Entsetzen ein ums andere Mal zum Erschaudern. Ekaterina sollte an meiner Bestrafung maßgeblich beteiligt sein? Ich taumelte in mein Schlafzimmer zurück, erschüttert bis in die Grundfesten. Was lief hier gerade ab? Welche Rolle begann meine neue, russische Freundin zu spielen? Was hatte er vor, mein Herr?
Er hat mir erzählt, warum er dich heute nicht züchtigen wollte, dir auch? Er wäre in der Stimmung gewesen, dir so richtig das Fell zu gerben, damit du kapierst, wo dein Platz ist, das habe ich ihm deutlich angemerkt. Er wollte, in der Stimmung, in der er war, deine Haut überall zeichnen. Und er sagte mir auch, warum.
Ein arrogantes, hochmütiges Lächeln umspielte ihren Mund, als sie eine Zigarettenspitze an die blutrot geschminkten Lippen setzte und einen tiefen Zug nahm. Dann nickte sie. Sogleich zuckte ich zusammen. Ich erkannte die Stimme sofort. Ich hatte sie in der Nacht gehört, in der mein Herr mich in das Freilichttheater gebracht und zwischen die beiden Säulen gehängt hatte. Diese Frau war also diejenige gewesen, welcher er mich vorgeführt hatte?
Unbehaglich glitt mein Blick über die Liege, dann irrte er zu der Frau zurück. Sie stand abwartend neben dem Möbel und ich trat langsam vor sie hin. Versuchte irgendwie zu verbergen, wie aufgeregt ich war und wie wild mein Herz in diesem Moment schlug. Nein, Angst hatte ich nicht, aber ich war verunsichert. Weil ich keine Ahnung hatte, was sie von mir wollte. Noch, was von mir erwartet wurde. Außer ihr zu gehorchen.
Ich regiere wie eine Fürstin über mein Reich, ich bin die Königin in meinem Imperium. Halb Russland liegt mir zu Füßen. Aber meine Sinne entflammen, das kann nur eine reife Frau mit Erfahrung, wie du es bist, Sisa. Ich will dich! Hansen hätte nur einen Vorschlag machen brauchen, ich hätte ihn angenommen, um dich zu bekommen.
Das war nun wirklich dumm gelaufen! Ich spürte, wie er mir den Rock über den Hintern hochzog und meine Kehrseite entblößte. Und schon klatschte die flache Hand auf meinen Hintern. Ich mochte mir gar nicht ausmalen, was für ein Anblick sich den beiden Flugbegleitern gerade bot.
Du hast dein Bestes gegeben und alle Hoffnungen erfüllt, die ich in dich gesetzt habe. Deshalb habe ich mir überlegt, dass ich dich dafür belohnen möchte. Ich will, dass du dir etwas wünschst von mir. Was es auch ist, ich will dir dieses Geschenk dann machen. Lass mich heute deine gute Fee sein. Du hast einen Wunsch frei!
Etwas blitzte in Angelos dunklen Augen auf. Dann kam der zweite Schlag. Das Schwarz seiner Augen bohrte sich in das Grün der meinigen, er hielt meinen Blick fest, und von da ab ließ er mich dieses Feuer aufblitzen sehen. Es dauerte nicht lange, bis ich erkannte, was es war.
Ich konnte plötzlich nicht mehr sprechen. Nur den Kopf schütteln. Aber es war zu spät. Tausend Teufel lachten in seinen Augen und ich ahnte Unmögliches, als er sich schnell umschaute. Längst hatten wir den Ort hinter uns gelassen, die Pferde trabten durch den nächtlichen Wald und vor uns, da schimmerte der nächtliche See, unberührt und glatt wie ein silberner Spiegel im Mondlicht.
Ich mokierte mich grimmig, ob ich so eine schlimme Sklavin sei oder so eine lausige Sekretärin, dass er mich jetzt an diesem Skihang umbringen müsste. Da stand ich dann wacklig auf meinen geliehenen Skiern und starrte den Berg hinunter ins Tal. Das war eine ganz neue Form von SM, die er hier mit mir praktizierte.
Ich stand meinem Herrn gegenüber und erzählte ihm von Chantals Anruf. Von ihrer Bitte, den Nachmittag mit ihr zu verbringen, weil sie mit mir über etwas reden wolle. Ich sagte ihm auch, dass das gar nicht ihre Art sei und ich mir schon gewisse Sorgen machte, es sei etwas passiert. Chantal benahm sich so seltsam. Gar nicht wie sonst. Irgendetwas war im Busch!
Ich hatte nicht gesagt, ficke mich oder nimm mich, nein, liebe mich. Mir war bewusst, dass diese Worte aus dem Innersten meiner Sehnsucht geboren worden waren, von ihm geliebt zu werden, seine Frau zu sein, ihm zu gehören, nicht nur als Sklavin. Was war das gerade für ein seltsam magischer Moment?
