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Klare Verhältnisse

BDSM ist Leben, wirkt intensiv. Das Normale rückt in den Hintergrund, die Arbeit, der Alltag, jegliche Last, wie schlechte Gedanken, dumme Politik, verbreitete Korruption und schreiender Populismus.

Eine BDSM-Geschichte von Hekate.

  • Info: Veröffentlicht am 18.12.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

Bild: Schattenzeilen, Midjourney

Katharina und Beatrice (4)

Heiligabend, 9.00 Uhr, Rückblick.

 

Es regnet stärker, aber der Wind hat nachgelassen. Annalena schaut auf ihr Handy, liest den Wetterbericht. Im Laufe des Tages ist mit aufkommendem Sturm zu rechnen, ab sechzehn Uhr liegt die Regenwahrscheinlichkeit bei fünfzig Prozent. Höchsttemperaturen von zwölf Grad werden erwartet.

Annalena legt ihr Handy auf den Tisch. Damals, mit ihren Eltern im Gebirge, war alles tief verschneit. Kalt war es und die Angestellten hatten im Hotel einen großen Weihnachtsbaum aufgestellt. Sämtliche Korridore und Zimmer hatte man mit Tannengrün geschmückt, zu den Mahlzeiten brannten echte Kerzen auf den Tischen und alle Skier und Schlitten waren ständig ausgeliehen. Im Wald hingen die Äste der Tannen nach unten, schwer vom Schnee, und die Sonne schien auf die Loipen. Das war Weihnachten im Winter, und Schnee gehörte dazu, wie dicke Handschuhe, zwei Pullover unter der Jacke und eine Pudelmütze auf dem Kopf.

Wieder schaut Annalena zu den Fenstern. Der Himmel gleicht einer tiefen, grauen Decke, die alles unter sich erstickt. Auf keinen Fall würde sie jetzt hinaus auf die Straße gehen, auch nicht zu einer Session. Andererseits besitzt so ein Wetter einen bizarren Charme. Der graue Himmel im Regen ist perfekter toter Hintergrund für lebendige Farben und schafft einen starken Kontrast. BDSM ist Leben, wirkt intensiv. Das Normale rückt in den Hintergrund, die Arbeit, der Alltag, jegliche Last, wie schlechte Gedanken, dumme Politik, verbreitete Korruption und schreiender Populismus.

BDSM ist Überlagerung und somit eine Insel. Klar, alles Bunte, alles Andere wird von der normalen Welt als Bedrohung wahrgenommen. Wer aussteigt, ist nicht mehr in der Mühle, entzieht sich jeglicher Kontrolle. Ungewöhnliches muss aus diesem Grund Nische bleiben, darf sich nicht ausbreiten.

Annalena wird ihre Galeristin nicht Gassi führen. Beatrice ist auf ihren Ruf als freie Unternehmerin im umkämpften Kunstmarkt bedacht. Dennoch siegt ihr submissiver Drang bisweilen über ihren Verstand. Sie macht im Kalender mit, hat sich den Wunsch nach einer kompletten Enthaarung durch Katharina erfüllt. Wird sie in den nächsten Wochen Perücke tragen, die sie im März durch einen frischen Kurzhaarschnitt ersetzt? Spekuliert sie auf ein wenig Skandal oder empfindet sie in ihrer gewünschten Unterwerfung eine Freiheit, die größer nicht sein könnte? Sieht Beatrice in Katharina einen Menschen, der ihr diese Freiheit schenkt?

Annalena denkt zurück an eine heiße Diskussion mit Beatrice, im Vorfeld des siebzehnten Bildes. 

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