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Grenzen

Peter sah Annalena an. »Manchmal habe ich den Eindruck, dass es ein BDSM-Amt gibt, in dem penible Angestellte jede Neigung, jeden Fetisch klar definieren, katalogisieren, in Registraturen ablegen, bei Bedarf als Handlungsanweisung hervorholen und durch Exekutive überwachen. Wer die klar definierten Handlungsanweisungen ignoriert, gehört nicht zur Szene. Können Sie mir folgen?«

Eine BDSM-Geschichte von Hekate.

  • Info: Veröffentlicht am 04.12.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Bild: Schattenzeilen, Midjourney

Major und Vera (1)

Heiligabend, 3.54 Uhr, Rückblick.

 

Annalena trinkt einen Schluck Kaffee. Draußen hat der Wind an Stärke zugenommen. Wie das gleichmäßige Rauschen eines nahen Meeres dringt er durch die fest geschlossenen Fenster zu ihr.

Kälte, Sturm, Regen und rasende Wolken am Himmel sind Gewalten der Natur, die in geheizten Zimmern für Romantik sorgen. Aber wehe, man ist dem Sturm direkt ausgesetzt, steht im Regen, der wie Nadelstiche auf die Haut trifft.

Die Malerin blättert vor zum nächsten Bild. Auf ihm ist Vera zu sehen, die ihr sagte, dass sie Kraft und Gewalt liebt, sich ihr gern ausliefert.

Annalena vergleicht Sadomasochismus mit der Gewalt des Wetters. Überwältigend sollte er sein, hell und heiß wie glühende Sonne, eiskalt wie bitterer Frost und er muss zerren wie ein Sturm.

Über das erste Bild mit Vera als Model gab es, wie bei fast allen Fragen möglicher Vermarktung, Diskussionen mit Beatrice. Annalena meinte, dass sich das Motiv wiederholt, wollte es einige Bilder weiter hinten im Kalender platzieren. Die Galeristin beharrte auf ihrer Theorie von Kontinuität und langsamem Wechsel der Themen. Wieder gab Annalena nach.

Beatrice hat in künstlerischen Marketingfragen meist Recht. Nur als Sub schweigen ihre Argumente. In diesen Stunden ist sie zahm.

Annalena schaut das Gemälde an. Thematisch ähnelt es dem Bild vom zweiten Dezember, nur dass sich der Major auf seine konsequente Art nicht mit einem jungen Mann beschäftigt, sondern mit einer Frau. Vera hängt wie Daniel mit ihrem Kopf nach unten. Viele dünne Seile spannen sich zwischen ihren Beinen nach oben, laufen über Rollen, sorgen durch Gewichte aus Edelstahl für einen permanenten Zug. Der Major hält eine Stahlklammer in der Hand, an der eines der Seile befestigt ist. Veras Gesicht wirkt wie gerahmt von den glänzenden Stiefeln des Majors, ihr Ausdruck aus Schmerz und klar erkennbarer Lust überträgt sich beim Betrachten.

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Kommentare von Leserinnen und Lesern

poet

Autor. Förderer.

04.12.2024 um 21:31 Uhr

Es wird mir etwas zu theoretisch und gefühllos. Da fühle ich mich nicht mehr mitgenommen. Das ist nicht meine Welt, aber vielleicht die anderer Leser.

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