Bockig warf ich den Kopf zurück. Diesmal war ich nicht gewillt, auch nur in irgendeiner Hinsicht zurückzustecken. Ich hatte mir verdammt noch mal nichts vorzuwerfen. Und wenn er meinte, jetzt einen auf Platzhirsch zu machen, weil ich mich einfach ein wenig mit den Kollegen amüsiert hatte auf der Weihnachtsfeier, dann nicht mit mir, Herr Hansen!
Meine Gedanken überschlugen sich. Nach unserer Rückkehr aus Russland, als es zu dieser Auseinandersetzung zwischen Hansen und Winkler gekommen war, hatte ich das Gefühl gehabt, mein Herr hätte sich einen Feind geschaffen. Und wie es schien, bestätigte sich dies tatsächlich.
Was gibt es an meinem Privatleben oder an meiner Vergangenheit besser zu verstehen? Du steckst deine Nase in Dinge, die dich ganz eindeutig nichts angehen! Vergiss nie wieder, was du bist für mich, Sklavin und sonst nichts! Tu einfach nur das, was ich von dir erwarte!
Früher war ich des Öfteren herrenlos gewesen und doch hatte es sich nie so angefühlt. Ich war mir meiner Einsamkeit und meiner Verlorenheit bewusst. Ich stellte mich der Frage, was eigentlich eine Sklavin ist, die der Herr nicht mehr will? Ein Nichts, nur noch ein jämmerliches Stück Mensch. Das machte mir Angst.
Ich bin für Sie die Sklavin. Nicht nur während einer Session, sondern immer. Ich bin immer und überall einforderbar. Dafür wurde dieses Halsband das Symbol. Das Zeichen für unsere Verbindung, für meinen Status. Jetzt, da ich es nicht mehr trage, merke ich, wie es mir fehlt. Als Sie es mir abgenommen haben, haben Sie mir meine Sklavinnen-Identität genommen.
Silvester. Ich hatte es ganz vergessen. Unglaublich, wie sehr er mir den Verstand doch verwirrt hatte. Beschämt spürte ich, wie sich meine Wangen vor Verlegenheit röteten. Und noch mehr, als ich den Kopf zur Seite wand und feststellen musste, dass wir wie die Heiden mitten auf dem Tisch lagen, beide nackt und inmitten der Reste des Abendessens.
War uns, als ich aus meiner Rolle gefallen war, die Sklavin verloren gegangen? Der Hauptfaktor, der alles getragen hatte, war Zärtlichkeit. Mir kam es fast vor, als hätte er selbst den Schmerz nur als Mittel zum Zweck eingesetzt, um mich noch verrückter nach ihm und noch empfänglicher für seine Liebkosungen zu machen.
Ich kam mir vor, als hätte ich dieses Gespräch mit meinem Herrn nur geträumt. Es wollte mir nicht in den Kopf, dass er sich mir tatsächlich selbst als Geschenk für einen Abend überreichen wollte. Wenn ich darüber nachdachte, dann war das einfach nur utopisch.
Ich hatte alle Zeit der Welt, und je unruhiger mein Gegenüber wurde, um so besser schmeckte es mir. Zum ersten Mal merkte ich wirklich selbst, wie berauschend diese Art von Macht sein konnte. Sonst war ich diejenige, die am Haken zappelte - heute aber war der Spieß tatsächlich umgedreht. Und es machte tatsächlich Spaß. Mehr noch - es erregte mich sogar.
Er lächelte. Oh, wie unschuldig dieser Teufel von Mann doch lächeln konnte. Er wusste ganz genau, was er mit mir anstellte, wie er mir die Sinne verwirrte und wie er mich verrückt machte. Und er wusste auch ganz genau, dass ich nichts dagegen unternehmen konnte, denn er befolgte ja meinen Wunsch. Er zog mich einfach nur aus. Der ausgebuffte Mistkerl.
Ich möchte, dass Sie sich ausziehen. Aber da heute Valentinstag ist und Sie mein Geschenk sind - auf eigenen Vorschlag hin, übrigens - möchte ich, dass Sie nicht einfach die Klamotten runter werfen. Ich hätte jetzt gerne einen schönen Striptease von Ihnen. Machen Sie mich bitte richtig an. Ich will, dass Sie mich richtig geil machen. Dann wird das nachher auch um so erträglicher für Sie.
Hansen war mir ausgeliefert, auf Gedeih und Verderb - gebunden durch sein Wort und nun auch noch durch diese Fesseln. Kaum zu beschreiben, wie sehr ich diese Situation genoss. Ich fühlte in meinem Inneren ein Glimmen, das immer weiter anwuchs. Allein durch den Umstand ausgelöst, dass er gerade fast völlig wehrlos vor mir lag. Wie berauschend doch dieses vermeintliche Gefühl von Macht über jemand anderen sein konnte.
