Henrietta kann ihr Glück kam fassen, als sich Lady Lilith Blackwater ihrer annimmt. Heute unterzieht Lilith sie drei harten Prüfungen, jede herausfordernder als die letzte. Wird Henrietta die Lektionen lernen oder aber an ihnen zerbrechen?
Ich war in einem elendigen Zustand, werte Leser! Das Leben der Henrietta Mouse taumelte dem Abgrund entgegen. Gestern hatte ich, verschämt und mit hochroten Ohren, die Sun gekauft, weil ich einen schlüpfrigen Artikel über eine - ich wage es kaum auszusprechen - Sex-Domina darin vermutete. Heute Morgen dann holte ich mir auf dem Weg zur Arbeit aus reinem Übermut statt eines Tees einen Kaffee! Dies war nicht nur äußerst unbritisch, nein, dem Koffein werden auch eine Menge schädlicher Eigenschaften nachgesagt, einschließlich eines - man stelle dich das vor - Suchtpotenzials! Meine Zügellosigkeit gipfelte dann vor einem Geschäft für Damenunterbekleidung. Ich zog tatsächlich in Erwägung, mir vielleicht eines Tages einen BH mit Blumenmuster zuzulegen, womöglich auch noch mit verspielter Spitze am Saum oder gar einem aufpolsternden Kissen ausgestattet! Eine skandalöse Anwandlung, die noch vor kurzem undenkbar für mich gewesen wäre!
Meine ach so respektable Existenz löste sich auf und zerfiel vor meinen Augen zu Staub und Asche. Ich war immer so peinlich auf einen untadeligen Ruf und geordnete Lebensführung bedacht. Drogen, Alkohol und Tabak hatte ich stets weit von mir gehalten. Doch ich kleine, willensschwache Person war unvorsichtig gewesen, hatte für fantastische Geschichten geschwärmt und meiner Vorstellungskraft Ausflüge in ferne, mitunter sogar frivole Welten erlaubt. Oh, es war ein großer Fehler, hier nicht mehr Disziplin walten zu lassen, und mir selbst strickte Verbote aufzuerlegen.
Ich traf die so anbetungswürdige Lady Lilith Blackwater und verfiel sofort ihrem starken und bestimmenden Wesen. Sie war es, von der ich mich zu ungeheuerlichen Spielen um Dominanz und Unterwerfung verführen ließ und mich süchtig machte nach der dunklen, gewalttätigen und so unglaublich machtvollen Seite der Erotik.
Und nun, wie von einem Zauberbann verhext, kehrten meine Gedanken immer wieder zu diesen Stunden voller extremer, grausamer Ausschweifungen zurück. Ich konnte nichts dagegen unternehmen, mein Verlangen zersetzte unaufhaltsam mein wohlgeordnetes und züchtiges Leben.
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