Das Wort aus meinem Mund zu hören war ein Schock, brannte wie Säure auf meinen Lippen und schien im nächsten Moment auch meine Seele zu verätzen. Aber dann, zu meiner Überraschung, verwandelte es sich in schmutzige, perverse, widerwärtige Lust, mit einem Stück Erleichterung im Nachhauch. Ich hatte es tatsächlich über mich gebracht, es wirklich gesagt! Ich blinzelte und fühlte kleine Tränen über meine Wangen davon kullern. Ich war jetzt eine Fotze. Ich hatte es zugegeben. Eine furchtbare Demütigung, die mir da aufgezwungen wurde. Aber was fand ich unter diesem gemeinen, widerwärtigen Wort? Eine riesige Ader aus purem, sexuellem Vergnügen, wie ein üppiger Schatz aus funkelnden Juwelen. Ich verstand nicht warum, aber mein Körper war plötzlich ein Gefäß, bis zum Rand mit glitschiger, heißer, brodelnder Erregung gefüllt. Etwas, dass ich nie zuvor gefühlt hatte. Ja ich hatte nicht einmal geahnt, dass man so extrem empfinden konnte.
Meine Herrin ließ mich zufrieden los, lehnte sich nach vorne und kuschelte sich auf mich, wie auf eine lebendige, weiche, leicht verschwitzte Matratze, die zum Bersten mit Lust und Leidenschaft vollgestopft war. Ihre festen Brüste kamen auf meinen zu liegen und sofort bedeckte meine brodelnde, vulgäre Lust eine warme, sanfte Erregung, wie Himbeersoße auf einem Sorbet. Ihre seidene Bluse trennte uns noch und die Knöpfe drücken sich in meine Haut, aber selbst diese Hindernisse waren Teil dieses wundervoll spannungsreichen Moments.
»War das jetzt so schwer?«, flüsterte sie mir zu, mit zufriedener, liebevoller Stimme. Der Schall dieser Worte wurde durch unsere Busen übertragen, die aufeinandergedrückt waren. Sie kitzelten, als sie in meinem Brustkorb vibrierten.
»Nein«, gestand ich leise und genoss gelöst die Wellenbewegungen, die durch unseren gemeinsamen Atem entstanden, weil wir so dicht aufeinanderlagen. Ich hatte es tatsächlich gesagt! Gezwungenermaßen, natürlich, aber ich hatte es über mich gebracht. Jetzt konnte ich mich selbst demütigen. Wie paradox das klang! Ich musste unwillkürlich grinsen. Aber ich fühlte Stolz, einen Stolz, den selbst mein ständiges Duckmäusertum nicht ankratzen konnte. Nicht jetzt jedenfalls. Vielleicht bald wieder, wenn dieser aufregende Höllentrip zu Ende war und ich mir vollends klar darüber wurde, was geschehen war und ich getan hatte. Aber nicht jetzt, denn in diesem Augenblick gehörte mir der Triumph.
Und es auszusprechen hatte sich so verdammt gut angefühlt. Schmerzvoll erregend. Ein Stein, nein ein Fels, nein ein ganzes Gebirge war von meinem Herzen gerutscht. Vermutlich hätte ich vor Erleichterung und Erschöpfung gezittert, wenn ich nicht so stramm auf dieses Bett gespannt gewesen wäre.
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