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Rekrut und Offizier

Die Malerin schlägt das Bild zum ersten Dezember auf. Da ist Daniel, schaut direkt zum Betrachter. Das Zentrum des Bildes, seine Kraft, Ausstrahlung und Aussage liegt in diesem Gesicht. Einiges von dem, was Sadomasochismus ausmacht, zeigt Daniel, die Annahme von Leid, der gebändigte Widerstand, hingenommene Qual und eine alles überdeckende Lust, die aber nicht bei Daniel liegt.

Eine BDSM-Geschichte von Hekate.

  • Info: Veröffentlicht am 02.12.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Bild: Schattenzeilen, Midjourney

Major und Daniel (1)

Heiligabend, 3.25 Uhr, Rückblick.

 

Annalena trinkt einen Schluck Kaffee, schaut auf den Bildband. Sind nicht die besten Geschenke die selbst gemachten? Ist es nicht wie bei einer Autorin, die ihr Buch, gedruckt und zum Anfassen im Laden, ausliegen sieht, es kaufen kann? Genau das ist Belohnung, unabhängig von Verkaufszahlen.

Das Buch liegt vor ihr auf dem Tisch, klimaneutral hergestellt. Hundertfünfundsiebzig Seiten Glanzpapier, Großformat. Die ersten Seiten sind ihr, der Künstlerin, gewidmet. Foto, Werdegang, ein Interview. Im folgenden Kapitel wird Beatrice als Galeristin, Förderin der Künste und Model gewürdigt.

Robert, der Gleichstellungsbeauftragte im Kulturministerium, hat ein längeres Grußwort verfasst. Es ist Statement für Diversität in jeder Richtung, gleichzeitig eine Wertung des Sadomasochismus als Bereicherung der Sexualität und des Lebens vieler Menschen.

Annalena überblättert wohlwollende Grußworte einiger toleranter Künstler, liest zwei überaus freundliche Kritiken bekannter Rezensenten. Dem folgen ihre eigenen Worte und danach schließt sich die von Beatrice verfasste Entstehungsgeschichte der vierundzwanzig Ölbilder mit ausführlicher Vorstellung der Models Katharina, Vera, Lars, Daniel und Peter an. Die Malerin kennt jede Zeile, jeden hinter den Worten stehenden Gedanken, hat alle Beiträge nach Lektorat und Korrektorat schlussgelesen und freigegeben.

Lange hatten sie über die Titel der Bilder diskutiert. Annalena schlug substantivierte Adjektive und Schlagworte vor, wollte die Bilder durch die Aussage im Titel unterstreichen. Intensiv, Präzise, Zielgerichtet, Vollendet, Umfassend. Beatrice widersprach, nannte die Idee Effekthascherei und schlug einen direkten Bezug zur Vorweihnachtszeit vor. Am Ende setzte sie sich teilweise durch. Die Provokation, einen Adventskalender mit sadomasochistischen Bildern auszustatten, überzeugte Annalena. Die vierundzwanzig Gemälde wurden nach den Tagen im Dezember benannt und erhielten Untertitel.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

03.12.2024 um 23:37 Uhr

Hallo Hekate!

 

Danke für deine Geschichte und ohne Grund bist du nicht hinter einem Türchen im Adventskalender!

Ich fand  Deine Geschichte etwas ungewöhnlich und brauchte etwas mir das im Kopf vorzustellen aber dann hab ich den "Faden" gefunden!

Bin nun gespannt wie es weitergeht!

 

Liebe Grüße 

Sam

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poet

Autor. Förderer.

02.12.2024 um 15:23 Uhr

Ungewöhnliches Plot, aber durchaus überzeugend dargestellt. Natürlich ist das wohl unrealistisch, aber es kommt so gut rüber, dass man es durchaus für denkbar hält. Auf alle Fälle interessant!

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