Es gab wenige Gelegenheiten, wo es jemand schaffte, mich wirklich sprachlos zu machen. Aber dies war auch der Moment, wo ich begann, mich wirklich unwohl zu fühlen. Wie kam ein wildfremder Mann, den ich noch nie gesehen hatte, dazu, so mit mir zu sprechen? Auf einem Parkplatz! Sekundenlang fragte ich mich, ob ich in diesem Outfit so billig wie eine Prostituierte aussah. Oder hatte ich vielleicht Fick mich auf der Stirn stehen?
Hansen erhöhte die Intensität des Stromes. Heftig schnaufte ich durch die Nase, meine Zähne bissen auf die Kette. Ich kannte die Einstellung, die er gewählt hatte. Immer wieder schwoll die Stromstärke pulsierend an, bewirkte, dass sich sämtliche Muskeln in meinem Inneren immer stärker verkrampften. Bis mir Schweißperlen auf der Stirn standen.
Hatte es mir gefallen? Ich runzelte die Stirn, als ich darüber nachdachte. Ich weiß es nicht. Ich meine jetzt nicht von der Lust her - das war gigantisch, mal wieder, und der Schmerz war auch auszuhalten. Aber streckenweise war die psychische Belastung für mich doch sehr heftig. Mein Herr hatte mich Situationen ausgesetzt, in denen ich mir nicht sicher war, ob ich dafür geeignet bin.
Meine Kleine, ich bin kurzfristig verhindert. Aber ich will dich nicht enttäuschen. Ich werde dir eine Vertretung schicken. Ich erwarte von dir, dass du ihm dienst, als würdest du mir selber dienen. Du wirst tun, was er dir sagt und gehorchen und machen, was er von dir will. Er hat die Erlaubnis von mir, dich ohne Einschränkung zu benutzen, wie es ihm gefällt. Enttäusche mich nicht, meine kleine Sklavin.
Ein Kleid aus Striemen würde ich tragen, hatte er gesagt. Er striemte mir die Rückseite, vom Genick über den Hintern bis über die Oberschenkel. Es gab keine Stelle, welche die Lederriemen nicht fanden, nicht küssten. Er schenkte mir nicht nur ein Kleid aus Striemen, er schenkte mir ein ganzes Universum aus Schmerz. Mein Körper fühlte sich an, als wäre er in ein Meer aus Feuer gebadet, als würde ich Stück für Stück verglühen. Als badete ich in Lava.
Ich war ihm ausgeliefert, wir saßen in der Ersten Klasse eines voll besetzten Airbus. Ich konnte mich nicht gegen ihn wehren, ich konnte noch nicht einmal schreien, ohne alle auf uns aufmerksam zu machen. Wie war ich nur in diese Situation geraten? Eben war alles noch reinste Lust gewesen.
Ich wurde nur noch von den Seilen aufrecht gehalten. Er holte aus, Schlag um Schlag, bis mein ganzer Körper brannte und es keine Seite mehr gab an ihm, die nicht getroffen worden war. Meine Schreie hallten über die Lichtung und brachen sich am Waldrand. Es hätte mich nicht gewundert, wenn man mein Schluchzen und Winseln bis zum unteren Krater des Vulkans gehört hätte.
Irgendwer hatte mir einmal erzählt, ein Dom habe sich immer in der Gewalt zu haben - nur, wenn er sich selber beherrscht, kann er auch über andere herrschen. Daran ist sicher etwas Wahres. Darum machte mir das hier Angst. War er schon wieder dabei, den Kopf zu verlieren?
Du kannst dich nicht vor mir verstecken, Sisa! Meinst du, ich merke nicht, dass du dich hinter einer Mauer verschanzt hast? Du lächelst seelenlos, berührst mich überhaupt nicht mehr, hältst dich immer in sicherer Entfernung von mir. Und deine Augen sind leer.
Nachdem wir unsere Schuhe ausgezogen hatten, begaben wir uns in das Teehaus. Auf Knien, weil so alle Gäste den Raum gleichermaßen voller Demut und mit Respekt betreten. Die Idee gefiel mir. Denn mit Demut und Respekt sollte sich keiner besser auskennen als ich in meiner Eigenschaft als Sklavin.
Yashimoto legte der Geisha die Hände auf die Schultern und blickte still vor sich hin. Er schien seine Konzentration zu sammeln. Ich musterte die Seile. Das waren unzweifelhaft die typischen Hanfdinger, welche für Shibari und Kinbaku verwendet werden. Und die allesamt weich und geschmeidig sind und die Haut nicht scheuern. Unglaublich. Würde ich hier etwa auch noch Zeugin einer richtigen, echten Bondagevorführung werden?