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Ausnahme

Ursprünglich sollte eine Szene abgebildet werden, in der Katharina im Raum umher geht, wie ein Mensch, der über etwas nachdenkt. Sie sollte komplett in Leder gekleidet sein, die Haare streng zu einem Zopf nach hinten gekämmt, in einer Art geschminkt, die professionelle, dominante Frauen auf ihren Werbeseiten zeigen. Lars sollte in der Ecke des Raumes kauern.

Eine BDSM-Geschichte von Hekate.

  • Info: Veröffentlicht am 16.12.2024 in der Rubrik BDSM.

  • Folge: Dieser Text ist Teil einer Reihe.

  • Urheberrecht: Veröffentlichung, Vervielfältigung oder Verwendung sind nicht erlaubt. Mehr.

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Bild: Schattenzeilen, Midjourney

Katharina und Lars (5)

Heiligabend, 8.24 Uhr, Rückblick.

 

Graues Licht scheint durch die Fenster in den Raum. Annalena schaut zur Uhr. Sie muss eingeschlafen sein, steht auf, geht zum Fenster. Die Frau von der Post wirft zwei Häuser weiter Sendungen in Briefkästen. Ihre gelbe Jacke ist regendicht wie Urlauberjacken am Meer. Mit ihrer Kapuze sieht sie aus wie ein Seemann. Kunststudenten früherer Generationen mussten alte Fischer mit grauem Bart, Südwester auf dem Kopf und Pfeife im Mund als Beispiel realistischer Malkunst im Porträt auf die Leinwand bringen.

Nicht nur die Postbotin, auch die Briefe und Kleinsendungen sind vor Feuchtigkeit geschützt. Alle Staufächer des elektrischen Lastenfahrrads haben gelbe, gummierte Abdeckungen. Die Frau klopft sich Wasser von ihrer Regenhose, steigt auf, fährt zum Nachbarhaus. Sie ist früh unterwegs, wird einiges an Briefen austragen müssen, am Tag vor den Feiertagen.

Jetzt schnell. Annalena steigt eilig die Treppe hinunter, nimmt ihr Portemonnaie vom Tisch, öffnet, bevor die Postfrau klingelt. Sie sieht ein freundliches Gesicht, eine Hand mit mindestens zwanzig Briefen. Das Gesicht der Postfrau ist überrascht, als sie von Annalena einen Fünfzigeuroschein in die Hand gedrückt bekommt. Beide Frauen tauschen einige Worte über das entsetzliche Wetter, wünschen sich frohe Festtage, dann schließt Annalena die Tür, legt die Briefe auf den Tisch. Einige Wassertropfen verändern das Weiß der Umschläge. Hellgraue Flecken lassen das Papier transparent wirken.

Im Stehen sieht Annalena ihre Post durch. Es sind überwiegend Weihnachtsgrüße von Leuten, die auf Form und Tradition achten. Alle Absender sind Annalena bekannt und sie denkt darüber nach, ob sie den Schreibern einen postalischen Weihnachtsgruß gesendet hat. Sechs Absender haben von ihr nur eine Weihnachts-E-Mail bekommen. Das ist zu verschmerzen, kann mit einer Grußkarte zum neuen Jahr kompensiert werden.

Langjährige Kunden, Geschäftspartner und Freunde bekommen zu jedem Weihnachtsfest ein kleines Werk, meist eine briefgroße, signierte Lithografie, besonders wichtige Menschen eine Zeichnung. Überwiegend versendet Annalena Postkarten von ihren Bildern, signiert und mit einigen persönlichen Worten versehen.

 

Beatrice war dagegen, Motive aus der SM-Serie zu verschicken, empfand es als problematisch in der Weihnachtszeit. Annalena tat es dennoch, bedachte aber nur Leute, bei denen sie sicher war, dass sie kein Problem mit den sadomasochistischen Ausdrucksformen hatten. Auf das Versenden von Karten mit gewagten Bildern kontrovers diskutierter Motive verzichtete sie.

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